Maschinenperfusion in der Lebertransplantation – was ist möglich und wo stehen wir in Deutschland? Übersicht der Literatur und Ergebnisse einer nationalen Umfrage

Author(s):  
Felix Oldhafer ◽  
Oliver Beetz ◽  
Sebastian Cammann ◽  
Nicolas Richter ◽  
Juergen Klempnauer ◽  
...  

ZusammenfassungDie Maschinenperfusion von Spenderlebern gilt als die aktuell wichtigste Neuerung in der Transplantationschirurgie, um dem anhaltenden Organmangel in der Lebertransplantation begegnen zu können. Die hypotherme Maschinenperfusion (HMP) ist sicher anzuwenden und scheint auch nach einer vorangegangenen kalten Ischämiephase bei Spendern mit einem Herzstillstand das Risiko für Gallenwegskomplikationen zur verringern sowie das Langzeitüberleben der Empfänger zu verbessern. Ein potenzieller Funktionstest der Spenderorgane während der HMP über die Bestimmung von Flavinmononukleotid befindet sich jedoch derzeit noch in klinischer Erprobung. Die normotherme Maschinenperfusion (NMP) hat ein höheres Risiko für technische Probleme, jedoch ermöglicht die Funktionstestung anhand konventioneller Laborparameter während der NMP eine deutliche Erweiterung des Spenderpools, wenngleich aktuell keine prospektive randomisierte Studie einen Überlebensvorteil für transplantierte Organe nach NMP aufzeigen konnte. Darüber hinaus lässt sich die Konservierungszeit der Spenderorgane mithilfe der NMP signifikant verlängern, was vor allem bei komplexen Empfängeroperationen und/oder aufwendiger Logistik vorteilhaft ist. Beide Methoden könnten für verschiedene Szenarien in der Transplantationsmedizin – theoretisch auch kombiniert – angewandt werden. Die Mehrheit der deutschen Transplantationszentren sieht in der Maschinenperfusion eine wichtige Innovation und führt bereits aktiv Perfusionen durch oder befindet sich in einer entsprechenden Vorbereitung hierauf. Die praktische Erfahrung in Deutschland ist insgesamt jedoch noch relativ gering: bei nur 2 Zentren, die mehr als 20 Perfusionen durchgeführt haben. In den kommenden Jahren sind daher multizentrische Anstrengungen zur Durchführung von klinischen Studien sowie der Erarbeitung von nationalen Leitlinien zur Maschinenperfusion unabdingbar, um das Potenzial dieser technologischen Entwicklungen fundiert definieren und für das Feld der Transplantationsmedizin optimal ausschöpfen zu können.

Pneumologie ◽  
2005 ◽  
Vol 59 (S 1) ◽  
Author(s):  
G Nilius ◽  
A Happel ◽  
F Dünschede ◽  
KH Rühle ◽  
KJ Franke

2006 ◽  
Vol 66 (S 01) ◽  
Author(s):  
BM Reinhard-Hennch ◽  
C von Hagens ◽  
H Stammer ◽  
A Schneeweiss ◽  
U Abel ◽  
...  

Author(s):  
Sixten Körper ◽  
Bernd Jahrsdörfer ◽  
Thomas Appl ◽  
Harald Klüter ◽  
Erhard Seifried ◽  
...  

ZusammenfassungRekonvaleszentenplasma wurde bei Patienten mit akuten, viralen respiratorischen Erkrankungen mit schwerem Verlauf eingesetzt (SARS- oder MERS-Coronavirus, Influenza H1N1, H5N1). Diese Studien erbrachten Hinweise auf eine Reduktion der Viruslast, einer Verkürzung des Krankenhausaufenthalts und eine Reduktion der Mortalität durch Rekonvaleszentenplasma. Die Wirkung konnte jedoch nicht abschließend belegt werden, da es sich nicht um randomisierte Studien handelte. Nach einer SARS-CoV-2-Infektion kommt es bei den meisten Patienten zu einer raschen Bildung von neutralisierenden Antikörpern. Wegen der pandemischen Entwicklung gibt es eine wachsende Zahl Genesener mit neutralisierenden Antikörpern, die als potenzielle Spender in Betracht kommen. Wir konzipierten eine prospektive, randomisierte Studie, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Rekonvaleszentenplasma zur Therapie von schwerem COVID-19 und dessen Wirkmechanismus zu untersuchen (CAPSID-Studie). In diesem Beitrag werden die Rationale und das Design der Studie vorgestellt.


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