scholarly journals Diagnostische Arbeit mit dem Befundbogen der Konfliktachse der OPD-KJ: Empirische Ergebnisse an stationären und ambulanten Patient_innen

Author(s):  
Stefan Mayer ◽  
Maike Rathgeber ◽  
Tobias Sommer ◽  
Sybille Winter ◽  
Inge Seiffge-Krenke

Zusammenfassung. In der Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie und -psychotherapie findet die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD-KJ) in den letzten Jahren zunehmend Anwendung. Dieser Beitrag stellt die Konfliktachse der OPD-KJ vor, die eine Operationalisierung von sieben psychodynamischen Konflikten und den jeweils zugeordneten Verarbeitungsmodi enthält. Er beschreibt empirische Ergebnisse zum Vergleich der Konfliktachsenratings und des Strukturratings in einer ambulanten und einer stationären Gruppe von Kindern und Jugendlichen (gesamt N = 186, 12.7 Jahre, 54 % weiblich). Die Befunde zeigen an der Gesamtgruppe, dass die diagnosespezifischen Geschlechtsunterschiede verschwinden und männliche wie weibliche Patienten weitgehend ähnliche intrapsychische entwicklungsbehindernde Konflikte aufweisen. Patient_innen in stationärer Behandlung in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie weisen allerdings häufiger einen Selbstwertkonflikt auf und haben auch erwartungsgemäß ein niedrigeres Strukturniveau als gleichalte Patient_innen in ambulanter Psychotherapie. Die Anzahl hoch belastender Ereignisse vor Beginn der Therapie ist in dieser Gruppe auch deutlich erhöht, was möglicherweise zu den strukturellen Defiziten beigetragen hat. Für ambulante Patient_innen ist ein höheres Niveau im Schuld- und Identitätskonflikt auffallend; in beiden Stichproben ist der Verarbeitungsmodus der Konflikte überwiegend passiv. Ausgehend von diesen Befunden werden mögliche Implikationen für die Therapie diskutiert.

2018 ◽  
Vol 66 (2) ◽  
pp. 107-117 ◽  
Author(s):  
Miriam Henkel ◽  
Johannes Zimmermann ◽  
Janina Künecke ◽  
Carina Remmers ◽  
Cord Benecke

Zusammenfassung. Als Ergänzung zu deskriptiven Klassifikationssystemen für psychische Störungen hat sich im psychodynamischen Bereich die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) etabliert. Neben einer Achse zu Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen werden auf den Achsen Beziehung, Konflikt und Struktur verschiedene psychodynamische Erklärungsansätze für die Störung eines Patienten 1 erfasst. In diesem Artikel soll gezeigt werden, wie die OPD die deskriptive Diagnose einer Persönlichkeitsstörung anreichern und vertiefen kann. Hierzu werden die OPD-Achsen vorgestellt und Zusammenhänge mit Persönlichkeitsstörungen erläutert. Zudem werden zwei Fallbeispiele beschrieben, die mit denselben drei Persönlichkeitsstörungen nach DSM-IV diagnostiziert wurden, aber unterschiedliche Beziehungsmuster, intrapsychische Konflikte und strukturelle Beeinträchtigungen aufweisen. Auf diese Weise wird der praktische Mehrwert der OPD-Diagnostik für das Verständnis der Störungen sowie für die Indikationsstellung und Behandlungsplanung deutlich.


Author(s):  
Manfred C. Cierpka ◽  
Michael Stasch ◽  
Tilman Grande ◽  
Henning S. Schauenburg

2008 ◽  
Vol 27 (05) ◽  
pp. 441-445 ◽  
Author(s):  
H. Kächele ◽  
M. Cierpka ◽  
T. F. Münte ◽  
H. Kessler ◽  
D. Wiswede ◽  
...  

ZusammenfassungDie funktionelle Neuroanatomie der Wirkung psychotherapeutischer Interventionen ist im Unterschied zu Effekten pharmakologischer Behandlungen wenig untersucht und kaum verstanden, obgleich derzeit bereits ca. 14 Studien vorliegen. Untersuchungen der neuronalen Korrelate von Therapieverfahren liegen bislang nur für kognitive-behaviorale und interpersonelle Therapien vor; die meisten bildgebenden Studien fokussierten auf Kurzzeittherapien. Untersuchungen zum Effekt von psychoanalytischen Therapien sowie zu Langzeitverläufen, fehlen bisher. Die Hanse- Neuro-Psychoanalyse-Studie greift dieses Forschungsdesiderat auf, indem sie depressive Patienten, die mit einer psychoanalytischen Therapie behandelt werden, über einen Beobachtungszeitraum von 15 Monaten mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomografie und des Elektroenzephalogramms an mehreren Messzeitpunkten untersucht. Es wird ein Paradigma vorgestellt, das unbewusste kognitivaffektive Prozesse erfassen soll, die aus psychodynamischer Sicht relevant sind. Dabei greifen wir auf etablierte Methoden zurück, die unbewusste zentrale Konflikte (Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik) und Bindungsrepräsentationen (Adult Attachment Projective) der Patienten zuverlässig messen.


2018 ◽  
Vol 63 (5) ◽  
pp. 373-380
Author(s):  
Wolfgang Schneider ◽  
◽  
Cord Benecke ◽  
Guillermo de la Parra ◽  
Harald J. Freyberger

2019 ◽  
Vol 26 (1) ◽  
pp. 67-83
Author(s):  
Silja Kotte ◽  
Elisabeth Bick ◽  
Cord Benecke ◽  
Heidi Möller

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