der moderne staat – Zeitschrift für Public Policy Recht und Management
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Published By Barbara Budrich Publishers

2196-1395, 1865-7192

Author(s):  
Samuel Salzborn

Antisemitismusbekämpfung ist ein junges Politikfeld mit Blick auf strukturiertes Staatshandeln. Der Beitrag stellt die Relevanz der Antisemitismusbekämpfung und ihre Entstehung als dezidierte staatliche Aufgabe dar, um am Beispiel des Berliner Modells der Antisemitismusbekämpfung exemplarisch zu zeigen, wie diese konkret im staatlichen Handeln umgesetzt wird. Berlin wird aus drei Gründen ausgewählt: Erstens ist das Land Berlin das erste und einzige Bundesland, das über ein ressortübergreifendes Konzept der Antisemitismusbekämpfung verfügt. Zweitens basiert das Berliner Modell auf einer integrativen Zusammenarbeit von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Stellen. Drittens ermöglicht der Blick auf Berlin die Perspektive der Verzahnung unterschiedlicher vertikaler Differenzierung von Verwaltung, da das Land Berlin zugleich eine Großstadt ist, die mit ihren zwölf Bezirken über Verwaltungsdimensionen verfügt, die jeweils und für sich genommen denen anderer deutscher Großstädte entsprechen. In Ermangelung einer föderalen Vergleichsperspektive liegt der Schwerpunkt des Beitrags im deskriptiv-explorativen Bereich.


2021 ◽  
Vol 14 (2-2021) ◽  
pp. 373-391
Author(s):  
Iris Reus

Die vorliegende Studie stellt die erste umfassende und systematische Analyse der Medienberichterstattung zum deutschen Föderalismus dar. Ausgewertet wurden Positionen, Konnotationen und Bewertungen in 449 Statements aus 14 Tageszeitungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie für den Zeitraum März bis September 2020. Methodisch werden quantitative und qualitative Ansätze kombiniert, um sowohl Verteilungsmuster als auch Themen und Motive zu erfassen. Die Ergebnisse bestätigen für die Krise, was die Literatur für ‚normale Zeiten‘ annimmt: Eine deutliche Mehrheit aller veröffentlichten Statements zum Föderalismus fällt negativ aus. Dies änderte auch die Phase der Einheitlichkeit der Landesregelungen infolge der Einigung auf einen umfassenden bundesweiten Lockdown nicht. Die erfolgreiche Stabilisierung des Infektionsgeschehens ‚trotz‘ unterschiedlicher Lockerungen in den Ländern führte (absolut) zu weniger negativen Statements, aber nicht zu substantiell positiven. Mehrheitlich negative Statements finden sich in der Gruppe der Bevölkerung, der JournalistInnen und auch der PolitikerInnen insgesamt; mehrheitlich positive Statements finden sich lediglich bei LandespolitikerInnen der CDU/CSU.


2021 ◽  
Vol 14 (2-2021) ◽  
pp. 505-507
Author(s):  
Ellen Fobé

Ellen Fobé vom Public-Governance-Institut der Katholischen Universität Leuven in Belgien diskutiert in dieser Rezension den Beitrag von Stefan Svallfors Buch mit dem Titel “Politics for Hire. The world and work of policy professionals”. Die Rezensentin erklärt, wie es Svallfors gelingt, die faszinierende, aber oft unsichtbare Welt der politischen Berater*innen zu enträtseln. Svallfors identifiziert Merkmale, die diese Akteur*innen länderübergreifend miteinander verbinden. Er untersucht die beruflichen Aktivitäten dieser vielfältigen Gruppe und erforscht auch ihre persönlichen Bestrebungen und Ansichten über Politik und Demokratie. So bietet er seinen Leser*innen einen Einblick in die Blackbox der Politikprofis. Seine umfassende Analyse führt Svallfors zu dem Schluss, dass Politikberater*innen die repräsentative Demokratie sowohl untergraben als auch beleben. Seine Argumentation ist fundiert, weil sie auf einer wirklich vergleichenden Perspektive beruht. Das ist bisher nur wenigen Arbeiten auf diesem Gebiet gelungen.


