Tierärztliche Praxis Ausgabe G Großtiere / Nutztiere
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2567-5834, 1434-1220

2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 392-402
Author(s):  
Elena Theiner ◽  
Corinna Weber ◽  
Elisabeth Müller ◽  
Monica Venner ◽  
Christa Finkler-Schade ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel Überprüfung von Effekten einer oralen Ergänzung von Mangan (Mn) auf die Mn-Konzentration im Blut laktierender Warmblutstuten und die Untersuchung der Beziehung zwischen der Mn-Versorgung der Mutterstuten und ihrer Saugfohlen. Material und Methoden Für die 90-tägige Fütterungssphase wurden laktierende Stuten in 3 Gruppen eingeteilt und erhielten täglich ein Placebo (n = 11) oder eine Mn-Zulage von 560 mg Mn als Mn-Sulfat (n = 11) oder Mn-Chelat (n = 11) zusätzlich zur Mn-Aufnahme aus der Grundration (Heu ad libitum, Totale Mischration: Mn-Aufnahme ~100 mg/kg Trockenmasse). In 14-tägigen Abständen wurden Blutproben von den Stuten und Fohlen entnommen. Die Mn-Bestimmung im Serum und Vollblut sowie in der Stutenmilch erfolgte mittels Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma, die Mn-Analyse in repräsentativen Futterproben mittels Atomabsorptionsspektrometrie. Zur Datenauswertung diente die Software IBM SPSS Statistics 27 (IBM Deutschland GmbH, Ehningen). Ergebnisse Während der Supplementierung zeigten die Stuten im Vollblut (Median: 15,6 µg/l; 25.–75. Perzentil: 12,8–18,5 µg/l) 10-fach höhere Mn-Konzentrationen als im Serum (Median: 1,54 µg/l; 25.–75. Perzentil: 1,20–1,90 µg/l). Die Fohlen wiesen 16,4-fach höhere Mn-Konzentrationen im Vollblut (Median: 21,3 µg/l; 25.–75. Perzentil: 16,7–28,1 µg/l) im Vergleich zum Serum (Median: 1,50 µg/l; 25.–75. Perzentil: 1,30–1,70 µg/l) auf. Die Mn-Vollblutspiegel der Fohlen entsprachen der 1,6-fachen Mn-Konzentration ihrer Mutterstuten. Die Milch enthielt eine mediane Mn-Konzentration von 0,012 mg/kg Frischmasse. Die Mn-Supplementierung hatte keinen Effekt auf die Mn-Spiegel im Blut von Stuten und ihren Fohlen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die Mn-Supplementierung beeinflusste die Mn-Konzentrationen im Blut nicht, es unterschieden sich aber die Mn-Gehalte zwischen Serum und Vollblut. Ferner lagen die Mn-Spiegel im Vollblut der Fohlen höher als die der Stuten, obwohl die Mn-Konzentrationen – unabhängig von der Supplementierung – in der Stutenmilch niedrig waren. Aufgrund des geringen Mn-Gehalts der Milch ist eine Mn-Zufuhr, vorzugsweise über das Raufutter, notwendig, um die Mn-Versorgung der Fohlen sicherzustellen.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 436-436

Vermehrtes Stehen im peripartalen Zeitraum soll das Auftreten von Sohlengeschwüren und Lahmheiten fördern. Eine Ursache dafür stellt die Abnahme des Body Condition Score (BCS) dar. Ziel der Studie war es, Zusammenhänge zwischen Stehphasen in der Transitphase und dem Auftreten von Sohlengeschwüren bei Milchkühen in der Frühlaktation zu ermitteln.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 436-437
Keyword(s):  
E Coli ◽  

Kolostrum spielt in vielen Bereichen der Kälberentwicklung eine Schlüsselrolle. In der 1. Lebenswoche stellt es die alleinige Nahrungsgrundlage dar. Zudem induziert es eine aktive sowie passive Immunisierung des Kalbes. Die Pasteurisierung von Kolostrum ist ein häufig angewendetes Verfahren zur Reduktion von Pathogenen und damit für ein besseres Hygienemanagement. So ergaben Studien, dass z. B. E. coli oder Salmonellen bei bestimmten Temperatur-Zeit-Protokollen inaktiviert werden können. In vorherigen Studien wurde ein Temperatur-Zeit Protokoll entwickelt, das einen möglichst geringen Einfluss auf die Konzentration von Immunglobulin G (IgG) hat. Ziel dieser Studie war, den Einfluss dieses Protokolls auf andere Inhaltsstoffe des Kolostrums zu untersuchen.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 437-437
Keyword(s):  

