Zusammenfassung
Ziel: Effektivitätsvergleich der Radiosynoviorthese (RSO) bei aktivierter Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen mit chronischer Synovialitis versus rheumatoider Arthritis. Überprüfung der Eignung eines standardisierten Fragebo-gens für Multizenterstudien.
Patienten, Methoden: Bei 691 Patienten wurden 803 RSO-Behandlungsverläufe von 7 Zentren in 3 Ländern mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens erfasst. Die Patienten wurden 3 Alterskategorien (20–40, 41–60 und 61–80 Jahre) zugeordnet. Außerdem wurden sie eingeteilt in Gruppe A (primär chronische Polyarthritis) und Gruppe B (aktivierte Arthrose, Psoriasisarthritis, reaktive Arthritis, postoperative Arthritis, villonoduläre Synovialitis, Synovialitis nach TEP-Implantation).
Ergebnisse: Die Ansprechraten betrugen 80% bei Gruppe A und 56% bei Gruppe B (p <0,01), Besserungen der Lebensqualität gaben 78% (Gruppe A) bzw. 59% (Gruppe B) an (p <0,01). Im Gegensatz zu Gruppe A zeigte sich in Gruppe B bei kleinen Gelenken eine schlechtere Ansprech-rate als bei großen (p <0,01). Außerdem hielten die Bes-serungen von Schmerz, Schwellung/Erguss und Beweglichkeit in Gruppe A länger an (p <0,01). Wiederholte RSOs waren ähnlich effektiv wie erstmalige. Hinsichtlich des The-rapieerfolgs konnte kein Einfluss von Patientenalter, Geschlecht oder postinterventioneller Immobilisation über 48 Stunden nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Wenngleich mit etwas geringerer Wirksamkeit als bei der rheumatoiden Arthritis, so ist die RSO auch bei aktivierter Arthrose und anderen Gelenkerkrankungen mit chronischer Synovialitis eine effektive Therapie.