Zu den vielen Merkmalen, die mit dem modernen Erwerbsleben verbunden werden, zählen eine hohe Stressbelastung, kombiniert mit mangelnder Sinnstiftung, was manche plakativ als „mid-career-crisis“ bezeichnen. Gerade Führungskräfte scheinen davon besonders betroffen zu sein. Die Folgen für die Betroffenen und die Wirtschaft insgesamt sind weitreichend, von Erkrankungen über Berufsunfähigkeit bis hin zu Milliardenschäden. Einige Personen ziehen daraus die Konsequenz und steigen aus einem anspruchsvollen beruflichen Umfeld aus, um sich einem weniger fordernden bzw. als sinnvoller empfundenem Tätigkeitsfeld zu widmen. Andere nutzen die Beendigung einer Tätigkeit durch Rationalisierung oder Renteneintritt für eine Fortsetzung des Arbeitslebens in einem anderen Kontext. Es gibt und gab schon immer zahlreiche Fälle, in denen Menschen aus dem bisherigen beruflichen Kontext ausstiegen und eine neue berufliche Herausforderung annahmen, die einen radikalen Bruch mit bisherigen Qualifikationen und Inhalten bedeuteten. Neu hingegen ist das Unterfangen, den Umstieg in die zweite Karriere vertieft zu hinterfragen und daraus Ansatzpunkte für Wirtschaft, Berufsberatung und begleitende Services abzuleiten. Hierzu lohnt ein näherer Blick auf typische Anlässe und die dabei geforderte Begleitung, woraus sich entsprechende Forschungsdesiderata ableiten lassen. Careers sometimes happen to stop at a point of no orientation, due to a lack of meaningful tasks and objectivs. The model of “second career” proposes that employees have a second chance in their professional lives by changing both the organization and the field of engagement. Examples can be found by bank managers how run a snack stall, public relation responsibles who turn to run a youth hostel and so on. Looking on all sides the advantages for society, labour market and economy will surely exceed the costs of losing human capital. Keywords: „mid career crisis“, zweite karriere, renteneintritt, qualifikation, berufliche herausforderung