kombinierte orale kontrazeptiva
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Author(s):  
Sibil Tschudin

Zusammenfassung Hintergrund In den letzten Jahren scheint sich ein Trend zu Alternativen für die „Pille“ abzuzeichnen. Fragestellung Es stellt sich die Frage, was es mit der postulierten „Pillenmüdigkeit“ auf sich hat, ob tatsächlich eine Abkehr von der hormonellen Kontrazeption stattfindet, was mögliche Gründe dafür sein könnten und ob sich Auswirkungen feststellen lassen. Material und Methoden Es wurde eine Literaturrecherche zu folgenden Punkten durchgeführt: 1. Hinweise auf Veränderungen im Verhütungsverhalten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, 2. Evidenz in Bezug auf die zurzeit viel diskutierten Auswirkungen hormoneller Kontrazeptiva auf Psyche und Sexualität und 3. Hinweise auf eine Zunahme der Schwangerschaftsabbrüche. Ergebnisse Die Verwendung der Pille zeigt eine rückläufige Tendenz. Zurzeit lässt sich keine Aussage machen, ob es zu einer signifikant häufigeren Anwendung der Kupferspirale gekommen ist. Die Sorge vor Nebenwirkungen ist für einen beträchtlichen Prozentsatz der befragten Frauen ein wesentlicher Grund, hormonelle Verhütungsmittel zu vermeiden. Gemäß aktuellen Übersichtsbeiträgen verzeichnen die meisten Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva verwenden, keine oder eine positive Wirkung auf die Stimmung, die Inzidenz einer depressiven Symptomatik ist gering und nur in Untergruppen relevant. Die Auswirkungen hormoneller Kontrazeptiva auf die Sexualität der Frau sind nicht ausreichend untersucht und die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass nur eine Minderheit eine positive oder negative Veränderung wahrnimmt. Eine Zunahme der Schwangerschaftsabbrüche zeichnet sich nicht ab. Schlussfolgerung In Anbetracht des Stellenwerts, den unter anderem die Nebenwirkungen bezüglich Zufriedenheit mit und Adhärenz zur Verhütungsmethode haben, ist eine individuell zugeschnittene Kontrazeptionsberatung essenziell.


2011 ◽  
Vol 68 (6) ◽  
pp. 345-352 ◽  
Author(s):  
Christoph R. Meier

Orale Kontrazeptiva enthalten eine Kombination aus dem Östrogenderivat Ethinylöstradiol und einem Gestagenderivat (kombinierte orale Kontrazeptiva), oder ein Gestagen allein (Minipille). Von vielen Frauen wird die Pille sehr gut ertragen, und sie zeichnet sich durch einen tiefen Pearl-Index aus, was besagt, dass die Methode eine hohe kontrazeptive Sicherheit aufweist. Sowohl die Östrogendosis wie auch das in der Pille enthaltene Gestagenderivat beeinflussen das Risiko, gewisse unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) zu erleiden. Die am häufigsten berichteten UAW der Pille sind Spannungsgefühl in der Brust, Kopfschmerzen, gastrointestinale Unverträglichkeit oder Stimmungsschwankungen, welche aber oftmals vorübergehender Natur sind. Die vorhandene Angst vor Gewichtszunahme bei Einnahme oraler Kontrazeptiva ist Studien zufolge statistisch gesehen weitgehend unbegründet, wobei es im Einzelfall aber durchaus zu namhafter Gewichtszunahme kommen kann. Das Brustkrebsrisiko erhöht sich unter der Pille nicht nennenswert; orale Kontrazeptiva reduzieren das Risiko, an einem Ovarial- oder einem Endometriumskarzinom zu erkranken. Die am häufigsten diskutierte, insgesamt aber nicht sehr häufige UAW ist die venöse Thromboembolie. Das Risiko steigt mit höherer Östrogendosis an, ist im ersten Einnahmejahr am höchsten, und ist für orale Kontrazeptiva der 3. Generation etwas höher als für diejenigen der 2. Generation. Individuelle genetisch prädisponierte Gerinnungsstörungen erhöhen in Kombination mit der hormonellen Pille das Venenthromboserisiko stark, und auch Rauchen ist ein Risikofaktor. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Neuanwenderinnen von oralen Kontrazeptiva sorgfältig über mögliche Risiken informiert werden und dass in der Anamnese abgeklärt wird, ob keine relevanten Kontraindikationen vorliegen.


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