Verhaltenstherapie
Latest Publications


TOTAL DOCUMENTS

1923
(FIVE YEARS 161)

H-INDEX

26
(FIVE YEARS 3)

Published By S. Karger Ag

1423-0402, 1016-6262

2021 ◽  
pp. 1-10
Author(s):  
Marie Drüge ◽  
Ulrike Buhlmann ◽  
Fanny Alexandra Dietel ◽  
Jana Hansmeier ◽  
Anne Jäger ◽  
...  

Hintergrund: Die Körperdysmorphe Störung (KDS) ist eine schwerwiegende psychische Störung, die mit starker Scham sowie Leidensdruck und Funktionseinschränkungen einhergeht. Kognitive Verhaltenstherapie stellt die aktuell wirksamste evidenzbasierte Behandlungsmethode dar. Aufgrund zahlreicher Behandlungsbarrieren kommen KDS-Betroffene jedoch selten in der psychotherapeutischen Behandlung an, weshalb niedrigschwelligen Behandlungsmethoden (z.B. aus dem Bereich E-Mental-Health) eine wichtige Rolle zukommen könnten. Erste internationale Studien weisen auf die Wirksamkeit von E-Mental-Health-Angeboten bei KDS hin. Material und Methoden: Dieser Beitrag gibt eine Übersicht zur bisherigen Umsetzung und Evidenz von E-Mental-Health-Angeboten für KDS und stellt die ins Deutsche übersetzte Version des BDD-NET-Programms, eines internetbasierten, manuali­sierten, therapeutenbegleiteten Interventionsprogramms, für die KDS vor, welches aus dem Englischen für den deutschen Sprachraum übersetzt und adaptiert wurde. Ergebnisse: BDD-NET umfasst acht Module, die binnen einer 12-wöchigen Behandlung online bearbeitet werden. Die Online-Plattform bietet für die Patienten die Möglichkeit, mit dem BDD-NET-Therapeuten mittels persönlicher Nachrichten zu kommunizieren. Sämtliche Materialien wurden aus dem Englischen übersetzt und vor allem in kultureller Hinsicht adaptiert. Schlussfolgerungen: BDD-NET könnte ein wichtiger Baustein in der Versorgung von KDS-Betroffenen sein. Die Evaluation steht für den deutschen Sprachraum noch aus. Auf Besonderheiten des Settings (z.B. Störungseinsicht als möglicher Behandlungsfokus) sowie praktische Implikationen wird eingegangen. Zudem werden Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für eine perspektivische Dissemination diskutiert.


2021 ◽  
pp. 1-6
Author(s):  
Kevin Hilbert ◽  
Andrea Ertle

Der Wert einer umfassenden, strukturierten Diagnostik für Therapieplanung und -durchführung ist unumstritten. Über mögliche Nebenwirkungen und Risiken wird aber selten diskutiert oder aufgeklärt. Ebenso steht die Bedeutung der Aufklärung von Patient:innen über die Psychotherapie außer Frage, während die Bedeutung der Diagnostik in der Auf­klärungsroutine weniger Raum einnimmt. Unter Heranziehen von zwei Fallbeispielen werden mögliche Nebenwirkungen eines umfangreichen diagnostischen Vorgehens beleuchtet, darunter soziale Konsequenzen, (Selbst-)Stigmatisierung und die Bedeutung von Lebenszeitdiagnosen. Eine bessere Aufklärung sowie gegebenenfalls eine Fo­kus­sierung angewandter diagnostischer Instrumente werden als Veränderungen des diagnostischen Prozesses vorgeschlagen. Gerne möchten wir eine weitere Diskussion zum Thema anregen.


2021 ◽  
pp. 1-11
Author(s):  
Alice E. Buxton ◽  
Carina Remmers ◽  
Johanna Köhling ◽  
Johannes Michalak

