aggressives verhalten
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(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Mishal Qubad ◽  
Robert Bittner

Schizophrene Psychosen sind durch einen hohen Grad an durch Behinderung beeinträchtigter Lebensjahre aber auch deutlich beeinträchtigter Lebensqualität gekennzeichnet. Bei ca. 30 % der Patienten zeigt sich im Krankheitsverlauf eine Therapieresistenz, d.h., eine unzureichende Response auf mehrere lege artis durchgeführte antipsychotische Standardtherapieversuche. Bei therapieresistenter Schizophrenie (TRS) ist Clozapin noch immer die einzige wirksame medikamentöse Behandlungsoption. Hierbei ist Clozapin durch eine gute Wirksamkeit in verschiedenen Symptomdimensionen charakterisiert. Neben der überlegenen Wirksamkeit bei Positivsymptomatik bestehen positive Effekte auf Negativsymptomatik. Weiterhin senkt Clozapin das Risiko für Suizidversuche und aggressives Verhalten stärker als andere Antipsychotika, gleiches gilt auch für komorbiden Substanzkonsum. Zudem weist Clozapin die stärkste Mortalitätsreduktion aller Antipsychotika auf. Von hoher Relevanz für eine optimale Wirksamkeit ist hierbei der frühzeitige Einsatz von Clozapin nach Feststellung einer Therapieresistenz. Trotz der nachgewiesenen Effekte wird Clozapin bei TRS weiterhin zu selten und meist Jahre zu spät verordnet. Haupthinderungsrund ist hierbei wahrscheinlich neben der unzureichenden Anwendung der Therapieresistenzkriterien und der damit verbundenen Leitlinienempfehlungen die noch immer weiter verbreitete Furcht vor Nebenwirkungen wie Agranulozytose und Myokarditis. Das Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, der ungerechtfertigten Zurückhaltung beim Einsatz von Clozapin entgegen zu wirken, indem aktuelle Erkenntnisse zu den umfassenden positiven Effekten von Clozapin und evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für ein optimales Nebenwirkungsmanagements dargestellt werden. Weiterhin werden evidenzbasierte Augmentationsstrategien für den Fall einer unzureichenden Therapieresponse unter Clozapin dargelegt.


Author(s):  
Romy Schröter ◽  
Martin Lambert ◽  
Anne Karow ◽  
Daniel Lüdecke ◽  
Jürgen Gallinat ◽  
...  

ZusammenfassungVerschiedene psychische Erkrankungen, wie Persönlichkeitsstörungen, sind mit einem Risiko für gewalttätiges Verhalten assoziiert. Dieses Risiko wird jedoch nur selten durch gezielte psychotherapeutische Interventionen adressiert. Vielmehr werden im psychiatrischen Setting aggressive und impulsive Patienten oftmals isoliert und auf geschützten Stationen aufgenommen. Dies kann beispielsweise durch Stigmatisierung und das Schüren von Ängsten aggressives Verhalten auch begünstigen. Aufgrund von aggressivem Verhalten kommt es zudem häufig zu kurzfristigen disziplinarischen Entlassungen oder konflikthaften Eskalationen im Stationsalltag. Insgesamt besteht sowohl im stationären als auch im ambulanten Setting eine Versorgungslücke. Es mangelt an spezifischen psychotherapeutischen Angeboten, die Patienten Strategien zur Bewältigung von aggressivem Verhalten vermitteln können.Ein Patientenkollektiv, an dem diese Versorgungslücke deutlich wird, sind Männer mit Persönlichkeitsstörungen. Speziell für diese Patienten wurde ein gruppenpsychotherapeutisches Konzept entwickelt, welches hier vorgestellt werden soll: Die Ärger-Wut-Aggressions(AeWA)-Gruppe. Das Konzept nimmt männliche Patienten mit Störung der Impulskontrolle in den Blick. Dabei wird auf emotionale und entwicklungspsychologische Kernbedürfnisse eingegangen und eine Vielzahl an kognitiven, behavioralen und emotionsfokussierten Techniken vermittelt. Diese sollen eine funktionale Emotionsregulation fördern und gleichzeitig das Auftreten von aggressiven Verhaltensweisen und das damit verbundene Risiko für Straffälligkeit verringern.


2020 ◽  
Author(s):  
Michael Rentrop ◽  
Stephan Sassenberg ◽  
Ljudmyla Massold ◽  
Jeannette Hofmann ◽  
Erik Wolf ◽  
...  

Zusammenfassung Einleitung und Methode Anhand von 3 Kasuistiken werden der Zusammenhang zwischen Wahnhafter Missidentifikation (WM) und fremdaggressivem Verhalten dargestellt und sowohl präventive Maßnahmen als auch die Handhabung dadurch bedingter gewalttätiger Übergriffe diskutiert. Ergebnisse und Schlussfolgerung WM kann eine Ursache für fremdaggressives Verhalten von Patienten mit psychischen Erkrankungen sein und sowohl zu Gewalttätigkeit gegenüber nahen Bezugspersonen als auch gegenüber nicht vertrauten Menschen, wie z. B. Mitarbeitern psychiatrischer Einrichtungen, führen. Als eigenständiger Risikofaktor für fremdaggressives Verhalten sollte WM sowohl bei der stationär-psychiatrischen Aufnahme eines Patienten als auch im weiteren Verlauf exploriert werden. Außerdem könnte bei Patienten mit WM erwogen werden, mittels strukturierter Fragebögen weitere Risikofaktoren für aggressives Verhalten zu erfassen und ggf. präventive Sicherheitsmaßnahmen (z. B. Behandlung im Wachbereich, Medikation) durchzuführen.


