professionelle wahrnehmung
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Author(s):  
Daniel Schiller

Zusammenfassung In Hinblick auf die Qualität von Sportunterricht wird der visuellen Dimension des Sportlehrer*innenhandelns große Bedeutung zugewiesen. Professionelle Wahrnehmung wird handlungstheoretisch üblicherweise intentional und akteurszentriert konzeptualisiert: Eine Lehrkraft handelt dann kompetent, wenn sie Unterrichtsereignisse selektiv erfassen, das Wahrgenommene pädagogisch und fachdidaktisch deuten und schließlich begründet Handlungsentscheidungen treffen kann. Praxeologische Handlungskonzeptionen nehmen nun stärker geteilte praktische Wissensbestände in den Blick, die an unterrichtlichen Interaktionen konstitutiv beteiligt sind. Bezogen auf die visuelle Dimension von Lehrer*innenhandeln spannt dieses Wissen Wahrnehmbarkeitsräume auf, welche ein intentionales Sehgeschehen permanent und hintergründig rahmen. In diesem Beitrag werden in Anlehnung an eine eigene Forschungsarbeit strukturelle Facetten einer praktischen Sichtweise im Sportunterricht illustriert und Impulse praxeologischer Perspektivierungen für den Diskurs zur professionellen Wahrnehmung diskutiert.


Author(s):  
Christoph Mischo ◽  
Katrin Wolstein ◽  
Svenja Peters

Zusammenfassung. Die Professionelle Wahrnehmung von Pädagoginnen und Pädagogen als Fähigkeit zur Identifikation, Interpretation und Bewertung relevanter Merkmale pädagogischer Interaktion stellt eine wichtige pädagogische Teilkompetenz dar. Empirisch untersucht ist die Professionelle Wahrnehmung insbesondere bei Lehrkräften, kaum dagegen bei Fachkräften in KiTas. Ziel dieser Studie ist daher die Untersuchung von Zusammenhängen zwischen der Professionellen Wahrnehmung und dem beobachteten Handeln von KiTa-Fachkräften. Zur Evokation der Professionellen Wahrnehmung wurden 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern typische Fachkraft-Kind-Interaktionen als Video-Stimuli dargeboten. Die Erfassung der Professionellen Wahrnehmung erfolgte mit zwei offenen (Lautes Denken und retrospektives Interview) sowie mit einem geschlossenen Antwortformat (Rating-Skalen). Zur Einschätzung der Qualität des Interaktionsverhaltens der Fachkräfte wurde das international gut etablierte Classroom Assessment Scoring System (CLASS Pre-K) eingesetzt. Bei der Zusammenhangsprüfung im Rahmen eines Strukturgleichungsmodells mit latenten Variablen zeigte nur die mit der Methode des Lauten Denkens erfasste Professionelle Wahrnehmung Zusammenhänge mit den CLASS-Domänen Organisation des KiTA-Alltags und Lernunterstützung. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Implikationen der Erhebungsmethodik für die Professionelle Wahrnehmung diskutiert.


2020 ◽  
Vol 27 (2) ◽  
pp. 71-94
Author(s):  
Ann-Christin Faix ◽  
Elke Wild ◽  
Birgit Lütje-Klose ◽  
Annette Textor

Der Beitrag stellt ein videobasiertes Lehrkonzept vor, das in interdisziplinärer Kooperation entwickelt und durchgeführt worden ist. Mit der Lehrveranstaltung wird das Ziel verfolgt, die auf inklusiven Unterricht bezogene professionelle Wahrnehmung von Studierenden zu fördern. Um dies zu erreichen, arbeiten die Studierenden zunächst ihre Subjektiven Theorien über guten inklusiven Unterricht heraus, die potenziell im Widerspruch zu bildungswissenschaftlichem Wissen stehen. Da es nicht nur eine mögliche Perspektive auf guten inklusiven Unterricht gibt, werden im Seminar die Perspektiven der Pädagogischen Psychologie, der Schulpädagogik und der Sonderpädagogik integrativ vermittelt. Die Teilnehmer*innen operationalisieren die Befunde und überführen sie in ein Raster zur Beobachtung von inklusivem Unterricht. Das Raster kommt schließlich bei Videoanalysen und Unterrichtshospitationen zum Einsatz. Das Seminar wurde hinsichtlich verschiedener Variablen wie inklusionsbezogenen Einstellungen und bildungswissenschaftlichem Wissen positiv evaluiert.


Author(s):  
Christina Hellermann ◽  
Bernadette Gold ◽  
Manfred Holodynski

Unterrichtsvideos werden immer häufiger in der Lehrerbildung eingesetzt. Es gibt jedoch bisher erst wenige Studien darüber, wie sich unterschiedliche Lehrkonzepte auf das Lernen auswirken. In der vorliegenden Interventionsstudie wurden zwei videobasierte universitäre Trainings im Bereich Klassenführung im Grundschulunterricht in einem quasi-experimentellen Prä-Post-Design verglichen. Eine Gruppe (N = 36) analysierte die Klassenführung von fremden Lehrpersonen anhand mehrerer Videoszenen. Die zweite Trainingsgruppe (N = 32) analysierte sowohl Videomaterial aus fremdem als auch aus eigenem Unterricht. Die Lernzuwächse beider Trainingsgruppen wurden mit einer unbehandelten Kontrollgruppe (N = 28) kontrastiert. Die Ergebnisse von Kovarianzanalysen stützen die Hypothese, dass das Training anhand von fremden und eigenen Unterrichtsvideos die professionelle Wahrnehmung ([Formula: see text] = .147) am besten schult. Doch auch das Training anhand fremder Videos zeigt Lerneffekte.


2013 ◽  
Vol 27 (3) ◽  
pp. 141-155 ◽  
Author(s):  
Bernadette Gold ◽  
Stephan Förster ◽  
Manfred Holodynski

Zur erfolgreichen Gestaltung einer angemessenen Lernumgebung gehört eine effiziente Klassenführung. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die Fähigkeit, klassenführungsrelevante Ereignisse im Unterricht erkennen, angemessen einschätzen und mögliche Handlungsalternativen benennen zu können. In der vorliegenden Evaluationsstudie wird untersucht, inwiefern sich solch eine professionelle Wahrnehmung in der universitären Lehramtsausbildung anhand der angeleiteten Analyse von Unterrichtsvideos vermitteln lässt. In Lehrseminaren trainierten Studierende im Umfang von 60 Stunden in Partnerarbeit die Analyse ausgewählter Unterrichtsausschnitte hinsichtlich der Klassenführungsdimensionen Allgegenwärtigkeit, Strukturierung des Unterrichtsverlaufs und Gruppenfokus. Es nahmen insgesamt 120 Studierende an der Studie mit einem Prä-Post-Kontrollgruppendesign teil. In Kovarianzanalysen zeigten sich signifikante Effekte der Gruppe in der erwarteten Richtung, wobei sich für die Facette Strukturierung des Unterrichtsverlaufs eine kleine und für die Facette Gruppenfokus eine mittlere Effektstärke ergab, während für die Facette Allgegenwärtigkeit keine Effekte gefunden wurden. Der Einfluss des Fachsemesters, aber auch Erfahrungen mit Unterrichtsanalysen und Klassenführung hatten keinen signifikanten Einfluss auf die professionelle Wahrnehmung klassenführungsrelevanter Unterrichtsereignisse.


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