ZusammenfassungDie vorliegende Studie untersuchte, ob eine zusätzliche tiergestützte Therapie bei übergewichtigen Kindern, welche an einem erprobten multimodalen Interventionsprogramm teilnehmen, den Therapieerfolg positiv unterstützt. Es wurde der Frage nachgegangen, ob bei adipösen Kindern (n=15) Selbstvertrauen, Körperbewusstsein, Fitness und Teamfä-higkeit durch Anwesenheit eines Hundes während der Bewegungsintervention im Vergleich zu einer Kontrollgruppe (n=14) gestärkt werden können.Für die Interventionsgruppe konnte eine Abnahme des standardisierten BMIs unter Be-rücksichtigung der unterschiedlichen Ausgangslage während der über 6 Monate dauernden Intervention gezeigt werden. Auch für die sportmotorischen Variablen Ausdauer und Geschicklichkeit konnten positive Effekte tier-gestützter Therapie festgestellt werden. In der Fremdeinschätzung der Eltern fanden sich für die Interventionsgruppe signifikant bessere Werte in den Bereichen „dissoziales Verhalten”, „aggressives Verhalten” und „soziale Probleme”.Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass Tiergestützte Therapie zwar ein wirkungsvoller Therapiebaustein jedoch keine „einfache Therapiemethode” zur Reduktion von Übergewicht bei Kindern zu sein scheint. Tiergestützte Therapie bedarf einer sorgfältigen Planung hinsichtlich der beteiligten Akteure.