Impfungen bei Immunsupprimierten

2016 ◽  
Vol 73 (5) ◽  
pp. 281-289 ◽  
Author(s):  
Cornelia Staehelin ◽  
Cédric Hirzel ◽  
Christoph Hauser ◽  
Hansjakob Furrer

Zusammenfassung. Personen mit einer HIV-Infektion, nach einer Organ- oder einer hämatologischen Stammzelltransplantation oder mit einer funktionalen oder anatomischen Asplenie sind gegenüber Infektionen anfälliger. Sie haben eine grössere Komplikationsrate und ein höheres Risiko für einen chronifizierten Verlauf. Impfungen wären eine ideale primäre Präventionsmassnahme, sind aber – durch dieselben Mechanismen des Immundefektes der zu schwereren Krankheitsverläufen führt – in ihrer Wirksamkeit vermindert. Die Impfungen sollen daher, wenn immer möglich, vor Beginn der Immunsuppression oder später zum Zeitpunkt der minimalsten Immunsuppression, durchgeführt werden. Trotzdem bleibt der Benefit von Impfungen bei immunsupprimierten Personen unbestritten, sofern die Indikationsstellung bezüglich Zeitpunkt und Dosierung (Dosismenge und -anzahl), die zu einem maximalen Ansprechen führt, beachtet wird. Lebendimpfungen sind wegen der Gefahr der unkontrollierten Vermehrung der Impfviren bei schwerer Immunsuppression kontraindiziert. Die Serologie soll unspezifischer gemessen werden, da schwer immunsupprimierte Personen im Falle einer relevanten Exposition durch passive Immunisierung mittels spezifischer oder unspezifischer intravenöser Immunglobuline geschützt werden können.

2001 ◽  
Vol 17 (6) ◽  
pp. 669-672 ◽  
Author(s):  
P Chavatte-Palmer ◽  
C Duvaux-Ponter ◽  
F Clément

Pneumologie ◽  
2016 ◽  
Vol 70 (S 01) ◽  
Author(s):  
B Schumann ◽  
K Reppe ◽  
HS Hahm ◽  
SG Parameswarappa ◽  
A Wahlbrink ◽  
...  

2015 ◽  
Vol 72 (4) ◽  
pp. 279-285
Author(s):  
Alexander Kurz ◽  
Timo Grimmer

Die häufigsten Ursachen der Demenz sind fortschreitende und irreversible neurodegenerative Krankheiten des Gehirns. An erster Stelle steht die Alzheimer-Krankheit, gefolgt von Parkinson- und Lewy-Körper-Krankheit und den Frontotemporalen lobären Degenerationen. Die neurodegenerativen Prozesse sind durch die Entstehung, Zusammenballung und Ablagerung von pathologischen Proteinen gekennzeichnet. Diese sind β-Amyloid und Tau bei der Alzheimer-Krankheit; α-Synuklein bei der Parkinson- und Lewy-Körper-Krankheit sowie Tau, TDP-43 und FUS bei den Frontotemporalen Degenerationen. Die Aggregation zu Oligomeren und Fibrillen sowie die nachfolgende Sedimentierung dieser Proteine führen zur Funktionsstörung von Nervenzellen, zum Versagen von synaptischen Verbindungen und schließlich zum Zelluntergang. Die Defizite und Imbalancen von Neurotransmittersystemen, die einen wichtigen Ansatzpunkt der derzeitigen pharmakologischen Therapie der Demenz darstellen, sind Folgen des Nervenzelluntergangs. Viele der neuen, in Entwicklung befindlichen Therapieansätze sind darauf gerichtet, die Entstehung, Zusammenballung und Ablagerung pathologischer Proteine zu verhindern, zu verlangsamen oder abzumildern. Wichtige Strategien sind Hemmung der Sekretasen, die β-Amyloid generieren, aktive und passive Immunisierung gegen β-Amyloid, Hemmung der Aggregation von β-Amyloid und Tau sowie Stimulierung des aktiven Transports von β-Amyloid aus dem Gehirn. In klinischer Prüfung befinden sich auch neue symptomatische Therapieformen einschließlich der simultanen Stimulation mehrerer Neurotransmittersysteme, des Ausgleichs der zerebralen Insulinresistenz und der Neuroprotektion mittels spezieller Nahrungsbestandteile. Neben den pharmakologischen Behandlungsformen werden auch nicht-medikamentöse Interventionen weiterentwickelt.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 436-437
Keyword(s):  
E Coli ◽  

Kolostrum spielt in vielen Bereichen der Kälberentwicklung eine Schlüsselrolle. In der 1. Lebenswoche stellt es die alleinige Nahrungsgrundlage dar. Zudem induziert es eine aktive sowie passive Immunisierung des Kalbes. Die Pasteurisierung von Kolostrum ist ein häufig angewendetes Verfahren zur Reduktion von Pathogenen und damit für ein besseres Hygienemanagement. So ergaben Studien, dass z. B. E. coli oder Salmonellen bei bestimmten Temperatur-Zeit-Protokollen inaktiviert werden können. In vorherigen Studien wurde ein Temperatur-Zeit Protokoll entwickelt, das einen möglichst geringen Einfluss auf die Konzentration von Immunglobulin G (IgG) hat. Ziel dieser Studie war, den Einfluss dieses Protokolls auf andere Inhaltsstoffe des Kolostrums zu untersuchen.


2009 ◽  
Vol 7 (2) ◽  
pp. 87-92 ◽  
Author(s):  
J. Kleinstein

Lung ◽  
1905 ◽  
Vol 4 (1) ◽  
pp. 23-32 ◽  
Author(s):  
Franz Hamburger

2003 ◽  
Vol 60 (10) ◽  
pp. 657-661
Author(s):  
Ch. Hatz

Die Tollwut ist eine seltene, aber hochgefährliche Krankheit bei Touristen und Langzeitaufenthaltern in endemischen Gebieten. Der wichtigste Überträger für den Menschen ist der Hund. Die präexpositionelle Impfung wird speziell für Kinder und beruflich exponierte Personen empfohlen, welche sich in abgelegenen Gebieten aufhalten. Auch exponiertes Laborpersonal sowie Personen, welche hobbymäßig mit Fledermäusen Kontakt haben, sollen geschützt sein. Drei Dosen eines in Zellkultur hergestellten Impfstoffes an den Tagen 0, 7 und 21 oder 28 vor der Reise vermitteln einen Grundschutz, der nach einem Jahr mit einer weiteren Dosis komplettiert wird. Nach einem tollwutverdächtigen Kontakt ist eine Auffrischimpfung mit 2–3 Dosen in jedem Fall angezeigt. Die postexpositionelle Behandlung beinhaltet die gründliche Reinigung der Wunde mit Seife und Wasser oder einem Desinfektionsmittel, die aktive Tollwutimpfung, bei Ungeimpften auch die passive Tollwutimpfung, sowie, falls erforderlich, eine Starrkrampf-Auffrischimpfung. Die passive Immunisierung besteht in der einmaligen Verabreichung von menschlichem Immunglobulin in einer Dosierung von 20 IU/kg KG um die Bissstelle. Zur postexpositionellen aktiven Impfung Ungeimpfter werden fünf Dosen an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28 verabreicht.


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