Identitätsentwicklung und Bewältigung weiterer Entwicklungsaufgaben bei Kindern alkoholkranker Eltern im Übergang zum Erwachsenenalter

Author(s):  
Lena-Marie Maurach ◽  
Jörg Wolstein

Zusammenfassung. Zielsetzung: Die Entwicklung junger Menschen, vor allem ihre Identitätsentwicklung, wird durch das familiäre Umfeld beeinflusst. Gerade junge erwachsene Kinder alkoholkranker Eltern (ACOA = adult children of alcoholics) könnten daher in ihrer Entwicklung gefährdet sein. Es wurde deshalb untersucht, inwieweit sie bei der Identitätsentwicklung und weiteren altersspezifischen Entwicklungsaufgaben (Ablösung von Eltern, eigener Haushalt, Partnerschaften, Freundschaften, berufliche Orientierung) beeinträchtigt sind. Bei jungen ACOA wurde außerdem ein Zusammenhang zwischen Identitätsentwicklung und der Bewältigung der anderen genannten Entwicklungsaufgaben angenommen. Methodik: Online erhobene und mittels Propensity Scores gematchte ACOA und Non-ACOA (105 je Gruppe, 18–28 Jahre) wurden durch t-Tests miteinander verglichen. Bei ACOA wurden bivariate Korrelationen zwischen der Identitätsentwicklung und weiteren Entwicklungsaufgaben berechnet. Ergebnisse: ACOA waren in allen Entwicklungsbereichen stärker beeinträchtigt mit mittleren bis hohen Effekten (Ausnahme: kleiner Effekt bei beruflicher Orientierung). Dabei zeigten sich mittlere bis starke Zusammenhänge zwischen Problemen der Identitätsentwicklung und der Bewältigung weiterer Entwicklungsaufgaben. Schlussfolgerung: ACOA scheinen im Übergang zum Erwachsenenalter mit spezifischen Belastungen zu kämpfen, die in Präventions- und Unterstützungsangeboten zur Resilienzförderung beachtet werden sollten.

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