Zusammenfassung
Zielsetzung Untersuchung, ob Patienten mit diagnostizierten Kiefergelenkstörungen (TMDs) vergleichbar häufig eine kieferorthopädische Behandlung in der Anamnese haben, wie Personen ohne TMDs und Untersuchung, ob Patienten mit idealer kieferorthopädischer Behandlung in der Vorgeschichte weniger häufig Symptome zeigen als Patienten mit einer nicht idealen Therapie.
Material und Methoden Es wurden 2 Gruppen zusammengestellt, eine Studien- bzw. TMD-Gruppe und eine Kontrollgruppe, mit gleicher Alters- und Geschlechtszusammensetzung. Bei den Patienten mit einer kieferorthopädischen Behandlung in der Anamnese wurde anhand normaler Werte bei 5 Okklusionsparametern zwischen einer idealen und einer nicht idealen kieferorthopädischen Behandlung unterschieden.
Ergebnisse In Bezug auf eine kieferorthopädische Behandlung in der Anamnese ergab sich keine klinisch signifikante Korrelation mit den einzelnen Kiefergelenkstörungen (Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Diskusverlagerung, Arthrosen), wobei der Wert für den Koeffizienten Phi (Θ) zwischen 0,120 und 0,058 lag. Bei den Patienten mit einer kieferorthopädischen Behandlung in der Anamnese war die Korrelation mit ideal oder nicht ideal verlaufener Behandlung im Allgemeinen klinisch nicht oder nur sehr schwach relevant.
Schlussfolgerungen Die Ergebnisse der vorliegenden Studie bestätigen, dass kieferorthopädische Maßnahmen keine klinisch signifikanten Auswirkungen auf Kiefergelenkstörungen haben. Die sehr niedrigen Werte für eine Korrelation zwischen einer oder keiner kieferorthopädischen Behandlung in der Anamnese mit idealen oder nicht idealen Ergebnissen und den unterschiedlichen Kiefergelenkstörungen lassen darauf schließen, dass eine kieferorthopädische Behandlung bei der Entstehung von Kiefergelenkstörungen keine Rolle spielen kann.