<b><i>Hintergrund:</i></b> Ziel der Studie war es, den Einfluss einer achtsamkeitsbasierten Depressionsbehandlung in einer Tagesklinik auf arbeitsbezogene Bewältigungsmuster bei Patientinnen und Patienten mit einer akuten depressiven Episode und berufsbezogenen Konflikten zu untersuchen. <b><i>Methode:</i></b> In einer Pilotstudie wurden 81 Patientinnen und Patienten mit einer mittelgradigen oder schweren depressiven Episode und berufsbezogenen Konflikten entweder einer tagesklinischen achtsamkeitsbasierten Depressionsbehandlung (mit psychopharmakologischer Medikation bei Bedarf, <i>N</i> = 47) oder einer Kontrollbedingung mit psychopharmakologischer Beratung (<i>N</i> = 34) zugeordnet. Arbeitsbezogene Bewältigungsstile und -muster wurden mit dem Fragebogen für arbeitsbezogenes Erlebens- und Verhaltensmuster (AVEM) zu drei Messzeitpunkten (Beginn, Ende und 8-Monats-Katamnese) untersucht, um gesundheitsgefährdende Risikomuster zu untersuchen. Zudem wurde die psychopathologische Symptombelastung anhand des Beck-Depressions-Inventars (BDI-II) und des Brief-Symptom-Inventory (BSI) gemessen. <b><i>Ergebnisse:</i></b> Die achtsamkeitsbasierte Depressionsbehandlung reduzierte die psychopathologische Symptombelastung signifikant und bewirkte eine positive Veränderung umschriebener gesundheitsgefährdender arbeitsbezogener Bewältigungsstile und Risikomuster hin zu gesundheitsförderlichen Bewältigungsstilen. <b><i>Diskussion:</i></b> Wenngleich Risikomuster durch die achtsamkeitsbasierte Depressionsbehandlung nur zum Teil abgebaut werden konnten, sind die Ergebnisse vielversprechend in Bezug auf gesundheitsförderliche Veränderungen einzelner arbeitsbezogener Bewältigungsstile wie “Verausgabungsbereitschaft”, “Perfektionsstreben”, “Distanzierungsfähigkeit” und “Innere Ruhe/Ausgeglichenheit”. <b><i>Schlussfolgerung:</i></b> Die psychiatrische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit einer Depression sollte arbeitsbedingte Stressfaktoren und Konflikte und deren Bewältigung berücksichtigen. Das Behandlungskonzept schließt eine Lücke in der psychiatrischen Versorgung.


2021 ◽  
pp. 1-11
Author(s):  
Alina Keller ◽  
Anna Babl ◽  
Thomas Berger ◽  
Ludwig Schindler

<b><i>Hintergrund:</i></b> Beziehungsprobleme gehen mit psychischen und physischen Problemen einher. Auch wenn effektive Behandlungsmöglichkeiten existieren, suchen viele Paare spät oder keine professionelle Hilfe. Die Kombination eines Online-Programms mit einer Paarberatung kann helfen, Barrieren wie hohe Kosten, lange Anfahrtswege oder Wartezeiten zu reduzieren und den Zugang zu effektiver Beratung zu erleichtern. <b><i>Methoden:</i></b> Die Studie prüfte die Wirksamkeit des PaarBalance®-Online-Programms zur Verbesserung der Beziehungszufriedenheit in Kombination mit einer niederfrequenten Face-to-Face-Paarberatung in einem unkontrollierten Prä-post-Design. In diesem naturalistischen, an die Routinepraxis der Beratenden (<i>n</i> = 8) angelehnten Design erhielten die 92 Teilnehmenden, welche über die Beratungsstellen oder über Zeitungsartikel rekrutiert wurden, während eines 15-wöchigen Interventionszeitraums neben wenigen Beratungsterminen einen Zugang zum Online-Programm. Gemessen wurde die Auswirkung des kombinierten Unterstützungsangebots auf Beziehungszufriedenheit, Depressivität und Angst zu drei Messzeitpunkten (Prä, Post nach 15 Wochen und Follow-up nach 12 Wochen). Die Daten wurden mit hierarchisch linearen Modellen analysiert. <b><i>Ergebnisse:</i></b> Die Beziehungszufriedenheit verbesserte sich signifikant während der Interventionsphase (Cohens <i>d</i> = 0,29) und blieb während der Follow-up-Phase stabil. Für Depression und Angst zeigten sich keine signifikanten Veränderungen. <b><i>Schlussfolgerungen:</i></b> Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das PaarBalance®-Programm in Kombination mit einer niederfrequenten Paarberatung ein effektives Mittel zur Verbesserung der Beziehungszufriedenheit darstellen könnte. Zukünftige kontrollierte Studien sind nötig, um die Wirksamkeit dieses Modells abschließend zu klären.