2021 ◽  
Vol 14 (2-2021) ◽  
pp. 508-511
Author(s):  
Markus Tepe

The “Handbook of Research Methods in Public Administration, Management and Policy”, edited by Eran Vigoda-Gadot and Dana R. Vashdi and published by Edward Elgar in 2020, offers researchers, students, and practitioners a comprehensive and application-oriented insight into established and newer research designs and analytical methods in empirical administrative science. With this approach, the handbook fills a gap in the existing literature on methods in administrative science. The handbook chapters follow a two-part structure, in which the respective method is, first, presented and discussed theoretically and conceptually. The second part of the chapter provides an example of how the specific research design or method is applied to an administrative science research question. Therefore, the handbook can be used both in methods courses and as an aid for doctoral students who want to familiarize themselves with current and innovative methods in empirical administrative science in a short time.


2021 ◽  
Vol 14 (2-2021) ◽  
pp. 495-503
Author(s):  
Sylvia Veit ◽  
Stefanie Vedder ◽  
Anika Manschwetus ◽  
Simon Scholz ◽  
Bastian Strobel

In diesem Bericht wird ein Datensatz zu den Ministerialeliten in Deutschland seit Beginn des 20. Jahrhunderts vorgestellt. Der Datensatz umfasst sowohl Politiker*innen als auch Spitzenbeamt*innen in zentralstaatlichen Ministerien. Für diese Personen wurden sozialstrukturelle Informationen, die Karriereverläufe sowie Daten zum politischen Engagement und zur Systemnähe – mit einem besonderen Fokus auf der NS-Zeit – erhoben. Der Datensatz basiert auf der Auswertung einer Vielzahl öffentlich zugänglicher Quellen sowie auf umfangreichen Aktenauswertungen im Bundesarchiv.


2021 ◽  
Vol 14 (2-2021) ◽  
pp. 512-515
Author(s):  
Tanja Klenk

The book “Public Administration in Germany” provides an encompassing overview about both the historical foundations and the basic principles of the ‘German Model’ of Public Administration. Furthermore, readers learn about the most recent challenges of this model, e.g., a severe backlog with respect to digitalization of public administration and public service provision. The editors have provided a well-coordinated compilation of 22 chapters written by 31 authors. The book addresses the international community of Public Administration scholars: it can be recommended for practitioners, researchers and, in particular, for lecturers teaching Public Administration in Germany in an international context. It is a valuable source for everyone who wants to understand why this model was – and still is – highly influential for the development of Public Administration in the Western sphere.


Author(s):  
Michael Böcher ◽  
Max Krott ◽  
Ulrike Zeigermann

Wissenschaftliche Politikberatung genoss während der ersten Welle der Corona-Pandemie so große Aufmerksamkeit, dass von manchen gar eine „Technokratisierung“ der Politik in Deutschland beklagt wurde. Der Artikel analysiert die Frage, ob die wissenschaftliche Politikberatung des Robert-Koch Instituts (RKI) tatsächlich so viel Gewicht erlangte. Anhand einer Dokumentenanalyse zu fünf ausgewählten Fällen – der Vorlaufforschung des RKI sowie den Entscheidungen zum ersten Lockdown, zur Grenzschließung, Maskenpflicht und zu Schulschließungen – werden auf der Basis des RIU-Modells des wissenschaftlichen Wissenstransfers Integrationsprozesse zwischen Wissenschaft und Politik hinsichtlich der Rolle des RKI untersucht. Deutlich wird, dass das RKI als zuständige Ressortforschungseinrichtung für eine Politik im Krisenmodus unterschiedliche Integrationsleistungen erbrachte. Trotzdem war die Politik der dominante Akteur. Aufgezeigt wird, dass vorhandene unabhängige wissenschaftliche Expertise, die Vernetzung wissenschaftlicher Institutionen, enger Informationsaustausch mit politischen Akteuren und Medien die Chance erhöhen, dass wissenschaftliche Informationen von der Politik in Handlungsgrundlagen aufgenommen werden.


