Psychotherapeut
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Published By Springer-Verlag

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2022 ◽  
Author(s):  
Michael B. Buchholz ◽  
Marie-Luise Alder ◽  
Florian Dreyer ◽  
Michael M. Franzen

ZusammenfassungDas Gespräch hat in jeder Psychotherapie eine zentrale Stellung. „Gesprächstherapie“ ist deshalb irreführend für eine besondere Art der Therapeutik. Im Folgenden wird von Analytiker(in) gesprochen, wenn diese Tradition gemeint ist, ansonsten von Therapeut(en) und Therapeutin. Probleme der Vertraulichkeit bei der Erforschung von Gesprächen können gut und sicher gelöst werden. Die Erforschung der therapeutischen Konversation ist weit vorangetrieben, von psychoanalytischer Seite und anderen weltweit. Da so wichtige Gesprächsmomente wie Schweigen und Erzählen vertieft verstanden werden konnten, wird ein „communicative turn“ vorgeschlagen: nicht länger eine jeweilige Psychotherapietheorie als Ausgangspunkt einer Untersuchung zu wählen, sondern das Gespräch selbst. Dazu werden Forschungsergebnisse mit Bezug zur klinischen Arbeit vorgestellt. Sie sind klinisch gehaltvoll.


2022 ◽  
Author(s):  
Julia Murr ◽  
Anne Neumann

Zusammenfassung Hintergrund Anorexia nervosa (AN) und Bulimia nervosa (BN) sind schwere Erkrankungen, die vorwiegend junge Frauen betreffen und häufig mit gravierenden psychischen, somatischen und sozialen Folgen einhergehen. Behandlungsstandard beider Erkrankungen ist eine Richtlinienpsychotherapie. Ziel der Arbeit Zielsetzung dieser Studie ist es, die Behandlungsprävalenzen und Versorgungssituation von Patienten mit AN oder BN in Sachsen abzubilden sowie aufzuzeigen, welche Fachrichtungen die Erstdiagnose dieser Krankheiten stellen, und welche Faktoren die Vermittlung in eine psychotherapeutische Behandlung beeinflussen. Material und Methoden Basierend auf Routinedaten der gesetzlichen Krankenkasse AOK PLUS wurde unter allen Versicherten in Sachsen die Prävalenz von ambulant behandelten Patienten mit AN und BN im Zeitraum von 2009 bis 2014 ermittelt sowie nach Alter, Geschlecht und Wohnort des Patienten untersucht. Weiterhin wurden die Fachärzte, die die Diagnosen erstmalig kodierten, sowie die Inanspruchnahme einer ambulanten Psychotherapie nach ambulanter Erstdiagnose betrachtet. Ergebnisse und Diskussion Die Behandlungsprävalenzen der AN und BN zeigen für Patientinnen von 2009 bis 2014 einen signifikanten Anstieg, während die deutlich niedrigeren Behandlungsprävalenzen für Patienten stabil blieben. In den Großstädten waren die Behandlungsprävalenzen für beide Diagnosen signifikant höher als in den übrigen Regionen. Fast die Hälfte der Essstörungen wurde von Fachärzten für Allgemeinmedizin diagnostiziert, weitere 20–25 % von Fachärzten für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Lediglich 25 % der AN-Patienten und 33 % der BN-Patienten nahmen im ersten Jahr nach der Diagnosestellung eine Richtlinienpsychotherapie wahr.


2022 ◽  
Author(s):  
Ulrich T. Egle ◽  
Isabelle Bättig ◽  
Joel Neufeld ◽  
Tobias Ballweg ◽  
Katja Cattapan

2021 ◽  
Author(s):  
Anna Katharina Holl-Etten ◽  
Lea Bentz ◽  
Claudia Calvano ◽  
Sibylle M. Winter

