Als Premiere bei der Vergabe der Bundesliga-Fernsehrechte für die nächsten drei Jahre durch die DFL leer ausging, wurde von dort eine ordnungs- und medienpolitisch relevante Kritik geäußert. Arena, der neue Inhaber der Pay-TV-Rechte, ist nämlich eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Unternehmens Unity Media, das gleichzeitig die Kabelnetze von ish, iesy und Tele Columbus betreibt. Bisher war die Trennung von TV-Programm und -Distribution nicht nur ein Prinzip der Medienpolitik, sondern auch ein struktureller Vorteil aus ordnungspolitischer Sicht, da es den funktionierenden Wettbewerb auf der Programmebene von eventuellen Wettbewerbsproblemen auf der Distributionsebene unabhängig macht. Mehr als die Hälfte aller Haushalte erhalten ihre Fernsehprogramme über das TV-Kabel, das überall ein regionales Monopol besitzt. Allerdings steht das TV-Kabel in Substitutionskonkurrenz zu anderen Distributionswegen wie Satellit und Terrestrik (insb. DVB-T) und zukünftig auch zu den aufgerüsteten, breitbandigen Telekommunikationsnetzen (insb. VDSL) im Kontext von Triple Play. Diese verschärfte Wettbewerbssituation, die die Geschäftsmodelle der Kabelnetze in Gefahr bringt, zwingt diese, nach neuen Erlösmöglichkeiten Ausschau zu halten. Solche können einerseits im Angebot von Telefon- und Internetdiensten bestehen und andererseits im eigenen Angebot audiovisueller Inhalte, insbesondere als Pay-TV oder Pay-per-View bzw. Video-on-Demand. Damit ist die Interessenkollision zwischen Kabelnetzbetreibern und Programmanbietern vorgezeichnet. Im Folgenden beziehen Dr. Constantin Lange von der RTL inter active GmbH, Bernd Kleinsteuber von der Cablecom GmbH und Prof. DI Thomas Lange von der UPC Austria mit ihren Standpunktbeiträgen Position auf die Frage: Kabelnetzbetreiber als Programmveranstalter?