Zusammenfassung Im Kontext der zunehmenden Versicherheitlichung von Migration, deren Bedeutung auch für sprachliche Bildung im Kontext nationaler und globaler Sicherheitsagenden diskutiert wird, werden bestimmte Gruppen von Migrant*innen als Sicherheitsbedrohung konstruiert.
Die Instrumentalisierung von Sprache für Identitätspolitik, die im Konzept von Sprache als ,Schlüssel zur Integration‘ besonders deutlich wird und unter Rückgriff auf Sprachideologien erklärt werden kann, bleibt nicht ohne Folgen für Angehörige
minorisierter Gruppen. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, was ,innere Sicherheit‘ für Student*innen bedeutet, denen zugeschrieben wird, keine ,native speaker‘ zu sein. Den Bezugspunkt der ,inneren Sicherheit‘ bildet dabei nicht der Nationalstaat,
sondern das Subjekt. Aus einer biographieanalytischen Perspektive wird rekonstruiert, mit welchen (Un-)Sicherheitsdimensionen die Subjekte an der Universität und in Hinblick auf ihre beruflichen Pläne konfrontiert sind, wie Sicherheit und Sprache biographisch eingebettet sind und
welche Strategien und Wege die Student*innen (nicht) nutzen (können), um ihre Sicherheitsspielräume zu erweitern.Abstract: In light of the increasing securitization of migration, language education is discussed as part of national and global security agendas, and certain
groups of migrants have been constructed as a security threat. The instrumentalization of language for identity politics is particularly evident in the concept of language as a ‘key to integration’ and can be explained with language ideologies. These ideologies are not without
consequences for members of minoritized groups. The article at hand explores the meaning of ‘internal security’ for university students who are not considered ‘native speakers’. The reference point of ‘internal security’ is not the nation state, but the
subject. From a biographical-analytical perspective, the article reconstructs dimensions of security and insecurity which the subjects confront at university with regard to their professional aims. It will explore how the connection between security and language is embedded in their biographies,
as well as the strategies and pathways students can and cannot use to expand their security scope.