genetische beratung
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Author(s):  
C. Prodinger ◽  
A. Klausegger ◽  
J. W. Bauer ◽  
M. Laimer

ZusammenfassungUnter Epidermolysis bullosa (EB) subsumiert man genetische Erkrankungen, die durch gesteigerte Hautfragilität mit Blasenbildung nach bereits geringen mechanischen Belastungen gekennzeichnet sind. Hochvariable kutane, extrakutane und Organmanifestationen verursachen eine signifikante Morbidität und Mortalität sowie eine hohe Krankheitslast für Betroffene und Angehörige. Obwohl derzeit nicht heilbar, eröffnen Fortschritte in der molekularen Charakterisierung pathogenetischer Prozesse, in den diagnostischen Techniken und molekularen Therapieansätzen neue Perspektiven. Neben korrektiven, potenziell kurativen Behandlungszugängen mit dem Ziel der Wiederherstellung der Funktion von Gen bzw. Protein stellen krankheitsmodifizierende Strategien eine wertvolle Ergänzung dar. Unter Letztere fallen symptomatische Therapien, die sekundär dysregulierte, den Phänotyp modulierende Entzündungskaskaden adressieren oder zielgerichtete Interventionen hinsichtlich bestimmter Symptome wie Fibrosierung, Juckreiz oder kanzerogener Zelltransformation. Molekulare Verfahren erlauben heute zudem, eine Diagnose und damit Prognose früher und präziser zu stellen, was die genetische Beratung erleichtert.Das Management von EB-Patienten ist komplex und bedarf einer Spezialexpertise und multidisziplinär akkordierten Versorgung. Entsprechende Ressourcen halten designierte Expertisezentren wie das EB-Haus Austria vor, das als Mitglied des Europäischen Referenznetzwerks für Seltene Hauterkrankungen (ERN Skin) sowohl klinische Versorgung, Grundlagen- und klinische Forschungsaktivitäten sowie Zugang zu Aus- und Weiterbildungsprogrammen für Betroffene, Betreuende und medizinisches Fachpersonal gewährleistet.


2021 ◽  
Vol 78 (3) ◽  
pp. 145-148
Author(s):  
Christian Monnerat ◽  
Michaël Dobbie

Zusammenfassung. Eine positive Familienanamnese für Mammakarzinom oder / und Ovarialkarzinom ist der Hauptrisikofaktor einer Frau, selbst an einem Mammakarzinom (oder / und Ovarialkarzinom) zu erkranken. Eine detaillierte Auswertung der Familienanamnese durch den Onkogenetiker erlaubt die Indikation für einen Gentest zu stellen. Die in der Schweiz verwendeten Kriterien zur Testung sind genau festgelegt. Hochrisiko-Frauen lassen sich durch den Nachweis einer pathogenen Mutation eines für Brust- und Eierstockkrebs prädisponierenden Gens wie BRCA1 oder BRCA2 identifizieren. Die Betreuung der Mutationsträgerinen muss gemäss internationalen Empfehlungen erfolgen.


2021 ◽  
Vol 78 (3) ◽  
pp. 121-128
Author(s):  
Sonja Ebner ◽  
Lenka Dörig ◽  
Brigitte Frey Tirri