Author(s):  
Lioba Werth ◽  
Beate Seibt ◽  
Jennifer Mayer

2019 ◽  
Vol 87 (11) ◽  
pp. 634-637 ◽  
Author(s):  
Michael G. Koelch ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Christine M. Freitag ◽  
Birger Dulz ◽  
Michael Rösler

ZusammenfassungAggressives Verhalten ist ein häufiges Phänomen in der Kindheit und Jugend. Es ist auch ein häufiger Anlass für eine Behandlung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und psychotherapie. Störungen des Sozialverhaltens bergen ein hohes Risiko für eine lebenslange Problematik, auch für das spätere Auftreten komorbider Suchterkrankungen oder affektiver Störungen. Die Behandlung im Übergang zum Erwachsenenalter ist schwierig, weil zum einen oft die Einsicht bei den Betroffenen in die Probleme und langfristige Konsequenzen fehlt, zum anderen verspricht hier nicht allein die psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung Erfolg. Vielmehr sind umfassende interdisziplinäre Interventionen unter Einbezug der Jugendhilfe, der Familie und des Umfeldes notwendig. Forschungslücken bestehen sowohl in der Implementation evidenzbasierter Therapieinterventionen, wie auch der Forschung zu besonderen Risikogruppen (z. B. Mädchen oder Jugendliche mit Substanzabusus).


Suchttherapie ◽  
2019 ◽  
Vol 20 (03) ◽  
pp. 135-143
Author(s):  
Ulrich W. Preuss ◽  
Jessica Wei Mooi Wong

ZusammenfassungEpidemiologisch ist die Häufigkeit von Suizidalität bei Personen mit einer Alkoholkonsumstörung hoch und in der Diagnostik und Behandlung der Betroffenen oftmals eine Herausforderung. Ziel dieser narrativen Übersicht ist es, nicht nur Risikofaktoren für suizidale Ideationen und Handlungen zu identifizieren, sondern auch Hinweise auf Diagnostik und Behandlung aufzuzeigen. Risikofaktoren beinhalten affektiven Störungen, impulsives und aggressives Verhalten, Drogenkonsumstörungen sowie die Schwere der Alkoholabhängigkeit. Veränderungen in der Neurotransmission des serotonergen und noradrenergen Systems und eine Dysfunktion des präfrontalen Kortex sind von biologischer Seite beteiligt. Behandlungssuchende Alkoholkranke weisen oftmals multiple Risikofaktoren auf. Für die Diagnostik weist eine Vorgeschichte von Suizidversuchen auf eine höhere Krankheitslast komorbider psychischer Störungen hin. In der Behandlung wurden psychotherapeutische Strategien wie die kognitive Therapie, die DBT (dialektisch behaviorale Therapie) und die Behandlung der affektiven Störungen mit Antidepressiva als mögliche Behandlungsansätze vorgestellt. Zukünftige Studien sollten die Wirksamkeit dieser Ansätze bestätigen und neue Strategien entwickeln und erproben.


Author(s):  
Irina Franke ◽  
Sabine Döringer ◽  
Judith Streb ◽  
Stefanie Nigel ◽  
Verena Klein ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel der Studie Gemäß Studienlage kann sich Religiosität günstig auf das Delinquenzrisiko in der Allgemeinbevölkerung auswirken. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob sich ein solcher Zusammenhang auch in einer forensisch-psychiatrischen Stichprobe abbildet. Zudem wird die Selbsteinschätzung hinsichtlich Aggressionsneigung mit Vorstrafen wegen Aggressionsdelikten verglichen. Methodik Es wurden 84 Patientinnen und Patienten befragt, die gemäß § 64 StGB in deutschen Maßregelvollzugskliniken untergebracht waren. Religiosität und Einstellung gegenüber aggressivem Verhalten wurden mittels Selbstbeurteilungsfragebögen erfasst. Die Bundeszentralregistereinträge der Studienteilnehmer wurden auf Gewaltdelikte überprüft. Ergebnisse In der Stichprobe der männlichen Patienten korrelierte Religiosität negativ mit der Einstellung gegenüber appetitiver Aggression, aber nicht mit dem tatsächlichen Verhalten. In der Frauenstichprobe fanden sich keine signifikanten Zusammenhänge mit Religiosität. Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigten einen Geschlechterunterschied hinsichtlich der Korrelation von Religiosität und Einstellung gegenüber Aggression. Zudem fand sich in der untersuchten Stichprobe forensisch-psychiatrischer Patienten eine Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlichem Verhalten. Ursachen hierfür könnten kognitive Verzerrungen bzw. Defizite in der Selbsteinschätzungsfähigkeit sein oder auch Einschränkungen bei der vorausschauenden Handlungsplanung.


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