Spezialisierte Hochschulambulanz mit Querschnittscharakter: Die Poliklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie

2019 ◽  
Vol 51 (04) ◽  
pp. 275-283
Author(s):  
Khaled Dastagir ◽  
Anne Limbourg ◽  
Andreas Tecklenburg ◽  
Peter M. Vogt

Zusammenfassung Hintergrund Hochschulambulanzen haben eine zentrale Position in der Behandlung, Lehre und Erforschung spezieller und komplexer Erkrankungen inne. Der tägliche Betrieb einer universitären Poliklinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie weist ein weitgefächertes Diagnosespektrum der zugewiesenen Patienten aus. Unsere Hypothese war, dass das Diagnosespektrum über den fachspezifischen Charakter hinaus weitreichend interdisziplinär ist und ein hohes Maß an differenzierter und erweiterter klinischer Kompetenz vermittelt. Methode Die epidemiologischen Daten und Diagnosen der Patienten, die sich zwischen 2013–2014 in unserer Ambulanz vorstellten, wurden anhand des Arztbriefs, der medizinischen Akte und der Leistungsverschlüsselung (ICD) katalogisiert. Eine Unterteilung der Diagnosen erfolgte nach Zugehörigkeit zu den medizinischen Fachdisziplinen. Ergebnisse Von 2013 und 2014 wurden 9272 Patienten mit 821 verschiedene ICDs behandelt. Eine operative Haupt- oder Nebendiagnose bestand in 57 % der Fälle. In 36 % der Diagnosen lagen internistische Krankheitsbilder vor, während 7 % aus dem Bereich Dermatologie, Neurologie, Psychiatrie, Zahnmedizin und Augenheilkunde stammten. Die Alterschirurgie umfasste 22 %, postonkologische Folgen 7 %, postoperatives Komplikationsmanagement 6 %, einer Z. n. konservativer Behandlung 3 % und angeborene Fehlbildungen 3,0 % der Diagnosen. Bei 29 % der vorgestellten Patienten stellten wir eine plastisch-chirurgische Behandlungsindikation. Schlussfolgerung Unsere Analyse zeigt, dass in einer Hochschulambulanz für Plastische und Ästhetische Chirurgie, ein Patientenkollektiv mit komplexen Erkrankungen und einem breiten Spektrum an Haupt- und Nebendiagnosen behandelt wird. Dieses Spektrum bildet bei Ärzten eine breite Kompetenz aus und ist aufgrund der Interdisziplinarität und Vermittlung von differentialdiagnostischen Algorithmen und Untersuchungstechniken für die allgemeine Ausbildung von Studierenden besonders geeignet.

2021 ◽  
Author(s):  
P. Elsner ◽  
J. Meyer

ZusammenfassungEine Patientin stellte sich in einer Hautarztpraxis zur Entfernung einer „Aknezyste“ im Bereich der Wange rechts vor. Die Exzision erfolgte in Lokalanästhesie; die histologische Befundung bestätigte die klinische Diagnose. Bei der Nachkontrolle der Exzisionsstelle wurde von der Patientin eine „Zipfelbildung“ an der Narbe bemängelt. Im Folgenden suchte die Patientin einen weiteren Hautarzt auf, der „Dog Ears“ an der Narbe diagnostizierte und eine spätere operative Korrektur empfahl, die schließlich in einer Fachklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie vorgenommen wurde.Die von der Patientin angerufene Schlichtungsstelle stellte fest, dass die nicht korrekte Wahl der Exzisionsstelle exakt nach der Lage der Hautspannungslinien des Gesichtes sowie die Nichteinhaltung eines Winkels von 30° an den jeweiligen Wundenden bei der Schnittführung nicht dem Facharztstandard entsprach und zu den „Dog Ears“ führte. Nach den vorliegenden Fotodokumentationen waren diese aufwerfenden Hautauszipfelungen als kosmetisch beeinträchtigend zu bewerten und bedurften nachfolgend einer Narbenkorrektur.Der vom behandelnden Hautarzt angeführte Wunsch der Patientin nach einer „möglichst kleinen Exzision und Narbe“ veranlasste diesen zu einem zu kleinen Wundverschluss in Abweichung vom Facharztstandard, wonach eine längere, elliptoide Exzision erforderlich gewesen wäre. Besteht ein Patient auf einem Abweichen vom Facharztstandard, sollte dies zur Vermeidung späterer Schadensersatzforderungen nach Aufklärung über die potenziell negativen Folgen schriftlich vereinbart werden.


2017 ◽  
Vol 17 (2627) ◽  
Author(s):  
Tornike Sologashvili ◽  
René Prêtre ◽  
Alexandre Ponti ◽  
Anna Nowacka ◽  
Maurice Beghetti ◽  
...  

2008 ◽  
pp. 1-48
Author(s):  
M. Strassmair ◽  
K. Wilhelm ◽  
R. Hierner

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