Wie hängen lokale Wärmeinseln von der Horizontüberhöhung ab? – Analyse von Modellsimulationen In Stadtquartieren von Dresden und Erfurt

2021 ◽  
Author(s):  
Astrid Ziemann ◽  
Valeri Goldberg
Keyword(s):  

<p>Thermische Belastungen der Stadtbewohner in Hitzeperioden sind mit den Besonderheiten des Stadtklimas verbunden und spielen für die Stadt- und Umweltplanung eine zunehmende Rolle im Rahmen des Klimawandels. Um die tageszeitlich variable Ausprägung lokaler Wärmeinseln zu erfassen, stehen verschiedene Messmethoden sowie Stadtklimamodelle unterschiedlicher Komplexität zur Verfügung. Mit der Anwendung solcher Verfahren ist der Einsatz von Ressourcen verbunden, der in der planerischen Praxis nicht einfach umsetzbar ist. Um Wärmeinseln zu identifizieren und wirksame Anpassungsmaßnahmen an sommerliche Hitze für die Freiraum- und Gebäudegestaltung abzuleiten, wurden in dieser Studie funktionale Zusammenhänge zwischen stadtmorphologischen Parametern und meteorologischen Daten betrachtet. Die abgeleiteten Beziehungen ermöglichen eine praxistaugliche Anwendung.</p> <p>Dazu wurden Modellsimulationen mit SOLWEIG und ENVI-met für zwei Stadtquartiere in Dresden und Erfurt durchgeführt und ausgewertet. Basierend darauf wurden Beziehungen zwischen Parametern aus manuell erstellten bzw. digitalen Objektmodellen (DOM) und Größen der Wärmebelastung (u. a. mittlere Strahlungstemperatur Tmrt, Universeller Thermischer Klimaindex UTCI) bestimmt. Die Arbeiten fanden im Rahmen des BMBF-Projektes HeatResilientCity statt.</p> <p>Für den lokalen Wärmeinseleffekt und seine raumzeitlichen Variationen spielt der Sky View Factor (SVF) eine Schlüsselrolle. Dieser Parameter beschreibt den Anteil des sichtbaren Himmels an einem Ort und gibt Aufschluss über die Straßengeometrie und Bebauungsdichte sowie zur Verteilung von Bäumen und Sträuchern. Der SVF ist wichtig, um die Strahlungsbilanz in Modellen zu bestimmen und damit die mittlere Strahlungstemperatur (Tmrt) an einem Ort. Die Größe Tmrt ist ein zuverlässiger Prädiktor für die Hitzebelastung tagsüber bei hoher solarer Einstrahlung, aber auch nachts in Bezug auf eine verminderte langwellige Ausstrahlung bzw. die Wärmestrahlung von Baukörpern. Um den Einfluss des SVF auf Tmrt darzustellen, ist die möglichst detaillierte und aktuelle Beschreibung der urbanen Morphologie und Vegetation mit Hilfe hochauflösender DOMs essentiell. Je höher der SVF desto mehr Einstrahlung erfolgt tagsüber. Gleichzeitig sorgt ein höherer SVF nachts auch für eine größere Abstrahlung und kann damit für eine Verringerung von Tmrt und Wärmestress sorgen. Die über die strahlungsreichen Tageszeiten gemittelte Tmrt weist die höchsten Werte an unbeschatteten (hoher SVF) oder nach Süden exponierten Orten auf. Dazu zählen offene Plätze und Innenhöfe oder Straßenzüge in West-Ost-Ausrichtung. Hier ist die thermische Belastung, ausgedrückt mit dem UTCI, tagsüber ebenfalls maximal. Orte mit geringer Tmrt findet man tagsüber dort, wo der SVF sehr gering ist, z. B. im Baumschatten.</p> <p>Die Einflüsse der richtungsabhängigen Strahlungsexposition lassen sich mit dem integralen SVF, der einen gesamten Halbraum beschreibt, nicht darstellen. Deshalb wurden auch Wirkungsunterschiede des SVF in Abhängigkeit von den Charakteristiken der horizonteinschränkenden Elemente (Gebäude vs. Vegetation) quantifiziert, um belastbare Beziehungen zwischen SVF und Wärmeinseleffekt aufzustellen.</p>

2021 ◽  
Author(s):  
Zian Wang ◽  
Guoan Tang ◽  
Guonian Lü ◽  
Cheng Ye ◽  
Fangzhuo Zhou ◽  
...  

