präoperative anämie
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Author(s):  
Sabine Westphal ◽  
Sabine Isik ◽  
Suma Choorapoikayil ◽  
Christoph Füllenbach ◽  
Kai Zacharowski ◽  
...  

ZusammenfassungDie präoperative Anämie ist ein unabhängiger Risikofaktor für eine erhöhte Morbidität und Mortalität. Sie ist einer der stärksten Prädiktoren für die Gabe von Erythrozytenkonzentraten. Das Patient Blood Management hat sich zum Ziel gesetzt, eine präoperative Anämie möglichst früh zu diagnostizieren und zu therapieren, um den Patienten zu optimieren und den Bedarf an vermeidbaren Blutprodukten zu reduzieren.


Author(s):  
Lutz Kaufner ◽  
Christian von Heymann

ZusammenfassungDie präoperative Anämie, definiert durch ein Unterschreiten eines präoperativen Hämoglobinwerts (Hb-Wert) von 12 g/dl für Frauen und 13 g/dl für Männer, stellt mit einer Prävalenz von 25 – 30% der Patienten vor einem elektiven operativen Eingriff einen unabhängigen Risikofaktor für perioperative Transfusion, Morbidität und Mortalität dar. Nach einer Metaanalyse in der S3-Leitlinie „Präoperative Anämie“ besteht für präoperativ anäme Patienten vor elektiven kardiochirurgischen und nicht kardiochirurgischen Eingriffen sowohl ein signifikant erhöhtes Risiko, perioperativ zu versterben, als auch, perioperativ transfundiert zu werden. Häufigste Ursachen einer präoperativen Anämie sind ein Eisenmangel, eine Niereninsuffizienz bzw. eine Anämie der chronischen Erkrankung. Über ein Blutbild ca. 4 – 6 Wochen vor der Operation können der Hb-Wert und die Erythrozytenparameter, vor allem das mittlere korpuskuläre Erythrozytenvolumen (MCV) sowie die Retikulozytenzahl (ggf. Sonderanforderung), bereits erste relevante Hinweise auf die Genese einer Anämie liefern. Die Therapie der präoperativen Anämie sollte immer ursachengerecht, d. h. nach einer präoperativen Anämiediagnostik, durchgeführt werden. Bei nachgewiesenem Eisenmangel sollte die Behandlung mit oralem oder, bei enteraler Resorptionsstörung und/oder gastrointestinaler Unverträglichkeit und/oder mangelnder Behandlungszeit, mit i. v. Eisen indiziert werden. Bei einer Anämie der chronischen Erkrankung oder renalen Anämie kann eine Behandlung mit Erythropoietin erfolgen. Liegt zusätzlich ein Eisenmangel vor, kann Erythropoietin in Verbindung mit Eisen verabreicht werden. Grundsätzlich sollten potenzielle Unverträglichkeitsreaktionen, insbesondere bei i. v. Eisen, sowie mögliche Interaktionen des Erythropoietins und Tumorerkrankungen berücksichtigt werden. Unabhängig vom Geschlecht sollte ein Hb > 12 g/dl durch die Gabe von Erythropoietin und/oder Eisen nicht überschritten werden.


Author(s):  
Patrick Meybohm ◽  
Markus Müller ◽  
Kai Zacharowski

ZusammenfassungPatient Blood Management (PBM) fokussiert auf ein umfassendes Anämiemanagement, die Minimierung (unnötiger) iatrogener Blutverluste und die Ausschöpfung der natürlichen Anämietoleranz mit rationalem Einsatz von Erythrozytenkonzentrat-Transfusionen. Im Mittelpunkt des aktuellen Beitrags stehen die in der präoperativen Phase entscheidenden PBM-Komponenten: Management einer Anämie, prätransfusionelle Vorbereitungen und Management von Antikoagulanzien. Die präoperative Anämie ist ein unabhängiger Risikofaktor für eine erhöhte perioperative Morbidität und Sterblichkeit. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt sollte daher vor elektiven Eingriffen die Ursachen der Anämie abgeklärt und bei behandelbaren Ursachen der Anämie eine spezifische Behandlung eingeleitet werden. Die präoperative prätransfusionelle Analytik sollte in Abhängigkeit von der Transfusionswahrscheinlichkeit (und dem Ausgangshämoglobinwert) einem Stufenkonzept folgen und aktuelle hausinterne Daten berücksichtigen. Im Umgang mit (oralen) Antikoagulanzien sollte bereits in der präoperativen Phase eine individuelle Risikostratifizierung erfolgen. Anhand des individuellen Blutungs- und Thromboembolierisikos wird sodann entschieden, ob die Medikation fortgeführt, pausiert oder überbrückt werden muss. Ohne klar definierte Verantwortlichkeiten im präoperativen PBM-Team, Kommunikation und Schulung aller Beteiligten ist langfristig kein Erfolg des präoperativen PBM-Programms zu erwarten.


2011 ◽  
Vol 40 (11) ◽  
pp. 1018-1028 ◽  
Author(s):  
D. Kendoff ◽  
J. Tomeczkowski ◽  
J. Fritze ◽  
H. Gombotz ◽  
C. von Heymann

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