Der kindliche Hüftschmerz ist in der Sprechstunde des kinderorthopädisch tätigen Arztes ein häufiges Symptom und kann zu erheblichen differentialdiagnostischen Schwierigkeiten führen. In der Kinderorthopädischen Sprechstunde der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg ist die Sonographie beider Hüftgelenke entsprechend der standardisierten Untersuchung nach DEGUM-Richtlinien bei Kindern mit Hüftschmerz fest etabliert. In den Jahren 1993 bis 2000 wurden insgesamt 418 derartige Sonogramme bei 153 Kindern erstellt. Wir sahen 53 Kinder (159 Sonogramme) mit Coxitis fugax, 47 Kinder (188 Sonogramme) mit Morbus Perthes, 28 Kinder mit einer Epiphysiolysis capitis femoris und drei Kinder mit einer septischen Arthritis. In 15 Fällen (30 Sonogramme) konnte keine sonopathologische Veränderung eruiert werden. Sieben Kinder hatten eine andere Erkrankung im Bereich des Hüftgelenkes, die sonographisch nicht weiter differenziert werden konnte und weiterführende Diagnostik (Röntgen, MRT) notwendig machte. Aus dem Gesamtkollektiv werden die Kohorte der Kinder mit Morbus Perthes ausgewählt und die Sonogramme hinsichtlich Stadieneinteilung, Verlaufsbeurteilung und Ableitung einer operativen Behandlungskonsequenz ausgewertet. Die Sonographie zeigte sich als zuverlässige und einfach anzuwendende Methode zur Diagnostik und Verlaufsbeurteilung des Morbus Perthes. Wir sehen hier ein erhebliches Potential zur Strahlenersparnis für den kindlichen Organismus. Weiterhin ist das Verfahren zur Differentialdiagnostik kindlicher Hüfterkrankungen (Morbus Perthes, Epipysiolysis capitis femoris, Koxitiden) sehr wertvoll. Eine Möglichkeit der Zuordnung operativer Behandlungskonsequenzen bei Morbus Perthes anhand des sonographischen Befundes sehen wir derzeit nicht. Eine nicht unerhebliche Untersuchererfahrung ist jedoch für die sichere Einordnung der Befunde unerlässlich.