Wie sinnvoll ist die Zweipunktdiskrimination als diagnostisches Mittel bei der Epicondylopathia humeri radialis?
ZusammenfassungDie diagnostische Aussagekraft der Zweipunktdiskrimination (ZPD) als Indikator für chronische Krankheitsprozesse (z. B. Complex Regional Pain Syndrome, Chronic Low Back Pain) ist mehrfach untersucht und gilt als belegt. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die ZPD als diagnostisches Mittel in der Ellenbogenregion zu untersuchen.Mithilfe eines Ästhesiometers (Schieblehre) wurde die ZPD im Bereich des lateralen Ellenbogens bei einer Patientengruppe (N = 21) mit der Diagnose Epicondylopathia humeri radialis sowie einer gesunden Kontrollgruppe (N = 40) mit folgender primärer Fragestellung untersucht: Kann die ZPD am Ellenbogen gesunde Proband(inn)en von Proband(inn)en mit Epicondylopathia humeri radialis unterscheiden? Als Basis wurden ZPD-Normwerte anhand der Kontrollgruppe am lateralen Ellenbogen erstellt. In einer vertiefenden Datenanalyse der Patientenpopulation wurden die Daten der Patient(inn)en mit einem akuten (N = 13) mit den Daten der Patient(inn)en mit einem chronischen (N = 8) Zustand verglichen.Im Ergebnis scheint die ZPD kein geeignetes Diagnostikinstrument zur Differenzierung der Fall- von der Kontrollgruppe sowie von akuten und chronischen Verläufen in der lateralen Ellenbogenregion zu sein.