Antisoziale Persönlichkeitsstörung (APS), Dissoziale Persönlichkeitsstörung (DPS) und Psychopathie

2019 ◽  
pp. 121-127
Author(s):  
Andrea Prölß ◽  
Thomas Schnell ◽  
Leona Julie Koch
Author(s):  
Corinna van Niekerk ◽  
Michael Höfler ◽  
Hildegard Pfister ◽  
Christian Schütz ◽  
Hans-Ulrich Wittchen

Fragestellung: Untersucht wird die Häufigkeit dissozialer Verhaltensmuster bei Konsumenten von Ecstasy und verwandten Stimulantien (Ecstasykonsumenten). </P><P> Methode: Repräsentative Bevölkerungsstichprobe Jugendlicher und junger Erwachsener im 5-Jahres Verlauf, wiederholte standardisierte persönliche und Elterninterviews (M-CIDI, SKID-II Fragebögen). </P><P> Ergebnisse: Ecstasykonsumenten weisen häufiger dissoziale Verhaltensweisen auf und erfüllen häufiger Kriterien einer »antisozialen« Persönlichkeits-störung als Konsumenten anderer illegaler Drogen und Nichtkonsumenten. </P><P> Schlussfolgerung: Konsum von Ecstasy und verwandten Stimulantien ist häufig mit dissozialen Verhaltensweisen sowie einem erhöhtem Risiko für eine antisoziale Persönlichkeitsstörung assoziiert.


2014 ◽  
Vol 11 (02) ◽  
pp. 113-121
Author(s):  
F. Mancke ◽  
S. C. Herpertz

ZusammenfassungDie Verknüpfung zwischen Persönlichkeitseigenschaften und antisozialen Verhaltensweisen kann anhand der Antisozialen Persönlichkeitsstörung (ASP) nach DSM-5, der Dissozialen Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 oder dem Konstrukt der „Psychopathy“ nach Hare erfasst werden. Unterschiede zwischen diesen Konzepten finden sich vor allem in der Gewichtung affektiver und interpersoneller Persönlichkeitszüge. Zur Ätiopathogenese tragen genetische, weitere neurobiologische und multiple psychosoziale Faktoren (Erziehungsstil, Misshandlungen, sozioökonomischer Status etc.) sowie deren Wechselwirkungen bei. Befunde aus der Bildgebung weisen auf eine besondere Bedeutung präfrontaler und amygdalärer Strukturen hin. Testosteron und Vasopressin zeigen einen positiven Zusammenhang mit antisozialen Verhaltensweisen, wohingegen Serotonin, Kortisol und Oxytocin eine negative Assoziation aufweisen. Neurokognitive Defizite finden sich v.a. bei psychopathischen Individuen und beinhalten eine Einschränkung der emotionalen Empathie und des emotionalen Lernens. Psychotherapeutische Interventionen sollten hochstrukturiert und eher behavioral ausgerichtet sein. Psychopharmakologische Interventionen erfolgen „off-label“ und symptomorientiert


2018 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 47-52
Author(s):  
Torvi Abel

Schon im Altertum wurden skrupellose Charaktere beschrieben: „Der Skrupellose … spielt gern den Gastwirt, den Puffbesitzer und den Steuereintreiber und pflegt kein schändliches Gewerbe von sich zu weisen … Seine Mutter läßt er hungern, (läßt) sich beim Diebstahl erwischen, und im Gefängnis wohnt er länger als im eigenen Haus“ (Theophrast 2000, S. 37). Was ist seither passiert und wie ist das heutige Verständnis von Antisozialität?


2019 ◽  
Vol 38 (09) ◽  
pp. 662-666
Author(s):  
Nathalie Brunkhorst-Kanaan ◽  
Sarah Kittel-Schneider

ZUSAMMENFASSUNGADHS ist eine entwicklungspsychiatrische Erkrankung, die im Erwachsenenalter häufig unerkannt und unbehandelt bleibt. Die Folgen für die Betroffenen sind neben häufigeren Arbeitsplatzverlusten, ein erhöhtes Unfallrisiko und Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion. Häufig präsentiert sich die ADHS im Erwachsenenalter sehr heterogen und ist in ca. 80 % der Fälle mit psychiatrischen Komorbiditäten, wie Depressionen, bipolare Störung, Angststörung, Borderline- und dissoziale Persönlichkeitsstörung sowie Suchterkrankungen vergesellschaftet. Letztere führt zu der hohen Inzidenz von Cannabismissbrauch von Patienten mit ADHS. Auf der anderen Seite wird vermutet, dass Cannabis von den Betroffenen als leichtes Sedativum im Sinne einer Selbstmedikation gegen einige Symptome des ADHS wie innere Unruhe, Rastlosigkeit und Schlafstörungen eingesetzt wird. Seit den frühen 1990er-Jahren sind zahlreiche Studien erschienen, die den Zusammenhang zwischen einer Störung des physiologischen endogenen Cannabinoidsystems und der Genese psychiatrischer Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS), Schizophrenie, Suchterkrankungen und Schlafstörungen beschreiben und im Endocannabinoidsystem eine potenzielle Möglichkeit neuer pharmakologischer Behandlungsmöglichkeiten, z. B. durch den Einsatz von synthetischen Cannabinoiden, sehen. In diesem Artikel sollen grundlegende Mechanismen des Endocannabinoidsystems erklärt und die Zusammenhänge mit der Genese des ADHS anhand der Studienlage beleuchtet werden. Zudem soll ein Ausblick auf mögliche Therapieoptionen mit Cannabinoiden gegeben werden.


Frontalhirn ◽  
2005 ◽  
pp. 321-346
Author(s):  
H. J Kunert ◽  
S. Herpertz ◽  
H. Saß

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