49 Hypertensiver Notfall, hypertensive Krise

2018 ◽  
Vol 86 (05) ◽  
pp. 290-300 ◽  
Author(s):  
Olaf Eberhardt

ZusammenfassungDie therapeutische Dringlichkeit der hypertensiven Entgleisung wird vorrangig vom Vorliegen von akuten neurologischen, okulären, kardiopulmonalen oder renalen Endorganschäden bestimmt. Ohne akute Endorganschäden (hypertensive urgency) ist in der Regel eine orale Behandlung mit dem Ziel der RR-Normalisierung über 24–48 h ausreichend. Bei gravierenden hypertensiven Organsymptomen (hypertensive emergency, hypertensiver Notfall) ist eine zügige intravenöse Initialtherapie erforderlich, bei der die Präparatewahl und das Blutdruckziel von der Organmanifestation und Begleiterkrankungen abhängig sind. Empfehlungen zur optimalen Blutdrucksteuerung bei akuten neurovaskulären Erkrankungen werden durch divergierende Studienergebnisse und die Vielfalt potentiell relevanter Parameter erschwert. Das breite Spektrum des posterioren reversiblen Enzephalopathie-Syndroms kann in atypischen Fällen die Diagnose erschweren. Clevidipin könnte in Zukunft eine willkommene Erweiterung der intravenösen Therapieoptionen auch für neurologische Patienten darstellen.


Praxis ◽  
2008 ◽  
Vol 97 (8) ◽  
pp. 431-436
Author(s):  
S. Ardigo ◽  
O. Rutschmann ◽  
B. Waeber ◽  
A. Pechère-Bertschi

Die schwere arterielle Hypertonie ist ein häufiges Problem in der Hausarztpraxis. Es gilt zu entscheiden, ob der Blutdruck möglichst schnell (hypertensiver Notfall) oder über mehrere Stunden gesenkt und im Verlauf einiger Tage normalisiert werden muss (hypertensive Krise). Anhand von Anamnese und klinischer Untersuchung müssen diejenigen Patienten identifiziert werden, bei welchen der erhöhte Blutdruck zu unmittelbaren Organschäden führen kann oder die bei fehlender Blutdruckkontrolle gar in Lebensgefahr schweben. Die hypertensive Krise kann meist oral behandelt werden (Nifedipin als Retardpräparat, Nitroglyzerin, Labetolol, Captopril). Der hypertensive Notfall erfordert vor dem Transport auf die Notfallstation manchmal bereits eine orale Therapie, anschliessend wird parenteral behandelt (Nitroprussidnatrium, Nitroglyzerin, Labetolol).


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