CLL: Wie die Therapie den Verlauf einer COVID-19 Infektion beeinflusst

2021 ◽  
pp. 1-2
Author(s):  
Christian Bogner
Keyword(s):  

Die Chemo-Immuntherapie ist der Standard in der Erstlinienbehandlung von CLL-Patienten ohne del17p- oder TP 53-Mutation; körperlich fitte Patienten werden mit Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab (FCR)1 behandelt. Aufgrund des hohen Risikos von schweren Neutropenien und Infektionen mit FCR muss bei Patienten im Alter von >65 Jahren Bendamustin und Rituximab (BR) in Betracht gezogen werden. Diese konventionellen Chemo-Immuntherapien sind jedoch mit Nebenwirkungen verbunden, die durch die eher unspezifische Wirkungsweise der Chemotherapie verursacht werden. Es besteht daher ein dringender Bedarf an Alternativen, insbesondere an chemotherapiefreien Regimen. In der Erstlinienbehandlung von älteren Patienten mit CLL und Begleiterkrankungen ist der Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab die neue Standardtherapie. In der CLL11-Studie erwies sich die Kombination von Obinutuzumab mit Chlorambucil als sicher und führte zu deutlich verbesserten Ansprechraten und PFS-Zeiten im Vergleich zu Chlorambucil allein oder kombiniert mit Rituximab. Der BCL2-Antagonist Venetoclax (GDC-0199/ABT-199) zeigte bei Patienten mit rezidivierter und refraktärer CLL eine auffällige Aktivität mit Tumorlysesyndrom als dosislimitierender Toxizität. 400mg Venetoclax wurde als eine sichere und wirksame Dosis ermittelt. Mehrere Patienten, die mit der Kombination aus Venetoclax und Rituximab bei rezidivierter refraktärer CLL behandelt wurden, erreichten sogar MRD-Negativität. Die FDA hat Venetoclax am 12. April 2016 für die Behandlung der rezidivierten CLL mit 17p/TP53 zugelassen. Daher haben Venetoclax plus CD20-Antikörper-basierte Kombinationen das Potenzial, in der Erstlinientherapie der CLL höhere Raten an MRD-Negativität zu erzielen und gleichzeitig niedrigere Raten an Toxizitäten zu induzieren, sodass eine Chemotherapie ersetzt werden könnte. Darüber hinaus zeigten Venetoclax und Obinutuzumab in einer präklinischen Studie an einem murinen Non-Hodgkin-Lymphom-Xenograft-Modell eine synergistische Aktivität und in einem CLL-Lymphknotenmodell eine additive Aktivität. Die Kombination scheint in der Erstlinienbehandlung von CLL-Patienten mit koexistierenden Erkrankungen verträglich zu sein, während das Toxizitätsprofil beider Medikamente mit dem der derzeit in der Behandlung der CLL eingesetzten Chemotherapien vergleichbar ist. Daher sollte in der GAIA/CLL13-Studie geprüft werden, ob Rituximab durch Obinutuzumab in Kombination mit Venetoclax ersetzt werden kann. Ibrutinib, ein selektiver, irreversibler, niedermolekularer Inhibitor der Bruton-Tyrosinkinase (BTK), zeigte ein hervorragendes Ansprechen und ein sicheres Toxizitätsprofil auch in Kombination mit BR. Ibrutinib ist sowohl für die Behandlung der rezidivierten CLL als auch für die Erstlinientherapie der CLL von der FDA und EMA zugelassen (29. April 2016). Die Kombination von Ibrutinib und Venetoclax zeigte Synergie in primären CLL-Zellen. Folglich ist das Ziel der aktuellen Studie zu evaluieren, ob die Chemo-Immuntherapie in der Erstlinienbehandlung von körperlich fitten Patienten bei CLL durch Kombinationen dieser zielgerichteten Medikamente mit Anti-CD20-Antikörpern ersetzt werden kann. Quelle: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02950051

Pneumologie ◽  
2012 ◽  
Vol 66 (S 01) ◽  
Author(s):  
R Hörster ◽  
J Marxsen ◽  
F Eberhardt ◽  
J Welling ◽  
K Dalhoff ◽  
...  

2009 ◽  
Vol 29 (04) ◽  
pp. 235-240
Author(s):  
M. Wahle
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie Biologika-Therapie hat das Management der rheumatoiden Arthritis (RA) wesentlich bereichert. Gegen Zytokine gerichtete Wirkansätze werden von den die pathogenetisch beteiligten Zellen adressierenden Therapien unterschieden. Zu Letzteren gehören Abatacept (Fusionsprotein aus CTLA4 und Teilen des humanen IgG1) sowie Rituximab (chimärer Anti-CD20-Antikörper). Abatacept hemmt die Aktivierung von T-Lymphozyten durch die Bin-dung an costimulatorische Moleküle auf anti-genpräsentierenden Zellen. Es hemmt die Krankheitsaktivität bei der RA und vermindert die radiologische Progression. Die Nebenwirkungen umfassen vor allem Infektionen, eine COPD exzerbiert häufiger. Rituximab wurde ursprünglich zur Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen eingesetzt, es depletiert B-Lymphozyten aus Blut und Knochen-mark sowie weniger aus der Synovialis. Wie Abatacept hemmt es die Entzündungsaktivität und die radiologische Progression bei der RA. Beide sind auch bei Ineffektivität von TNF-alpha-Blockern wirksam. Als Nebenwirkun-gen von Rituximab treten vor allem Infektionen und Unverträglichkeitsreaktionen auf. Die Impfantwort ist abgeschwächt.


2019 ◽  
Author(s):  
L Kurch ◽  
C Mauz-Körholz ◽  
D Körholz ◽  
T Georgi ◽  
D Hasenclever ◽  
...  
Keyword(s):  

2020 ◽  
Author(s):  
H Hendrix ◽  
G Prisadov ◽  
V Kamlak ◽  
L Reich ◽  
K Welcker
Keyword(s):  

2020 ◽  
Author(s):  
T Georgi ◽  
L Kurch ◽  
D Hasenclever ◽  
V.S Warbey ◽  
L Pike ◽  
...  
Keyword(s):  

2005 ◽  
Vol 32 (S 4) ◽  
Author(s):  
B Elias ◽  
S Cepok ◽  
O Stüve ◽  
H.P Hartung ◽  
B Hemmer ◽  
...  
Keyword(s):  

Author(s):  
R Stenger ◽  
S Weigel ◽  
N Bachmaier ◽  
H Wiersbitzky ◽  
M Schuldt ◽  
...  
Keyword(s):  

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