Erzählen und Urteilen. Narrative politische Theorie nach Hannah Arendt

2014 ◽  
pp. 209-225
Author(s):  
Maike Weißpflug
2020 ◽  
Vol 10 (2-2019) ◽  
pp. 151-168
Author(s):  
Michel Dormal

Der Phänomenologe Maurice Merleau-Ponty war ein hochpolitischer Autor, der in der Politischen Theorie heute aber wenig präsent ist. Der Beitrag will zeigen, dass er gleichwohl fruchtbare Anregungen für gegenwärtige Debatten liefern kann. Dazu wird erstens sein Leib- und Weltbegriff auf die Problematik eines gefährdeten Wirklichkeitssinns bezogen. Zweitens wird gezeigt, dass Merleau-Pontys Denken den Dualismus von Identität und Differenz unterläuft und sich einem resonanzorientierten Politikverständnis annähert. Drittens ist seine zugleich narrative und transformative Konzeption des Verhältnisses von Freiheit und Geschichte geeignet, einen Kontrapunkt zu einseitig anfangs- und ereignisorientierten Auffassungen von Freiheit zu setzen. Neben Claude Lefort und Jean-Paul Sartre wird Merleau-Ponty dabei insbesondere auch mit Hannah Arendt ins Gespräch gebracht.


Author(s):  
Gundula Ludwig

ZusammenfassungDie moderne westliche Politische Theorie befasst sich kaum mit Köpern; diese werden zumeist privatisiert und als natürlich bzw. vorpolitisch gesetzt. Der Text zeigt, dass Körper in der modernen Politischen Theorie allerdings nicht schlicht abwesend sind, sondern eine gewichtige politische Rolle einnehmen, denn Körper legitimieren politische Anordnungen in subtiler Weise. Durch eine Auseinandersetzung mit zentralen Denkfiguren bei Thomas Hobbes, John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Hannah Arendt, John Rawls und Jürgen Habermas werden drei Weisen sichtbar gemacht, wie Körper die moderne westliche Politische Theorie prägen: erstens werden Körper zur Legitimation der politischen Ordnung herangezogen, zweitens dienen sie der Bestimmung des politischen Subjektstatus und drittens wird über Körper Politik definiert. Der Text verdeutlicht, wie eine körpertheoretische Perspektive, die Körper nicht als präpolitisch, sondern als politisches Konstrukt begreift, den machtanalytischen Radius der Politischen Theorie zu erweitern in der Lage ist.


Author(s):  
Katrin Meyer

Philosophische Analysen zum Verhältnis von Macht und Gewalt Die Philosophin Hannah Arendt (1906–1975) hat die politische Theorie des 20. Jahrhunderts durch eine folgenreiche begriffliche Unterscheidung nachhaltig herausgefordert.Sie entwickelt in ihren Schriften Vita activa, Über die Revolution und Macht und Gewalt in den 1950er und 1960er Jahren die These, dass Macht und Gewalt zwei politische Phänomene darstellen, die gegenteilige Ursachen und Effekte haben und darum radikal zu unterscheiden sind. Arendt unterzieht die politische Geschichte der Gegenwart im Lichte des Gegensatzes von Macht und Gewalt einer Relektüre und entwickelt ein neues Verständnis von Revolution und Demokratie, von ökonomischer Rationalität und totaler Herrschaft. Den Ausgangspunkt ihrer politischen Philosophie bildet die Überzeugung, dass sich der freiheitliche Charakter der Politik daran bemisst, wie weit sie Gewalt in ihren verschiedenen Facetten vermeiden und transformieren kann.Das vorliegende Werk analysiert Arendts politische Philosophie, indem sie die deskriptive und normative Unterscheidung von Macht und Gewalt ins Zentrum rückt. Der Gegensatz der beiden Konzepte bietet einen Schlüssel, um wichtige Aspekte von Arendts politischem Denken zu klären, die bei Arendt selbst wie auch in der Sekundärliteratur nur ansatzweise ausgeführt sind. Dies beinhaltet einerseits die genauere Bestimmung des Konzepts der Macht, verstanden als Ermöglichungsmacht und als Durchsetzungsmacht sowie deren Abgrenzung zu Formen der politischen Gewalt. Andererseits geht es darum, Arendts emphatisches Verständnis von Macht als Praxis des Anfangens, Teilens und der Teilhabe kritisch nach seinen Grenzen und Ausschlüssen zu befragen und zu zeigen, wo sich in Arendts eigener Machttheorie Gewalt implizit einschreibt und wie auf politischer Ebene Macht und Gewalt zusammenwirken können. Das Buch bietet eine klare und detaillierte Rekonstruktion von Arendts Verständnis von Macht und Gewalt und diskutiert dessen aktuelle Bedeutung für eine politische Theorie demokratischer Praxis.


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