Handlungsempfehlungen für die Einführung von Critical Incident Reporting Systemen (CIRS) bei der Feuerwehr

Author(s):  
Jan Boese
2012 ◽  
Vol 69 (6) ◽  
pp. 347-352 ◽  
Author(s):  
Meyer-Massetti ◽  
Conen

Medikationsfehler machen bis zu 50% der Behandlungsfehler im Gesundheitswesen aus und sind somit zentral für Verbesserungsprojekte zur Optimierung der Patientensicherheit. Voraussetzung für die effiziente Umsetzung von Verbesserungsprojekten ist die Anwendung Evidenz-basierter Methoden für die Erfassung Institutions-spezifischer Medikationsprobleme. Die in der Fachliteratur empfohlenen Methoden haben unterschiedliche Stärken und Schwächen, zeigen aber kaum Überschneidungen bei der Identifizierung von Medikationsproblemen. Während die Analyse von Critical Incident Reporting Systemen insbesondere schwerwiegende Zwischenfälle identifiziert, ist Trigger Tool effizient und kostengünstig. Eine Kombination dieser beiden Methoden ist empfehlenswert. Evidenz-basierte Daten im Bereich Verbesserungsprojekte sind limitiert, existieren unter anderem jedoch für den Einsatz klinischer Pharmazeuten, die Implementierung elektronischer Hilfsmittel (elektronische Verschreibung, Barcoding) und das Vier-Augen-Prinzip. Voraussetzung ist zudem eine breite Unterstützung durch die Führungsebene eines Unternehmens.


2012 ◽  
Vol 69 (6) ◽  
pp. 341-346 ◽  
Author(s):  
Frank ◽  
A. Hochreutener ◽  
Wiederkehr ◽  
Staender

CIRRNET® (Critical Incident Reporting & Reacting NETwork) ist das Netzwerk lokaler Fehlermeldesysteme der Stiftung für Patientensicherheit der Schweiz. Um großflächig aus Fehlern zu lernen und Schäden zu verhindern wird das Netzwerk seit 2006 gemeinsam mit der Schweizerischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Reanimation (SGAR) betrieben und zählt aktuell 39 Gesundheitsinstitutionen aller vier Sprachregionen der Schweiz zu seinen Netzwerkteilnehmern. Weitere Institutionen schließen sich laufend an. In CIRRNET® werden lokale Fehlermeldungen auf überregionalem Niveau dargestellt und zugänglich gemacht, nach WHO-Klassifikation kategorisiert und von Fachexperten analysiert. Die CIRRNET®-Datenbank bietet einen soliden Datenpool mit fachlich unterschiedlichen Fehlerberichten und liefert die Basis für die Identifikation von relevanten Problemfeldern in der Patientensicherheit. Diese Problemfelder werden gemeinsam mit Fachpersonen unterschiedlichster Expertise analysiert und Empfehlungen zur Vermeidung dieser Fehler (Quick-Alerts®) entwickelt. Die Quick-Alerts® sind einerseits durch die medizinische Fachliteratur, andererseits auf Basis der Mitarbeit und Stellungnahmen der entsprechenden medizinischen Fachgesellschaften und Berufsgruppen breit abgestützt und stoßen in Fachkreisen auf große nationale und internationale Akzeptanz. Zudem bietet die CIRRNET®-Datenbank allen angeschlossenen CIRRNET®-Teilnehmern im "Closed User Bereich" der CIRRNET®-Homepage die Einsicht in alle Fehlermeldungen und die Verwendung dieser Fehlerberichte für betriebsinterne Lernzwecke. Eine Gesundheitsinstitution muss nicht jeden Fehler selbst machen - sie kann von den Fehlern anderer lernen, sich mit anderen Gesundheitsinstitutionen austauschen und durch das vorhandene Wissen zur Förderung der eigenen Patientensicherheit beitragen. Die Zahl der Nutzer, die wachsende Zahl teilnehmender Spitäler sowie das positive Echo der' Professionals' zeigen, dass CIRRNET® sein Ziel, Fehler nicht nur zu registrieren, sondern sie systematisch zu analysieren und sie überregional zugänglich zu machen, erreicht.


2014 ◽  
Vol 58 (5) ◽  
pp. 268
Author(s):  
S. Reed ◽  
D. Arnal ◽  
O. Frank ◽  
J. I. Gomez-Arnau ◽  
J. Hansen ◽  
...  

2020 ◽  
Vol 69 (11) ◽  
pp. 793-802
Author(s):  
C. Neuhaus ◽  
M. Holzschuh ◽  
C. Lichtenstern ◽  
M. St.Pierre

Zusammenfassung Hintergrund „Critical-incident-reporting“-Systeme (CIRS) dienen dazu, Organisationen und Individuen für bislang unbekannte und sicherheitsrelevante Ereignisse zu sensibilisieren und dadurch Veränderungen herbeiführen zu können. In den letzten Jahren häufen sich allerdings kritische Stimmen, die Einsatz und Nutzen von CIRS in der Medizin hinterfragen, u. a. aufgrund unklarer bzw. zu allgemeiner inhaltlicher Kriterien für die Aufnahme einer Meldung in ein System. Ziel der Arbeit ist die Auswertung und Analyse aller Fälle aus CIRSmedical Anästhesiologie (CIRS-AINS) als Grundlage weiterer, differenzierter Betrachtungen. Methode In einer retrospektiven Datenbankanalyse wurden alle Fälle aus CIRS-AINS (April 2010–Juni 2019) inhaltlich analysiert. Ergebnisse Die gemeldeten 6013 Fälle setzen sich aus 3492 „incidents“ (58,1 %), 1734 „near-misses“ (28,8 %) und 787 sonstigen Meldungen (13,1 %) zusammen. Unter Letztere fielen 21 Konfliktmeldungen (0,4 %), 102 Beschwerden (1,7 %), 89 Überlastungsanzeigen (1,5 %) sowie 575 sonstige Meldungen, die keine CIRS-Fälle darstellen (9,6 %). Seit 2015 zeigt sich eine stetige Zunahme der sonstigen Meldungen um das 2,8-Fache von 7,4 % auf 20,8 %. In 20,1 % der Meldungen wurde Technik, in 27,7 % Medizinprodukte erwähnt. Medikamente waren in 10,7 % der Meldungen Gegenstand der Zwischenfälle. Aus dem perioperativen Umfeld wurden 47,8 % der stationären Zwischenfälle berichtet, 24,6 % aus den Bereichen Intensivstation/Aufwachraum. Das CIRS-Team des BDA analysierte und kommentierte 36,1 % der Fälle . Schlussfolgerung Die Analyse liefert Erkenntnisse für die Gestaltung zukünftiger Melderichtlinien und Anwenderschulungen. Insbesondere der Häufung „sonstiger“ Meldungen, welche nicht den Kriterien einer CIRS-Meldung entsprechen, sollte künftig Rechnung getragen werden.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document