Behandlungsart, Selbstpflege und das Wohlbefinden von dialysierten Patienten
Hintergrund: Ziel dieser Querschnittstudie war es, die spezifischen Strategien zu beschreiben, die Patienten selber zur Bewältigung ihrer Krankheit anwenden, um ihre Gesundheitsziele zu erreichen sowie ihre persönliche Entwicklung und ihr Wohlbefinden zu fördern. Methoden: Es wurde eine repräsentative Gruppe von 178 Dialyse-Patienten aus der deutschsprachigen Schweiz ausgewählt. Die Teilnehmenden wurden in Hämodialyse-Zentren (HD) behandelt oder hatten kontinuierliche ambulante Peritoneal-Dialysen (CAPD). Die Daten zur Erfassung der spezifischen Selbstpflegetätigkeiten wurden über strukturierte Interviews erhoben. Die Fähigkeiten zur Selbstpflege wurden mit der ASA-Skala (Erfassung der Selbstpflegekompetenz), das Wohlbefinden wurde mit der Cantril-Leiter gemessen. Resultate: Beide Patientengruppen waren bezüglich Demografie, Schweregrad der Krankheit mit Ausnahme der Dauer der Dialyse-Behandlung, sozialen Unterstützung und allgemeinen Fähigkeiten zur Selbstpflege vergleichbar. Beide Patientengruppen bewerteten ihr subjektives Wohlbefinden mit 7 oder mehr Punkten auf einer Skala von 10 Punkten. Es bestand eine signifikante positive Korrelation zwischen dem Ausmaß der Dialyse-Selbstpflege und dem subjektiven Wohlbefinden. Hinsichtlich der Wirksamkeit der Dialyse-Selbstpflege gab es keine Unterschiede zwischen HD-Patienten und CAPD-Patienten. Schlussfolgerung: Die Resultate zeigen, dass die Patienten in dieser Studie ein beträchtliches Ausmaß an Selbstpflege aufbringen und ihr subjektives Wohlbefinden als gut wahrnehmen. Diese Erkenntnis weist darauf hin, dass beide Dialyse-Behandlungsarten die gleichen Voraussetzungen für Lebensqualität bieten, wenn die Auswahl der Patienten auf der Geschichte der Nierenerkrankung, der verfügbaren sozialen Unterstützung und den Fähigkeiten zur Selbstpflege basiert.