Die zwei für den Titel gewählten Begriffe spiegeln wieder, worum es in der jüngsten mediävistischen Forschung global geht, so mühsam die Arbeit daran auch sein mag. Kein literarischer Text, kein Kunstwerk etc. ist einfach in einem Vakuum entstanden, und wir
sind aus der heutigen Einsicht heraus, dass wir ja alle mehr oder weniger in einem transkulturellen Gewebe leben, dazu aufgefordert, die Mediävistik genau in diese Richtung zu treiben, um die globale Ausrichtung bereits im Mittelalter adäquat wahrzunehmen (vgl. dazu jetzt Romedio
Schmitz-Esser, “The Buddha and the Medieval West,”. Travel, Time, and Space, hrsg. A. Classen, 2018). Das vorliegende Buch ist im De Gruyter Verlag erschienen, wo auch das Journal of Transcultural Medieval Studies veröffentlicht wird; es gibt also viele Überlappungen.
Hinweisen muss ich auch auf East Meets West in the Middle Ages and Early Modern Times: Transcultural Experiences in the Premodern World, ed. Albrecht Classen, 2013; siehe dazu A. Classen, “Transcultural Experiences in the Late Middle Ages: The German Literary Discourse on the
Mediterranean World – Mirrors, Reflections, and Responses,”Humanities Open Access 2015, 4(4), 676–701; doi:10.3390/h4040676. Keine dieser Veröffentlichungen wurden im vorliegenden Band auch nur registriert, und es scheint fast, als ob im Zeitalter der Internationalisierung
weiterhin tiefe Gräben zwischen der deutschen und der außerdeutschen Mediävistik bestehen. Überblickt man die in den jeweiligen Bibliographien aufgelistete Literatur, macht sich diese gegenseitige Unkenntnis ganz penetrant bemerkbar, und dies, obwohl doch gerade der Verlag
De Gruyter intensiv darum bemüht ist, im Kampf gegen dieses Desiderat in die Bresche zu springen (siehe dazu die ganze Reihe ‘Fundamentals of Medieval and Early Modern Culture’).