2021 ◽  
pp. 1-12
Author(s):  
Johannes M. Hennings
Keyword(s):  

Trotz großer Fortschritte in der evidenzbasierten Psychotherapie wird unser Versorgungssystem durch chronisch suizidale Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) weiterhin stark herausgefordert. Die BPS ist mit einem hohen Suizidrisiko von 5–10% sowie einem hohen Selbstverletzungsrisiko von bis zu 80% behaftet. Therapeuten wie Angehörige fühlen sich oft überfordert und hilflos, wenn sie mit der Suizidalität der Patienten konfrontiert sind. Immer wieder kommt es so zu Therapieabbrüchen, Vorstellungen in Notaufnahmen oder akut-psychiatrischen Einweisungen. Bei der nichtsuizidalen Selbstverletzung (NSSV) – einem Verhaltensmuster, das gehäuft zusammen mit chronischer Suizidalität bei BPS auftritt – tragen Verstärkermechanismen (z.B. Nachlassen von Anspannung) dazu bei, dass sich Borderline-Patienten trotz längerfristig unangenehmen Folgen immer wieder selbst verletzen. Die Motive für NSSV und suizidales Verhalten können sehr unterschiedlich sein. Es spricht jedoch einiges dafür, dass die zugrunde liegenden Mechanismen ähnlich sind und sich hieraus wichtige therapeutische Interventionsmöglichkeiten ableiten lassen. In dieser Übersichtsarbeit werden die Hintergründe und Unterschiede von NSSV, Suizidideationen sowie Suizidversuchen bei chronisch suizidalen Borderline-Patienten dargestellt. Neuere Erkenntnisse der modernen Neuro- und Verhaltenswissenschaft werden in ein Verstärkermodell der Suizidalität integriert, von dem verhaltenstherapeutische Interventionen abgeleitet werden, die Therapeuten in ihrer Arbeit mit chronisch suizidalen Patienten unterstützen können.


2021 ◽  
pp. 1-9
Author(s):  
Saskia Hanft-Robert ◽  
Nadine Janis Pohontsch ◽  
Cornelia Uhr ◽  
Alexander Redlich ◽  
Franka Metzner

<b><i>Background:</i></b> The therapeutic alliance is considered to be one of the most important factors of psychotherapy and is a necessary requirement for a successful treatment in interpreter-mediated psychotherapy. <b><i>Patients and Methods:</i></b> Using interpreter-mediated guided interviews, 10 refugee patients who experienced interpreter-mediated psychotherapy were asked about factors influencing the development of a trusting therapeutic alliance in the triad. The analysis of the interviews followed the rules of content-structuring qualitative content analysis. <b><i>Results:</i></b> A total of 11 factors were identified which could be assigned to the interpreter, therapist, or patient. In the analysis, the central role of the interpreter in establishing a therapeutic alliance in the triad became particularly clear. <b><i>Conclusions:</i></b> Consideration of the factors that, from the patients’ perspective, influence the establishment and maintenance of a trusting alliance within the triad, as well as the recommendations for action derived from this for psychotherapists and interpreters can lead to an improvement in the therapeutic treatment of refugees.