2020 ◽  
Vol 76 (1) ◽  
pp. 44-52
Author(s):  
Shuh MATSUDA ◽  
Hisashi YOSHIKOSHI ◽  
Tomoyo SUZUKI ◽  
Yuuki OHTA ◽  
Ayaka CHIBA ◽  
...  

2015 ◽  
Vol 74 ◽  
pp. 279-286 ◽  
Author(s):  
J. Ramírez-Faz ◽  
R. López-Luque ◽  
F.J. Casares
Keyword(s):  

2019 ◽  
Vol 2 ◽  
pp. 1-8
Author(s):  
Shoko Nishio ◽  
Fumiko Ito

<p><strong>Abstract.</strong> We applied a computation method of calculating the sky view factor (SVF) using Google Street View to Shibuya area, Tokyo, for the purpose of examining the relation between the SVF/SVF change and physical elements. The distribution of the SVF calculated by the above method was visualized, and the statistical process showed the tendency of a high SVF in quasi-residential districts and roadsides of high-graded trunk roads. The difference in the SVF change was small at 10-m intervals. The SVF change tended to be more apparent near an intersection and at different elevations.</p>


2015 ◽  
Vol 105 ◽  
pp. 211-219 ◽  
Author(s):  
Jinxin Yang ◽  
Man Sing Wong ◽  
Massimo Menenti ◽  
Janet Nichol

2019 ◽  
Vol 136 ◽  
pp. 05010
Author(s):  
Moyan Zhang ◽  
Yan Liu ◽  
Ruixin Chen ◽  
Xiangfei Guo ◽  
Weiqing Yuan ◽  
...  

In this paper, the total daily global solar radiation is tested at 18 locations with different morphological characteristics in Xi’an University of Architecture and Technology. PTgui is used to convert the panoramic pictures from Baidu Street Map to fisheye images. Sky view factor (SVF) and tree view factor (TVF) are calculated by Rayman model with fisheye images. SVF is used to calculate the total daily global solar radiation at the 18 locations with two different methods and TVF is used to classify the locations. The calculations and testing results are compared and combined the morphological characteristics. Then it is found that using suitable methods on different locations is necessary to obtain more accurate results whether the TVF (tree view factor) is more than 0.3 or less. To obtain solar radiation at different locations in the urban area, the calculating methods should be carefully chosen based on the morphology characteristics of the location.


2017 ◽  
Vol 9 (5) ◽  
pp. 411 ◽  
Author(s):  
Jianming Liang ◽  
Jianhua Gong ◽  
Jun Sun ◽  
Jieping Zhou ◽  
Wenhang Li ◽  
...  

1986 ◽  
Vol 20 (4) ◽  
pp. 681-686 ◽  
Author(s):  
Shuji Yamashita ◽  
Kiyoshi Sekine ◽  
Masahiro Shoda ◽  
Kohji Yamashita ◽  
Yoshio Hara

Antiquity ◽  
2011 ◽  
Vol 85 (327) ◽  
pp. 263-273 ◽  
Author(s):  
Žiga Kokalj ◽  
Klemen Zakšek ◽  
Krištof Oštir

Aerial mapping and remote sensing takes another step forward with this method of modelling lidar data. The usual form of presentation, hill shade, uses a point source to show up surface features. Sky-view factor simulates diffuse light by computing how much of the sky is visible from each point. The result is a greatly improved visibility — as shown here by its use on a test site of known topography in Slovenia.


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