Zusammenfassung Hintergrund Kinder psychisch erkrankter Eltern haben ein erhöhtes Risiko für eigene psychische Belastungen, das durch das Erleben von Misshandlung und Vernachlässigung nochmals erhöht wird. Ziel der Arbeit Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Entwicklung und erste Pilotierung spezifischer Screenings vorzustellen, die es ermöglichen, einen evtl. Unterstützungsbedarf bei Kindern psychisch erkrankter Eltern frühzeitig zu identifizieren. Material und Methoden Es wurden 2 Screeningverfahren für Kinder psychisch erkrankter Eltern entwickelt. Im Elternfragebogen des „Kinderscreenings“ werden psychische Auffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen (6 bis 18 Jahre) sowie Ressourcen in Kurzform erfasst (psychische Auffälligkeiten: 26 Items, bestehende Ressourcen: 4 Items). Im „Familienscreening“ werden ebenfalls im Selbstbericht der Eltern familiäre Risiko- und Belastungsfaktoren (8 Items) sowie Hinweise auf Misshandlung und Vernachlässigung in der Familie (9 Items) erfragt. Ergebnisse Beide Screenings sind mithilfe eines Ampelsystems leicht auszuwerten. Psychiatrisch Behandelnde erhalten eine erste Einschätzung und konkrete Hinweise zum aktuellen psychosozialen Behandlungs- und Unterstützungsbedarf der gesamten Familie und besonders der Kinder. Sie können in der Folge weitere Schritte zur integrierten Versorgung der Familie einleiten. Schlussfolgerung Das Kinder- und das Familienscreening sind zeitökonomische, gut verständliche Screenings zur Identifizierung des Behandlungs- und Unterstützungsbedarfs der Familie. Im weiteren Verlauf ist geplant, die Screenings nach abschließender Validierung systematisch in der psychiatrischen Versorgung erkrankter Erwachsener einzusetzen. Somit kann den weitreichenden negativen Folgen für diese Kinder vorgebeugt werden.


2021 ◽  
Author(s):  
Juliane van Staa ◽  
Ilona Renner

Zusammenfassung Hintergrund Eine gelingende Unterstützung von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil bedarf eines vertieften Verständnisses darüber, wie eine psychische Erkrankung die Ausübung der Elternrolle beeinflussen kann. Hierfür werden diese Familien aus zwei Perspektiven betrachtet: aus der Perspektive von psychisch erkrankten Müttern und aus der Perspektive von Kinderärztinnen und -ärzten. Datengrundlage Datenbasis für die Müttersicht ist die „Erreichbarkeitsstudie“ des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH), die 123 Tiefeninterviews mit Müttern zum Familienalltag und zu Unterstützungsbedarfen umfasst. Für die Ärztesicht werden Daten aus dem „ZuFa-Monitoring“ des NZFH ausgewertet, in der bundesweit repräsentativ 815 niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte zur Versorgung psychosozial belasteter Familien befragt wurden. Ergebnisse Eltern mit Anzeichen einer psychischen Erkrankung zeigen übereinstimmend aus Mütter- und Ärztesicht erhöhte elterliche Belastungen und Einschränkungen in den Bereichen Elternkompetenzen, Wahrnehmung der kindlichen Bedürfnisse und Impulsivität, die sich nachteilig auf die kindliche Entwicklung auswirken können. Schlussfolgerung Aus den Erkenntnissen werden Implikationen für die Praxis abgeleitet. Das Wissen um spezifische elterliche Belastungen kann von Fachkräften Früher Hilfen genutzt werden, um psychisch erkrankte Eltern passgenau bei der Ausübung ihrer Elternrolle zu unterstützen. In der psychotherapeutischen und psychiatrischen Praxis kann das Wissen helfen, betroffene Eltern zur Annahme geeigneter familienunterstützender Angebote zu motivieren.


2021 ◽  
Author(s):  
Corina Aguilar-Raab ◽  
Anna K. Georg ◽  
Ines Al-Ameery-Brosche ◽  
Beate Ditzen ◽  
Hans-Christoph Friederich ◽  
...  