2021 ◽  
pp. 1-9
Author(s):  
Susanne Knappe

<b><i>Hintergrund:</i></b> Die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung unterliegt einer Vielzahl von Barrieren. <b><i>Fallbericht:</i></b> Der hier vorgestellte Behandlungsfall illustriert die erfolgreiche Anwendung kognitiver Verhaltenstherapie bei einem 10-jährigen Mädchen bei Entwicklungsstörung und Intelligenzminderung. Nach einer medizinisch notwendigen Untersuchung entstanden ausgeprägte Angstsymptome und Verhaltensprobleme. Infolge einer bekannten Epilepsie war der Einsatz expositionsbasierter Techniken fraglich. Die kognitive Verhaltenstherapie umfasste 64 Behandlungseinheiten. Das Vorgehen zur Selbstbeobachtung, Rationalvermittlung und Angstbewältigung war stark handlungsbezogen und wenig kognitiv orientiert und fand im häuslichen Setting mit Einbezug der Familienmitglieder statt. Nachfolgend wurden – auch aufgrund der zunehmenden Reifung des Kindes – kognitiv anspruchsvollere Techniken eingesetzt. Zur 38. Behandlungseinheit wurden zuvor angstbesetzte Situationen dem Entwicklungsstand angemessen und selbstständig bewältigt. Eine nachfolgende medizinische Untersuchung ähnlich der Auslösesituation wurde therapeutisch vorbereitet und sicher bewältigt. Zu Behandlungsende waren die Alltagskompetenzen maßgeblich erweitert. <b><i>Schlussfolgerungen:</i></b> Entgegen der Vorannahmen bedurfte es nur weniger Anpassungen an das Setting und die Behandlungstechniken im Vergleich zum Vorgehen bei ähnlicher Symptomatik ohne geistige Behinderung. Durch die psychotherapeutische Behandlung konnte kurz- und langfristig eine Manifestation (Eskalation) von weiterem Problemverhalten verhindert werden. Das Erkennen und die Auseinandersetzung mit dem “Anderssein” infolge der geistigen Behinderung und verfügbarer Alltagskompetenzen bergen Entwicklungsrisiken und -chancen, die durch eine psychotherapeutische Begleitung gut bewältigt werden können.


2021 ◽  
pp. 1-18
Author(s):  
Simon Bollmann ◽  
Stephan Köhler ◽  
Anne Guhn ◽  
Isabel Schamong ◽  
Philipp Sterzer ◽  
...  

Im Zuge der Anfänge der Verhaltenstherapie (VT) und der “kognitiven Wende” wurde der aktiven Beziehungsgestaltung und damit verbundenen Faktoren zunächst nur zweitrangig Beachtung geschenkt, obwohl die Bedeutung der Beziehung zwischen Therapeut und Patient auch in der VT bereits relativ früh erkannt wurde. Seitdem hat sich die VT substanziell weiterentwickelt. Insbesondere die aktive Gestaltung der therapeutischen Beziehung in Abhängigkeit verschiedener Variablen ist mittlerweile fester Bestandteil einer jeden VT. In dieser Übersichtsarbeit werden Konzepte der Beziehungsgestaltung dargestellt, welche der VT zugerechnet und im Rahmen der Ausbildung im deutschsprachigen Raum gelehrt werden. Fokussiert wird auf folgende drei Ansatzpunkte: Die Ausrichtung der Beziehung an (1) Therapiephasen, (2) Bedürfnissen, Motiven und Erwartungen sowie (3) frühen traumatisierenden Bezie­hungserfahrungen. Die aktuelle Studienlage legt nahe, dass pauschalisierte Handlungsempfehlungen zur aktiven Gestaltung der therapeutischen Beziehung zu kurz greifen. Ausgehend von der individuellen Problematik des einzelnen Patienten wird die Realisierung der therapeutischen Beziehung im Sinne einer differentiellen Beziehungsgestaltung beschrieben und diskutiert.


2021 ◽  
pp. 1-10
Author(s):  
Stefanie M. Jungmann ◽  
Michael Witthöft

<b><i>Background:</i></b> Myths in the sense of scientifically untenable statements are widespread in the field of clinical psychology and psychotherapy and can have considerable consequences (e.g., stigmatization, ineffective/potentially harmful treatments). In German-speaking countries, myths have so far been little investigated, and there is no validated questionnaire specifically for the assessment of myths in clinical psychology/psychotherapy. The aim of the study was to develop a questionnaire on myths in clinical psychology/psychotherapy (FMKPP) and to conduct a first psychometric test on two samples (general population, students). In addition, correlations with personality traits, absorption, and intolerance of uncertainty were examined. <b><i>Methods:</i></b> In a sample of the German general population (<i>n</i>= 286) as well as in college students (<i>n</i>= 368), the factor structure and item characteristics were examined, and correlations with dispositional characteristics were calculated. <b><i>Results:</i></b> The FMKPP consists of three factors: “myths about the effectiveness of psychotherapy,” “myths about mental disorders/processes in psychotherapy,” and “myths concerning the functioning of memory.” Reliabilities (McDonald’s ω) were between 0.50 and 0.75. As expected, the FMKPP showed significant positive correlations with absorption and uncertainty intolerance. <b><i>Conclusion:</i></b> The reliability and validity of individual items should be investigated in future studies. The association with intolerance of uncertainty could indicate a function of myths in terms of increasing safety and predictability.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document