auditorischer kortex
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2006 ◽  
Vol 25 (08) ◽  
pp. 643-647 ◽  
Author(s):  
R. D´Amelio ◽  
S. Ruffing-Tabaka ◽  
P. Falkai ◽  
W. Delb ◽  
T. Wobrock

ZusammenfassungChronischer Tinnitus ist nicht selten mit erheblichem Leidensdruck und psychischer Beeinträchtigung verbunden. Funktionell bildgebend konnte neben einer Hyperaktivität des auditorischen Kortex auch eine pathologische Mitaktivierung frontaler und limbischer Hirnstrukturen, welche möglicherweise in eine emotionale und kognitive Bewertung des Tinnitus eingebunden sind, nachgewiesen werden. Es wurde gezeigt, dass niederfrequente repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) kortikale Hyperexzitabilität reduzieren kann. In einem randomisierten Plazebo-kontrollierten Cross-over-Design sollte die therapeutische Wirksamkeit einer links temporalen (auditorischer Kortex, entsprechend der Elektrodenposition T3 des 10–20–Systems) versus rechts frontalen (DLFPC, entsprechend der Elektrodenposition F4) rTMS (Intensität 100% der Motorschwelle in Ruhe, Frequenz 1 Hz, 2 000 Stimuli/ Tag, jeweils über 10 Tage) überprüft werden. Bezüglich der Stimulationsbedingung der rTMS-Behandlung waren sowohl Patienten als auch Rater verblindet. Die Plazebostimulation erfolgte mit einer speziellen Shamspule. Behandlungseffekte wurden mit einer visuellen Analogskala (subjektive Tinnituslautheit) sowie insbesondere mit dem Tinnitusfragebogen nach Goebel und Hiller erfasst. Eine erste Auswertung der noch laufenden Pilotstudie zeigte, dass Verum-rTMS sowohl frontal als auch temporal zu einer Verminderung der Tinnitusbelastung im Vergleich zu PlazeborTMS (Shamstimulation) führte. Auf Grund der hohen interindividuellen Ansprechbarkeit und der geringen Fallzahl war dieser Unterschied allerdings statistisch nicht signifikant. Diese Ergebnisse sind als Hinweis aufzufassen, dass rTMS zwar ein vielversprechendes Instrument zur Behandlung des chronischen Tinnitus darstellt, der Effekt aber nicht an die Stimulation des auditorischen Kortex gebunden ist und vermutlich genauso durch eine Beeinflussung der kognitiven und emotionalen Tinnitusbewertung mit Hilfe einer frontalen Stimulation zu erreichen ist.


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