Komplexe Halluzinationen im Migräneanfall bei 10-jährigem Patienten - eine Fallbeschreibung und Übersichtsarbeit

Author(s):  
Marcel Romanos

Zusammenfassung: Fragestellung: Die Migräne ist bei Kindern mit einer Prävalenz von drei bis zehn Prozent eine häufige Erkrankung. Visuelle Auren sind als Charakteristikum der klassischen Migräne in der Literatur ausgiebig beschrieben. Vornehmlich handelt es sich um primäre Halluzinationen, Beschreibungen komplexer Halluzinationen hingegen sind kaum zu finden. Die vorliegende kasuistische Darstellung beinhaltet nach unserem Wissen das jüngste beschriebene Alter von komplexen Halluzinationen während einer Migräneattacke. Mögliche pathophysiologische Mechanismen und differentialdiagnostische Überlegungen werden auf Grundlage der bestehenden Literatur diskutiert. Methode: Dargelegt wird die Kasuistik eines 10-jährigen Patienten, welcher von einer komplexen visuellen Halluzination bei einer Migräneattacke berichtet. Es werden Symptomatik, Vorgeschichte sowie diagnostische Schritte dargestellt. Differentialdiagnostisch zu einer migränösen Aura werden das «Alice-in-Wonderland-Syndrom», «Liliputanische Halluzinationen», die Basilarmigräne sowie eine epileptische Genese diskutiert. Schlussfolgerung: Für komplexe Halluzinationen bei Migräne ist vermutlich ein analoger Pathomechanismus zu den primären Halluzinationen der migränösen Aura anzunehmen, so dass durch die vorliegende Arbeit die große Variabilität der migränösen Aura erneut unterstrichen wird.

2004 ◽  
Vol 23 (05) ◽  
pp. 274-278 ◽  
Author(s):  
R.-T. Kiefer ◽  
K. Wiech

ZusammenfassungDie aktuellen Vorstellungen über pathophysiologische Mechanismen neuropathischer Schmerzen basieren wesentlich auf experimentellen Untersuchungen am Tier. Am Beispiel des Phantomschmerzes wird dargestellt, welche tierexperimentellen Befunde zur Erklärung neuropathischer Schmerzen beim Menschen herangezogen werden können. Neben pathologischen Prozessen im Stumpfbereich (z.B. Neurombildungen) und Fehlregulationen im sympathischen Nervensystem wurden vornehmlich schmerzassoziierte Auffälligkeiten in supraspinalen Strukturen untersucht. Untersuchungen mit Verfahren funktioneller Bildgebung zeigen, dass Phantomschmerzen mit Veränderungen der funktionellen Organisation im primären sensorischen und motorischen Kortex in Zusammenhang stehen, die den tierexperimentellen Befunden entsprechen.


1986 ◽  
Vol 06 (06) ◽  
pp. 225-233
Author(s):  
G. Pawlik ◽  
K. Herholz ◽  
I. Hebold ◽  
K. Wienhard ◽  
W.-D. Heiss

ZusammenfassungQuantitative Untersuchungen der regionalen Durchblutung, des regionalen Sauerstoffverbrauchs, der Sauerstoff extraktionsrate , des regionalen Blutvolumens und des regionalen Glukosestoffwechsels im Gehirn mittels Positronen-Emissions-Tomographie haben in den letzten Jahren die Kenntnisse über pathophysiologische Mechanismen im Verlauf regionaler zerebraler Durchblutungsstörungen erweitert. Besonders wichtig sind hier Entkopplungsvorgänge von Stoffwechsel und Durchblutung, wobei hohe Sauerstoff extraktionsraten auf eine Mangelversorgung noch vitalen Gewebes hinweisen, während regionale Durchblutungssteigerungen über den Stoffwechselbedarf meist irreversible Schäden anzeigen. Eine gesteigerte Glukoseaufnahme kann Ausdruck anaerober Glykolyse sein, die durch vermehrte Laktatproduktion das Gewebe weiter schädigen kann. Als wichtige Kompensationsmechanismen weisen gesteigertes Blutvolumen und mäßig gesteigerte Sauer stoff extraktion auf Verminderung der Sauerstoffreserve des Gewebes hin. Mit den dreidimensionalen quantitativen Methoden zur Messung physiologischer Parameter können auch funktionelle Inaktivierungen in morphologisch intakten Hirnregionen nachgewiesen werden, die für nicht lokalisierbare Ausfälle bei Insultpatienten verantwortlich sind und wahrscheinlich für die Rehabilitationsfähigkeit der Betroffenen Bedeutung haben.


2020 ◽  
Vol 62 (12) ◽  
pp. 1391-1393
Author(s):  
Kazuo Kubota ◽  
Hiroaki Shikano ◽  
Hidehiko Fujii ◽  
Yoshiki Nakashima ◽  
Hidenori Ohnishi

Author(s):  
Denise Birk ◽  
Soheyl Noachtar ◽  
Elisabeth Kaufmann

ZusammenfassungEpilepsiepatienten leiden überdurchschnittlich häufig unter Kopfschmerzen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit idiopathisch generalisierten und parietookzipitalen Epilepsien. Die Häufigkeit des gemeinsamen Auftretens von Kopfschmerzen und Epilepsie überschreitet dabei die rechnerische Koinzidenz, sodass von einer Komorbidität beider Syndrome auszugehen ist. Bestärkt wird diese Hypothese durch überlappende genetische Veränderungen sowie gemeinsame pathophysiologische Mechanismen. Bis zu 62 % der Patienten mit z. B. Parietal- und Okzipitallappenepilepsie (POLE) geben Kopfschmerzen an. Diese treten v. a. nach dem Anfall (postiktal) auf und manifestieren sich am häufigsten als Migräne-ähnlicher Kopfschmerz oder Spannungskopfschmerz. Seltener kommt es zu Kopfschmerzen vor (periiktal), während (iktal) oder zwischen (interiktal) epileptischen Anfällen. Bei transienten neurologischen Ausfallsymptomen mit begleitenden Kopfschmerzen ist differenzialdiagnostisch neben der Migräne an vaskuläre Ereignisse wie Synkopen oder eine transiente ischämische Attacke zu denken.


2021 ◽  
Vol 89 (04) ◽  
pp. 136

Depressionen können verschiedene pathophysiologische Ursachen haben. Diese sind jedoch noch weitgehend ungeklärt. Folglich gestaltet sich die Suche nach effektiven Therapien zur Behandlung von Depressionen als Herausforderung. Im Rahmen dieser Übersichtsstudie skizzierten die Autoren pathophysiologische Mechanismen der Depression.


2020 ◽  
pp. 000486742096373
Author(s):  
Varchasvi Mudgal ◽  
Pali Rastogi ◽  
Vijay Niranjan ◽  
Ramghulam Razdan
Keyword(s):  

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