Zusammenfassung. Nachdem die Diagnose Mammakarzinom histologisch gesichert wurde, folgt das Aufklärungsgespräch über den Befund mit der Patientin. Es bietet sich an, dass dieses durch einen Brustchirurgen, eine Brustchirurgin geführt wird. Beim Überbringen der schlechten Nachricht gilt es einige Regeln zu beachten. Als Unterstützung kann das NURSE-Modell dienen. Neben der Einteilung der Mammakarzinome in die verschiedenen histologischen Typen existiert seit 2011 die neuere Einteilung der 12. St. Gallen-Konferenz. Sie beruht auf der Erkennung der tumorbiologischen Untergruppen, den sogenannten intrinsischen Subtypen, und erleichtert es, Patientinnen zu identifizieren, die von einer Chemotherapie profitieren würden bzw. durch eine Chemotherapie übertherapiert wären. Für bestimme Patientinnen ist ausserdem die Aufklärung über eine mögliche genetische Beratung oder den Fertilitätserhalt eine wichtige Information. Das Mammakarzinom stellt sogar die häufigste Indikation zur Beratung hinsichtlich Fertilitätserhalt im Rahmen einer onkologischen Erkrankung dar. Im Weiteren sollte geklärt werden, ob präoperative Staginguntersuchungen erforderlich sind. Das gesamte Behandlungskonzept wird, sobald alle Befunde vorliegen, in einer präoperativen Tumorkonferenz festgelegt und es wird entschieden, ob eine Indikation für eine neoadjuvante Chemotherapie oder für eine primäre Operation vorliegt. Bei der multidisziplinären Behandlung von Brustkrebspatientinnen sind auch die Breast Care Nurse und die Psychoonkologie ein wichtiger Bestandteil, um die emotionalen, informationsbezogenen und physischen Bedürfnisse der Patientinnen abzudecken und die Krankheitsverarbeitung zu fördern, die Lebensqualität zu verbessern und die psychischen Belastungszeichen zu erkennen und zu behandeln.


Author(s):  
Gabriela Elenor dos Santos Lima ◽  
Carlos Henrique Martins Lopes ◽  
Carla Viana Dendasck ◽  
Ciane Martins de Oliveira ◽  
Euzébio de Oliveira

Medical Genetics (GM) hat sich zu einer anerkannten medizinischen Spezialität entwickelt, mit wichtigen Konzepten und Ansätzen bei der Diagnose und Behandlung vieler häufiger und seltener Krankheiten. Genetische Krankheiten folgen Vererbungsmustern und können autosomal rezessiv, autosomal dominant, mit dem X-Chromosom oder Y-Chromosom verbunden oder multifaktoriell sein. Ziel dieser Studie war es, das Profil der Patienten zu ermitteln, die in einer GM-Ambulanz in einem Universitätszentrum in Belém (Bundesstaat Para) behandelt wurden. Die Daten wurden aus Patientenakten gesammelt, die zwischen 2014 und 2019 anhand des eigenen Fragebogens der Forscher beobachtet wurden, wobei die Daten über das Microsoft Excel-Programm analysiert und tabelliert wurden. Insgesamt wurden 101 Krankenakten analysiert, wobei Frauen (51 Patienten) vorherrschen. Darüber hinaus wurde der größte Teil der Betreuung für Kinder (41,5 %) in Den Vordergrund gedran. Hinsichtlich der ethnischen Zugehörigkeit wurden nur die Variablen “weiß” und “braun” beobachtet, mit einer höheren Prävalenz von braunen Patienten (78 der Gesamtzahl). Auch Belém war die am weitesten verbreitete Stadt in der Natürlichkeit der Patienten (61 Datensätze). Die Spezialgebiete mit der höchsten Anzahl von Überweisungen an die GM -Ambulanz waren Endokrinologie und Neurologie, wobei neuropsychomotorische Entwicklungsverzögerung die häufigste Diagnose war. In 42 Krankenakten war das Alter bei der Diagnose nicht vorhanden. Von den 101 Patienten hatten nur 16 genetische Beratung und in den übrigen 85 gab es keine Aufzeichnungen über diese Informationen. Schließlich wurde das mütterliche Alter bei der Geburt in den meisten Krankenakten nicht gefunden (abwesend in 61,38 %). Daher ist es wichtig, ein Profil des Patienten zu entwickeln, das in einer GM-Ambulanz gesehen wird, da es möglich wird, fehlerbefähigte Leistungen im Service zu identifizieren, zusätzlich zur Anpassung der Arzt-Patienten-Beziehung.


