Embryonale Stammzellen (ES) haben durch ihr größeres Differenzierungspotenzial einige Vorteile gegenüber adulten Stammzellen, die zumeist nur in bestimmte Gewebetypen differenziert werden können. Die Medizin erhofft sich vielfältige Behandlungsmöglichkeiten mit ES-Zellen bei Patienten, besonders bei der Regeneration von erkrankten Gewebstypen. Die Durchführbarkeit dieser Idee wurde bereits im Tierversuch demonstriert, jedoch im humanen System müssen noch viele Hürden bis zur klinischen Applikationen überwunden werden, wie die Züchtung der Zellen, deren Sicherheit sowie deren Immuntoleranz nach erfolgter Transplantation. In der Schweiz dürfen seit 2005 humane embryonale Stammzellen (hESC) aus überzähligen Embryonen nach assistierter Reproduktion gewonnen werden. Im 2008 wurde am Universitätsspital Basel das hESC-Projekt lanciert und im gleichen Jahr konnte bereits die erste hESC-Linie mit einem normalen Karyotyp in der Schweiz etabliert werden. Seit neustem eröffnen diverse Techniken die Möglichkeit, immuntolerante Stammzellen patientenspezifisch zu etablieren, wobei abzusehen ist, dass das therapeutische Klonen von der induzierten Pluripotenz abgelöst wird. Nichtdestotrotz bleibt die hESC-Technologie noch das Standardverfahren, mit dem neue Verfahren und Zelllinien verglichen werden müssen.