Die Equine Grass Sickness (EGS) betrifft fast ausschließlich Pferde aus Weidehaltung. Als Ursache wird die Aufnahme eines Erregers aus dem Boden vermutet, der in der Lage ist, Neurotoxine zu produzieren. Die klinischen Symptome lassen sich auf Läsionen im autonomen und enterischen Nervensystem (ANS und ENS) zurückführen. Typische Symptome sind u. a. Anorexie, Dysphagie, vermehrtes Speicheln, Tachykardie, Ptosis, lokales Schwitzen, Muskelfaszikulationen und Reflux. Bisher wurde kein wissenschaftlicher Nachweis von Fällen der EGS in Italien veröffentlicht, obwohl die Krankheit dort seit 1970 sporadisch diagnostiziert wurde.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 384-391
Author(s):  
Christian Baumann ◽  
Nina Schikore ◽  
Haukur L. Sigmarsson ◽  
Daniel Sperling ◽  
Johannes Kauffold

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Deoxynivalenol (DON) ist ein Mykotoxin, das von Pilzen der Fusarium spp. gebildet wird. Es verursacht Erbrechen, hat aber auch immunsuppressive Effekte, die sich auch lokal z. B. im Urogenitaltrakt auswirken können und damit fruchtbarkeitsrelevant sind. In diesem Beitrag wird über ein DON-assoziiertes pathomorphologisches Bild des Urogenitaltrakts zusammen mit einer etwaigen mikrobiellen Besiedelung berichtet. Material und Methode Es wurden 19 Genitaltrakte (Vagina, Zervix, Uterus, Eileiter und Ovarien) inklusive Harnblasen (n = 15) fruchtbarkeitsgestörter Jung- und Altsauen unterschiedlicher Wurfnummern, die in den Jahren 2019/20 aus 8 Betrieben eingesandt wurden, pathomorphologisch untersucht. In 11 individuellen Galle- und 2 Poolproben (2 bzw. 4 Tiere) erfolgte die Bestimmung von DON und Zearalenon (ZEA) mittels Hochleistungsflüssigkeitchromatografie. Zudem unterlagen 17 Uteri und 12 Harnblasen einer mikrobiologischen Untersuchung. Ergebnisse Fast alle Vaginae (n = 16), Cervices (n = 15), Uteri (n = 18) und viele Eileiter (n = 11) sowie Harnblasen (n = 11) waren überwiegend mittel- bis hochgradig chronisch entzündlich verändert. In 17 Fällen betraf die Entzündung ≥ 2 Organe. In der Regel lag eine Mischflora aus verschiedenen gramnegativen und grampositiven Bakterien vor, wobei E. coli, Streptococcus spp., Aeromonas spp. and Enterococcus spp. dominierten. Insgesamt 8 analysierte individuelle Galleproben und beide Poolproben waren DON-positiv (Konzentrationen 75,5 bis > 200,0 µg/l). In einigen der DON-positiven Proben wurde zeitgleich ZEA in geringen Konzentrationen nachgewiesen (6,57–21,20 µg/l). Schlussfolgerung und klinische Relevanz Es wird postuliert, dass DON Fruchtbarkeitsprobleme verursachen kann. Zur Abklärung empfehlen sich pathomorphologische Untersuchungen der Genitalorgane und Harnblase. Sind ≥ 2 Organe chronisch entzündlich verändert und besteht zudem eine bakterielle Besiedelung des Uterus, ist eine Beteiligung von DON anzunehmen und durch eine Untersuchung im Gallensaft zu bestätigen.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 375-382
Author(s):  
Anika Korte ◽  
Johanna Sofie Dreyer ◽  
Martina Hoedemaker

