Was ist neu?
Neue bzw. neu bewertete Nebenwirkungen Eine Reihe von unerwünschten Wirkungen der Fluorchinolone wurde neu bewertet. Die meisten dieser Nebenwirkungen sind bereits bekannt und im Vergleich zu den häufigen zentralnervösen Störungen relativ selten. Zu neuen unerwünschten Wirkungen der Fluorchinolone gehören erhöhte Risiken für Aortananeurysmata/Aortendissektion und für sehr seltene lang anhaltende, möglicherweise nicht reversible periphere Neuropathien, Muskelschmerzen, Bewegungs- und Gangstörungen, deren Assoziation mit Fluorchinolonen unsicher und deren Genese und Behandlung unklar sind.
Risiko zusätzlicher Fälle mit Nebenwirkungen Basierend auf Hochrechnungen werden auf 100 000 Fluorchinolon-Behandelte (im Vergleich zu anderen Antibiotika) mehr als 1000 zusätzliche Fälle mit Nebenwirkungen geschätzt, vor allem Fälle mit neuropsychiatrischen Nebenwirkungen sowie an zweiter Stelle Tendinopathien/Sehnenrupturen sowie Arzneimittelhepatitis.
Indikationseinschränkungen Sie betreffen in Deutschland vor allem die Behandlung von Pneumonien und Atemwegsinfektionen, bei denen alternative, ähnlich wirksame Substanzen zur Verfügung stehen. In der Behandlung der unkomplizierten Zystitis sind in Deutschland sowieso andere Substanzen empfohlen. Vorbeugende Behandlungen mit Fluorchinolonen sollten nicht durchgeführt (Reisediarrhoe, rezidivierende Zystitis) oder kritisch überdacht werden (febrile Neutropenie, spontan bakterielle Peritonitis). Eine vermehrte Aufklärung der Patienten erscheint sinnvoll und notwendig.