Das toxische Megakolon ist eine seltene aber typische Komplikation der Colitis ulcerosa. Aber auch andere entzündliche Erkrankungen des Dickdarms können zu einem toxischen Megakolon führen. Neben der Crohn-Kolitis ist hier noch die pseudomembranöse Kolitis zu nennen, deren Häufigkeit in den letzten Jahren zugenommen hat. Das toxische Megakolon wird definiert durch klinische, radiologische und laborchemische Parameter. Neben der Dilatation des Kolons (> 6 cm) gehen in die Definition mit ein: Fieber, Tachykardie, Hypotonie, Elektrolytstörungen, Leukozytose und Anämie. Die Therapie erfolgt primär konservativ unter engmaschiger klinischer Kontrolle auf einer Intensivstation. Bei der Colitis ulcerosa ist eine hochdosierte parenterale Steroidtherapie die Therapie der Wahl. Bei fehlendem klinischen Ansprechen nach 48–72 Stunden ist die Kolektomie indiziert. Über den zusätzlichen Einsatz alternativer Therapien wie Cyclosporin oder Infliximab sollte bei schweren Verläufen einer Colitis ulcerosa möglichst vor Auftreten eines toxischen Megakolons entschieden werden.