Eingebildete Häßlichkeit: die Körperdysmorphe Störung aus psychologischer Sicht
Zusammenfassung.Theoretischer Hintergrund: Die Körperdysmorphe Störung (KDS) ist durch intensive und belastende Beschäftigung mit einem “eingebildeten“ Mangel in der äußeren Erscheinung gekennzeichnet. Fragestellung: Anliegen dieser Arbeit ist es, eine Übersicht zum aktuellen Kenntnisstand zu geben. Methode: Es werden die Ergebnisse der bislang durchgeführten Forschung ausgewertet. Ergebnisse: Die KDS wird gegenwärtig als somatoforme Störung klassifiziert, diskutiert wird auch die Zuordnung zu einem Spektrum der Zwangsstörungen. Die Prävalenz ist möglicherweise wesentlich höher, als bislang vermutet. Es bestehen hohe Komorbiditäten mit anderen Angst- und affektiven Störungen. Zur Ätiologie der KDS werden sowohl somatische als auch kognitiv-behaviorale Theorien diskutiert. Erste kontrollierte Behandlungsstudien weisen auf die Effektivität kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansätze hin. Schlußfolgerungen: Das derzeit noch lükkenhafte Verständnis der Ätiologie und Behandlung der KDS könnte durch Forschungsansätze der klinischen und experimentellen Psychologie erheblich verbessert werden.