Author(s):  
Benjamin Ewert ◽  
Kathrin Loer

Der Beitrag widmet sich der Frage, inwieweit die Corona-Pandemie als „eruptives Ereignis“ einen paradigmatischen Wandel (Hall, 1993) in der deutschen Präventionspolitik herbeiführt. Erst recht vor dem Hintergrund der kollektiven Pandemieerfahrung müsste ein umfassender Gesundheitsschutz der Bevölkerung, so die leitende Annahme, durch eine konsistente präventionspolitische Programmatik und holistische Konzepte angestrebt werden. Der Beitrag diskutiert zunächst die Ursachen dafür, dass Präventionspolitik in Deutschland bislang so zaghaft vorging und vergleichsweise wenig Beachtung erhielt. Anhand von politikwissenschaftlichen Ansätzen zur Konzeptionalisierung von Policywandel werden drei Hypothesen zur Präventionspolitik entlang des Spektrums von übertragbaren und nicht-übertragbaren Krankheiten entwickelt, die auf Basis der empirischen Entwicklungen (März – Dezember 2020) getestet werden. Das Resultat der anschließenden Analyse fällt eindeutig aus: Wenngleich die Pandemie kurzfristig zu neuen Bearbeitungsmustern führte, sowohl was die angewandten präventionspolitischen Instrumente als auch die handelnden Akteurskonstellationen betrifft, gibt es keine Anzeichen für einen paradigmatischen Wandel. Die deutsche Präventionspolitik bleibt bis auf weiteres bruchstückhaft und inkonsistent.


Author(s):  
Leonie Weißenborn
Keyword(s):  

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Karrierephase nach der Promotion bis zur Berufung auf eine Lebenszeitprofessur in der Vergangenheit wiederholt umgestaltet. Der Beitrag widmet sich dem derzeitigen Implementationsprozess der Tenure-Track-Professur von der politischen Intention von Bund und Ländern bis zur institutionellen Verankerung an den Universitäten. Anhand einer explorativen Fallstudie werden Hypothesen darüber gewonnen, wie Universitäten diese neue Personalkategorie in ihre institutionalisierten Strukturen eingliedern. Dazu wurden die Profilpapiere für die Berufung von Tenure-Track-Professor*innen analysiert und Expert*inneninterviews mit Dekan*innen zur Gestaltung der neuen Personalkategorie an ihren Fakultäten geführt. Der Beitrag zeigt, dass die Tenure-Track-Professur vornehmlich in aktuellen Forschungsgebieten und abseits des profilbildenden Kerns der Fächer implementiert wird. Eine Folge könnte sein, dass die Tenure-Track-Professur für Randständiges in den Forschungs- und Lehrprofilen reserviert wird. Damit scheint ihre Etablierung als gleichwertiger Karriereweg auf die Lebenszeitprofessur zweifelhaft.


Author(s):  
Michèle Jaich ◽  
Martin Gross

Die COVID-19-Pandemie führt vor Augen, dass die Digitalisierung von Bürgerdiensten in der öffentlichen Verwaltung notwendig ist, um gesellschaftliche Bedarfe an Verwaltungsleistungen auch unter veränderten Rahmenbedingungen abdecken zu können. Hierzu wurde in Deutschland bereits im Jahr 2017 das Onlinezugangsgesetz (OZG) verabschiedet. Die Umsetzung und der gegenwärtige Status des OZG auf kommunaler Ebene sind bisher allerdings nur wenig erforscht. Dieser Beitrag nimmt die OZG-Umsetzung anhand von neun Einzelfallstudien in niederbayerischen Kommunen in den Fokus. Basierend auf qualitativen Interviews mit 14 Experten wird unter Zuhilfenahme des „Ambiguity-Conflict“-Modells von Richard Matland (1995) eine Modellerweiterung für die Digitalisierungsstrategien deutscher Kommunen entwickelt. Die Anwendung des Modells im kommunalen Kontext führt vor Augen, dass sich Kommunalverwaltungen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sehen und sich bei der OZG-Umsetzung in beachtlichem Maße voneinander unterscheiden.


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