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Das Ziel der Studie war, in Milchkuhbetrieben mit erhöhten Kälberverlusten in Niedersachsen das bestandsspezifische Management der Kolostrumversorgung zu erfassen und Probleme aufzudecken. Es erfolgte eine zielgerichtete Beratung zum Management, um zu evaluieren, ob diese Änderungen des Kolostrummanagements bewirken und die Kolostrumversorgung der Kälber in den Betrieben (gemessen an der Gesamteiweißkonzentration im Blutserum und der Häufigkeit des Auftretens von Durchfallerkrankungen) verbessern kann. Material und Methoden Die Untersuchungen fanden in 56 Milchkuhbetrieben in Niedersachsen statt, die im Jahr 2014 eine Kälberverlustrate von mindestens 20 % aufwiesen und mindestens 30 Milchkühe hielten. Untersucht wurden Kälber im Alter von 1–14 Lebenstagen. Jeder Betrieb wurde 2-mal im Abstand von 8–10 Monaten besucht, wobei zu beiden Zeitpunkten ein identischer Tagesablauf eingehalten wurde. Daten zu den Themen Kolostrummanagement und Kälbergesundheit wurden anhand eines Fragebogens erfasst, der Betrieb wurde besichtigt und alle Kälber in Einzelhaltung unterlagen einer klinischen Untersuchung. Bei Kälbern im Alter von 1–7 Lebenstagen wurde die Gesamteiweißkonzentration im Blutserum untersucht, um den Erfolg der Kolostrumversorgung zu bewerten. Ergebnisse In den Datensätzen der beiden Durchgänge differierte das Antwortverhalten der Landwirte im Fragebogen nicht signifikant, sodass sich keine Rückschlüsse auf die Einflussnahme der Beratung auf das Kolostrummanagement ziehen ließen. Dennoch zeigte sich anhand der Daten, dass das Kolostrummanagement in einem Großteil der Betriebe in Bezug auf Zeitpunkt der Fütterung, angebotene Menge, Methode der Versorgung und Überprüfung des Erfolgs verbesserungswürdig war. Die anhand der Gesamteiweißkonzentration beurteilte Kolostrumversorgung wies ebenfalls darauf hin, dass zu beiden Besuchszeitpunkten nur in einem kleinen Anteil der Betriebe alle Kälber ausreichend mit Kolostrum versorgt wurden. Schlussfolgerung Die große Bedeutung der Kolostrumversorgung bei neugeborenen Kälbern scheint vielen Landwirten noch immer nicht bewusst zu sein. In vielen der untersuchten Betriebe mit hohen Kälberverlusten war ein Verbesserungsbedarf im Bereich Kolostrummanagement zu verzeichnen.


2021 ◽  
Vol 49 (06) ◽  
pp. 425-431
Author(s):  
Christine Unterweger ◽  
Stephanie Debeerst ◽  
Eva Klingler ◽  
Angelika Auer ◽  
Monika Redlberger-Fritz ◽  
...  

ZusammenfassungIn einem Jungsauenerzeugerbetrieb in Niederösterreich traten über mehrere Jahre hinweg gehäuft Atemwegserkrankungen bei Jungsauen aus Eigenremontierung nach Einstallung in die Altsauenherde auf. Im Herbst 2019 wurden zudem Fruchtbarkeitsstörungen in Form von Spätaborten und Umrauschen beobachtet. Bei der Untersuchung von Nasentupfern mittels PCR auf Influenza-A-Virus (IAV) konnte bei 3 Jungsauen mit respiratorischer Symptomatik und Fieber der IAV-Subtyp H1avN1 nachgewiesen werden. Die Untersuchung der Serumproben dieser Tiere an 2 Zeitpunkten im Abstand von 3 Wochen ergab jedoch keinen Nachweis von Antikörpern im Hämagglutinationshemmtest (HAH), der standardmäßig im Labor verwendet wurde. Auch bei der Untersuchung von Sauen weiterer Altersgruppen waren keine eindeutigen Antikörpertiter gegenüber H1avN1 detektierbar. Nach Erweiterung des diagnostischen Panels des HAH um 7 H1avN1-Testantigene konnte eine Serokonversion um bis zu 3 Titerstufen bei den PCR-positiven Sauen gegenüber 2 verschiedenen H1avN1-Isolaten gemessen werden. Darüber hinaus ließen sich auch bei der Mehrzahl der restlichen untersuchten Altersgruppen hohe Antikörpertiter gegen diese beiden H1avN1-Teststämme nachweisen. Nach Anwendung des europaweit zugelassenen trivalenten Influenzaimpfstoffs konnte das klinische Erscheinungsbild in der Herde deutlich verbessert werden. Der Fallbericht verdeutlicht, dass für eine zielgerichtete Influenzadiagnostik der direkte und der indirekte Erregernachweis kombiniert verwendet werden sollten. Zudem wurde gezeigt, dass die kontinuierliche Anpassung von Testantigenen an die im Feld zirkulierenden Isolate überaus entscheidend für die Aussagekraft des HAH wäre.


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