scholarly journals Veränderungen der Lebensqualität von Glaukompatienten über einen Zeitraum von 8 Jahren

2021 ◽  
Author(s):  
S. F. Koenig ◽  
C. W. Hirneiss

Zusammenfassung Hintergrund Die Lebensqualität von Glaukompatienten wird von vielen Faktoren beeinflusst. Insbesondere die Aktivität wird durch die chronische Erkrankung beeinträchtigt. Diese Studie evaluiert Veränderungen der Lebensqualität über Aktivitätseinschränkungen in einem Zeitraum von 8 Jahren. Methoden Dreiundvierzig Patienten mit glaukomatösem Papillenschaden wurden in diese retrospektive longitudinale Beobachtungsstudie eingeschlossen. Veränderungen des Intraokulardrucks (IOD) und der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) sowie Gesichtsfeldparameter, Anzahl der den Intraokulardruck (IOD) senkenden Medikation und der durchgeführten augendrucksenkenden Operationen wurden über einen Zeitraum von 8 Jahren erhoben. Die Lebensqualität und Aktivitätseinschränkung der Patienten wurden mit dem Rasch-kalibrierten Fragebogen „Glaucoma Activity Limitation 9“ (GAL-9) bei Einschluss und 8 Jahre später erhoben. Ergebnisse Die Sehschärfe des besseren Auges änderte sich von 0,16 ± 0,22 auf 0,21 ± 0,14 logMAR, die des schlechteren Auges von 0,27 ± 0,25 auf 1,39 ± 1,1 logMAR. Die mittlere Defekttiefe im Gesichtsfeld („mean deviation“ [MD]) des besseren Auges entwickelte sich von −2,39 ± 4,55 dB auf −4,83 ± 5,09 dB, die des schlechteren Auges von −8,86 ± 5,86 dB auf −12,05 ± 8,07 dB. Die Werte des kalibrierten GAL‑9 zeigten eine Veränderung von −2,39 ± 2,14 auf −1,38 ± 2,78 (negativere Werte in der spezifischen Rasch-Analyse bedeuten eine bessere Lebensqualität), was im Summenscore einer Änderung des Gesamtwertes von 79,17 ± 19,63 auf 69,22 ± 27,95 entspricht. Diese Veränderungen korrelierten signifikant mit der MD in der Folgeuntersuchung nach 8 Jahren, insbesondere am schlechteren Auge (r = 0,43). Auch in einer Regressionsanalyse konnte der Einfluss der MD auf die Entwicklung der Lebensqualität gut vorhergesagt werden. Zusammenfassung Die Lebensqualität bei an Glaukom erkrankten Patienten nimmt im Laufe der Zeit signifikant ab. Veränderungen des Gesichtsfeldes, insbesondere am schlechteren Auge, haben einen großen Einfluss. Sorgfältige Therapie, gerade des Auges mit ausgeprägterem glaukomatösem Schaden, ist daher von großer Wichtigkeit.

2013 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 695-702 ◽  
Author(s):  
Dagmar l'Allemand ◽  
Josef Laimbacher

Der Haus- oder Kinderarzt als erste Anlaufstelle kann das Übergewicht rechtzeitig erkennen, und bei Adipositas oder Komorbiditäten eine Therapie durchführen, bzw. Präventionsmaßnahmen einleiten. Übergewichts-Interventionen sind vor dem 7. Lebensjahr am effizientesten hinsichtlich kurz- und langfristiger Resultate. Da die Adipositas eine Betreuung der gesamten Familie erfordert, sind enger bzw. wiederkehrender Kontakt mit Kindern und Familie sowie die Wohnortnähe der Behandlung wichtig. Das Ändern von liebgewonnenen Gewohnheiten und des Erziehungsstils stellt die größte Herausforderung an die Eltern. Daher können Techniken der Alkohol- und Tabak-Sucht-Behandlung genutzt werden und Empfehlungen zur Verbesserung des Selbstwertes, der Bewegung sowie des Essverhaltens angeführt werden. Machbare Ziele umfassen zunächst kleine Lebensstiländerungen und Reduktion von Komorbiditäten, wenn eine extreme Adipositas mit BMI über der 99.5 Perzentile oder psychische Störungen bestehen, oder sich innert der ersten 6 Monate abzeichnet, dass die eigenen Ziele nicht erreicht werden können, ist die Weiterleitung an ein spezialisiertes Zentrum zur multiprofessionellen Behandlung indiziert, in der Spezialisten für Ernährung, Bewegung und Psychologie gemeinsam die Therapie des Kindes mit seiner Familie übernehmen. Die Adipositas ist bereits in der Kindheit eine chronische Erkrankung, die eine sehr langfristige Behandlung benötigt und meist bis ins Erwachsenalter andauert.


2019 ◽  
Vol 63 (4) ◽  
pp. 191-203
Author(s):  
Stephanie Georg ◽  
Christine Wolter ◽  
Andreas Santa Maria ◽  
Dieter Kleiber ◽  
Babette Renneberg

Zusammenfassung. Wie hängen berufliche Gratifikationskrisen, arbeitsbezogene Erschöpfung und die Wahrscheinlichkeit gesundheitsbedingter Frühberentungen bei Polizisten zusammen? Anhand der Daten eines Gesundheitsmonitorings von N = 811 Polizisten wurde dieser Frage mittels hierarchischer linearer und ordinaler Regressionsanalysen nachgegangen. Die Polizisten gaben im Vergleich zur deutschen Erwerbsbevölkerung und auch zu anderen Polizeistichproben höhere Werte beruflicher Gratifikationskrisen an. Berufliche Gratifikationskrisen und die Subdimensionen Verausgabung, Wertschätzung, berufliche Entwicklung, Konstanz der Arbeitssituation sowie Verausgabungsbereitschaft leisteten signifikante Vorhersagebeiträge zur arbeitsbezogenen Erschöpfung und der subjektiven Wahrscheinlichkeit einer gesundheitsbedingten Frühberentung, auch unter Kontrolle weiterer beeinflussender Variablen (Alter, chronische Erkrankung, Einsatzbeteiligung, Beschäftigungsort). Die Ergebnisse geben Hinweise für mögliche Interventionen zur Verminderung beruflicher Gratifikationskrisen und zur Vorbeugung von Arbeitsausfällen aufgrund von Erschöpfung und Frühberentungen.


2019 ◽  
Author(s):  
Janneke E. de Vries ◽  
Carolien Dekker ◽  
Carolien H. G. Bastiaenen ◽  
Mariëlle E. J. B. Goossens ◽  
Raoul H. H. Engelbert ◽  
...  

2018 ◽  
Vol 16 (06) ◽  
pp. 220-223
Author(s):  
Gottlobe Fabisch

DiaLife – zusammen leben mit Diabetes heißt das erste Schulungsprogramm für Angehörige von erwachsenen Menschen mit Diabetes mellitus. Es schließt eine große Bedarfslücke, denn die chronische Erkrankung beeinflusst nicht nur das Leben des Betroffenen, sondern in entscheidendem Maße auch dessen direktes soziales Umfeld: Lebenspartner, Geschwister, Eltern, Verwandte oder Freunde 1 .


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