2021 ◽  
Author(s):  
Thea Rau ◽  
Sophia Mayer ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Marc Allroggen

Zusammenfassung Hintergrund Um extremistische Gewalttaten zu verhindern, wurde in der Vergangenheit immer wieder diskutiert, inwieweit eine allgemeine Aufhebung der ärztlichen Schweigepflicht und der Verschwiegenheitspflichten bei psychologischen Psychotherapeut:innen und Ärzt:innen im Zusammenhang mit extremistischen Einstellungen bei Patient:innen ein sinnvolles Mittel zur Gefahrenabwehr sei. Bislang gibt es keine Untersuchung darüber, ob dies im politischen Diskurs ein mehrheitsfähiges Argument ist, da es keine Befragung zur Einstellung der Allgemeinbevölkerung im Zusammenhang mit religiösem oder politischem Extremismus und Verschwiegenheitspflichten gibt. Material und Methoden Anhand einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung (n = 2503) wurde die Einstellung der Allgemeinbevölkerung untersucht. Ergebnisse Es zeigt sich, dass über die Hälfte der Befragten (58 %) den Schutz vor möglicher Gefährdung durch extremistische Gewalt als wichtiger ansehen als die Einhaltung der Schweigepflicht bei Psychiater:innen und Psychotherapeut:innen. Über die Hälfte (54 %) stimmen dem zu, dass die Möglichkeit zum Bruch der Schweigepflicht grundsätzlich bestehen sollte, wenn Psychotherapeut:innen oder Psychiater:innen von extremistischen Einstellungen bei Patient:innen erfahren. Die Zustimmung war insbesondere dann höher, wenn die Befragten Terrorismus grundsätzlich in einen Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen brachten. Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen einerseits die Notwendigkeit, über die Bedeutung der Schweigepflicht als zentrale Grundlage einer Heilbehandlung stärker aufzuklären, andererseits aber auch sehr kritisch Stellung zu beziehen, welche Rolle psychische Erkrankungen tatsächlich bei der Entstehung von extremistischer Gewalt spielen, um eine Stigmatisierung von Betroffenen zu vermeiden.


2021 ◽  
Author(s):  
Svenja Taubner ◽  
Lea Kasper ◽  
Sophie Hauschild ◽  
Silke Wiegand-Grefe ◽  
Anna Georg

Zusammenfassung Hintergrund Psychisch erkrankte Eltern stellen einen Risikofaktor für die transgenerationale Weitergabe psychischer Störungen dar. In der Psychiatrie mit ihrem Fokus auf das Individuum werden Patient*innen nicht immer als Eltern erkannt. Ziel der Arbeit Entwicklung und Evaluation eines Trainings für medizinische Fachkräfte zur Unterstützung einer Familienorientierung in der Psychiatrie unter der Maßgabe einer bifokalen Perspektive, die den Indexpatienten und die Familie mit Schwerpunkt auf die Kinder im Blick behält, werden vorgestellt. Methoden Zur Etablierung der bifokalen Perspektive in Einstellungen, Wissen und Fertigkeiten wurde ein halbtägiges Training, bestehend aus einer Vorlesung und einem Seminar, entwickelt. Dieses wurde im Rahmen des Konsortiums Children of Mentally Ill Parents – Research-Network (CHIMPS-NET) an 7 Standorten in Deutschland in den dortigen Erwachsenen- sowie Kinder- und Jugendpsychiatrien durchgeführt. Der Bedarf wurde vor dem Training per Online-Fragebogen erfasst. Die Implementation wurde durch die qualitative Auswertung von Gedächtnisprotokollen der Trainerinnen begleitet. Ergebnisse und Diskussion Das Training konnte erfolgreich mit 120 Teilnehmenden durchgeführt werden, wobei das Ziel einer berufsgruppenübergreifenden Schulung des gesamten Personals, auch pandemiebedingt, nicht realisiert und die übenden Elemente des Trainings nicht gut genutzt werden konnten. Die Auswertung der Fragebogen, die ca. 50 % der Teilnehmenden ausfüllten, ergab bei der Gruppe der teilnehmenden Psychologinnen und Ärztinnen bereits eine deutliche Familienorientierung. Die qualitative Protokollauswertung aller Standorte zeigte den hohen Bedarf nach institutionsübergreifender Vernetzung und klaren Standardprozeduren, z. B. im Umgang mit Kindeswohlgefährdung.


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