Hypertensive Krise und posteriores reversibles
Enzephalopathie-Syndrom (PRES)
ZusammenfassungDie therapeutische Dringlichkeit der hypertensiven Entgleisung wird vorrangig vom Vorliegen von akuten neurologischen, okulären, kardiopulmonalen oder renalen Endorganschäden bestimmt. Ohne akute Endorganschäden (hypertensive urgency) ist in der Regel eine orale Behandlung mit dem Ziel der RR-Normalisierung über 24–48 h ausreichend. Bei gravierenden hypertensiven Organsymptomen (hypertensive emergency, hypertensiver Notfall) ist eine zügige intravenöse Initialtherapie erforderlich, bei der die Präparatewahl und das Blutdruckziel von der Organmanifestation und Begleiterkrankungen abhängig sind. Empfehlungen zur optimalen Blutdrucksteuerung bei akuten neurovaskulären Erkrankungen werden durch divergierende Studienergebnisse und die Vielfalt potentiell relevanter Parameter erschwert. Das breite Spektrum des posterioren reversiblen Enzephalopathie-Syndroms kann in atypischen Fällen die Diagnose erschweren. Clevidipin könnte in Zukunft eine willkommene Erweiterung der intravenösen Therapieoptionen auch für neurologische Patienten darstellen.