ZusammenfassungDie moderne westliche Politische Theorie befasst sich kaum mit Köpern; diese werden zumeist privatisiert und als natürlich bzw. vorpolitisch gesetzt. Der Text zeigt, dass Körper in der modernen Politischen Theorie allerdings nicht schlicht abwesend sind, sondern eine gewichtige politische Rolle einnehmen, denn Körper legitimieren politische Anordnungen in subtiler Weise. Durch eine Auseinandersetzung mit zentralen Denkfiguren bei Thomas Hobbes, John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Hannah Arendt, John Rawls und Jürgen Habermas werden drei Weisen sichtbar gemacht, wie Körper die moderne westliche Politische Theorie prägen: erstens werden Körper zur Legitimation der politischen Ordnung herangezogen, zweitens dienen sie der Bestimmung des politischen Subjektstatus und drittens wird über Körper Politik definiert. Der Text verdeutlicht, wie eine körpertheoretische Perspektive, die Körper nicht als präpolitisch, sondern als politisches Konstrukt begreift, den machtanalytischen Radius der Politischen Theorie zu erweitern in der Lage ist.