2020 ◽  
Vol 27 (4) ◽  
pp. 125-128
Author(s):  
Nicolas Fischer ◽  
Axel Heidenreich ◽  
Manuela A. Hoffmann
Keyword(s):  

ZusammenfassungDas Anti-Müller-Hormon-Mangelsyndrom oder persistierendes Müller-Gang-Syndrom ist eine seltene autosomal-rezessive Mutation des Anti-Müller-Hormon-Gens oder seines Rezeptors. Phänotypische Unterschiede zwischen Patienten mit Hormonmangel oder Rezeptordefekten gibt es nicht. Berichtet wird von einem 24-jährigen Mann, der sich mit einem Anti-Müller-Hormon-Mangel mit bilateralem Kryptorchismus und einem Keimzelltumor vorstellte. Der Patient wurde einer Operation mit adjuvanter Chemotherapie unterzogen. Der Patient starb nach 3 Rezidiven innerhalb von 3 Jahren. Es werden die Auswirkungen einer verzögerten und fehlerhaften Therapie eines Keimzelltumors im Rahmen einer seltenen Erkrankung demonstriert. Wir empfehlen eine genetische Beratung aller Familienmitglieder der betroffenen Patienten.


2020 ◽  
Vol 63 (9) ◽  
pp. 1161-1167
Author(s):  
Jörg Schmidtke ◽  
Jörg T. Epplen ◽  
Ralf Glaubitz ◽  
Tiemo Grimm ◽  
R. Peter Nippert ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Mit dem Gendiagnostikgesetz (GenDG) hat der deutsche Gesetzgeber tief greifende Vorschriften für die humangenetische Leistungserbringung einschließlich der genetischen Beratung erlassen. In dieser Arbeit werden Daten zur Inanspruchnahme der humangenetischen Beratung in den Jahren vor und nach dem Inkrafttreten des GenDG vorgelegt. Diese Daten sollen einer informierten Abschätzung möglicher Auswirkungen des Gesetzes dienen. Material und Methoden Die in den Jahren 2005 bis 2017 im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung erbrachten und nach Einheitlichem Bewertungsmaßstab (EBM) über die kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) abrechenbaren humangenetischen Beratungsleistungen wurden über eine Datenbankabfrage beim Zentralinstitut der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (ZI-KBV) sowie bei einzelnen KVen Deutschlands erfasst. Für die Diskussion der beobachtbaren Entwicklung der Inanspruchnahme genetischer Beratung und der möglichen zukünftigen Entwicklung werden zusätzlich Daten zum Überweisungsverhalten, den Wartezeiten und Beratungsanlässen aus der GenBIn(Studie „Genetische Beratung in Deutschland“)-Datenbank herangezogen. Ergebnisse und Diskussion Die Inanspruchnahme der genetischen Beratung wächst seit 2009 mit einer durchschnittlichen Rate von ca. 6 % pro Jahr. Die gestiegene Nachfrage wird begleitet von veränderten relativen Anteilen der Zuweiser und steigenden Selbstüberweisungen und hat zu längeren Wartezeiten geführt. Unsere Daten legen die Vermutung nahe, dass der beobachtbare ständige Anstieg genetischer Beratungsleistungen multifaktoriell bedingt ist und nicht allein auf das GenDG zurückzuführen ist. Da die Zahl der hier wesentlichen Leistungserbringer, der vertragsärztlichen Fachärzte für Humangenetik, nahezu konstant bleibt, ist absehbar, dass bei weiter steigender Inanspruchnahme Kapazitätsgrenzen erreicht werden.


2020 ◽  
Vol 25 (01) ◽  
pp. 6-7

Müller D et al. Economic modeling of risk-adapted screen-and-treat strategies in women at high risk for breast or ovarian cancer. Eur J Health Econ (2019) 20: 739 Das Deutsche Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs bietet Frauen mit einer familiären Belastung für Brustkrebs und Eierstockkrebs genetische Beratung. Das Ziel dieser Modellierungsstudie war die Evaluierung der Kosteneffektivität des genetischen Tests für BRCA ½ bei Frauen mit einer familiären Belastung und den verschiedenen präventiven Eingriffen im Vergleich zu keinem genetischen Test.


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