Persönlichkeit, chronischer Stress und körperliche Gesundheit

2004 ◽  
Vol 12 (1) ◽  
pp. 11-23 ◽  
Author(s):  
Peter Becker ◽  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz

Zusammenfassung. Die prospektive Studie dient der Überprüfung eines systemischen Anforderungs-Ressourcen-Modells der körperlichen Gesundheit. Untersucht wurden 276 nach Zufall ausgewählte Erwachsene im Alter von 17 bis 70 Jahren. Sie beantworteten das Trierer Integrierte Persönlichkeitsinventar (TIPI) und zwei Jahre später das Trierer Inventar zum chronischen Stress (TICS), den Fragebogen zur habituellen körperlichen Gesundheit (FHKG) sowie einen Fragebogen zum aktuellen Gesundheitszustand (FGZ). Die theoretischen Annahmen wurden als Strukturgleichungsmodell formuliert und mit dem Programm LISREL 8.5 überprüft. Modellkonform zeigte sich, dass sich beträchtliche Varianzanteile in zwei Facetten der körperlichen Gesundheit (“habituelle körperliche Gesundheit“ und “akute Beschwerden und Erkrankungen“) mit Hilfe von personalen Ressourcen (bzw. Ressourcendefiziten) und chronischem Stress (vor allem “Mangel an Bedürfnisbefriedigung“) aufklären lassen. Die Ergebnisse werden unter anderem bezüglich ihrer Relevanz für die Gesundheitsförderung und Prävention diskutiert.

2006 ◽  
Vol 14 (3) ◽  
pp. 106-118 ◽  
Author(s):  
Peter Becker ◽  
Lars J. Jansen

Zusammenfassung. Die Untersuchung dient der pfadanalytischen Überprüfung von Hypothesen, die aus unterschiedlichen theoretischen Modellen über den Zusammenhang von chronischen Stressbelastungen, bewältigungsrelevanten Persönlichkeitseigenschaften und der selbstberichteten Gesundheit abgeleitet wurden. Ausgewertet wurden die Daten von 194 Erwachsenen. 109 Frauen und Männer nahmen an einem Stress-Resistenz-Training teil und wurden ebenso wie eine Kontrollgruppe von 85 Personen zweimal im Abstand von sechs Monaten mit dem Trierer Inventar zum chronischen Stress, dem Fragebogen zum Umgang mit Problemen, der Skala zur optimistischen Kompetenzerwartung, der Stress-Reaktivität-Skala und zwei Skalen des Fragebogens zur habituellen körperlichen Gesundheit untersucht. Am besten bewährten sich Annahmen aus einem systemischen Anforderungs-Ressourcen-Modell der Gesundheit. Eine zentrale gesundheitliche Bedeutung scheint chronischem Stress auf Grund eines Mangels an Bedürfnisbefriedigung zuzukommen. Die theoretischen Implikationen und die praktischen Konsequenzen für die Gesundheitsförderung und Prävention werden ebenso diskutiert wie die Begrenzungen der Untersuchung.


2003 ◽  
Vol 16 (2) ◽  
pp. 63-75
Author(s):  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz ◽  
Juliane Hellhammer
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Selbstauskunftsdaten zum Schlaf älterer Menschen werden von altersabhängigen, altersassoziierten und altersunabhängigen Faktoren beeinflusst. Diese Faktoren werden einleitend hinsichtlich ihrer Relevanz zur Bestimmung von Alterseffekten auf den Schlaf diskutiert. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Effekte der altersunabhängigen Faktoren chronischer Stress, Persönlichkeit und Gesundheitsverhalten auf den Zusammenhang zwischen Alter und subjektiver Beurteilung des Schlafes, d.h. Schlafqualität (SQ) und Gefühl des Erholtseins durch den Schlaf (GES), zu prüfen. In einer ersten Analyse wird für vier Stichproben (N = 958) geprüft, wie stark SQ und GES zusammenhängen und ob die Alterseffekte bei der SQ bzw. dem GES unterschiedlich ausfallen. Es zeigt sich, dass die berichtete SQ bei älteren Menschen zwar niedriger ist, sie sich dennoch am Morgen erholter fühlen. In einer zweiten Analyse (N = 277) werden Variablen identifiziert und ausgewählt, die zur Bestimmung von Alterseffekten auf die SQ kontrolliert werden sollten. In einer dritten Analyse wird abschließend die Beziehung zwischen Alter und Schlafparametern unter Kontrolle dieser Faktoren geprüft. Ohne Berücksichtigung konfundierender Faktoren wird der Alterseffekt auf die SQ stichprobenbedingt erheblich unterschätzt und auf das GES überschätzt. Die positive Korrelation zwischen Alter und GES nimmt bei Kontrolle konfundierender Variablen stark ab. Die Ergebnisse dieser Analysen werden ausführlich diskutiert.


2017 ◽  
Vol 65 (4) ◽  
pp. 207-208
Author(s):  
Franz Petermann

Zusammenfassung. In vielfältiger Weise können Stressoren (z.B. Arbeitsbelastungen, kritische und traumatisierende Ereignisse, Mobbing, psychische Erkrankungen der Eltern), unterschiedlich gut bewältigbare Anforderungen darstellen. Das Stressempfinden hängt entscheidend davon ab, wie man die eigenen Bewältigungskompetenzen einschätzt. Misslingt eine angemessene Stressbewältigung, dann führt chronischer Stress zu einem körperlichen, kognitiven und emotionalen Erschöpfungszustand, Depression und psychosomatischen Reaktionen.


Diagnostica ◽  
1999 ◽  
Vol 45 (1) ◽  
pp. 8-19 ◽  
Author(s):  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz

Zusammenfassung. Angeregt durch Befunde der Streßforschung, wonach chronischer Streß und nicht akute Belastungen mit klinisch relevanten Beeinträchtigungen der Gesundheit in Zusammenhang steht, wurde das Trierer Inventar zur Erfassung von chronischem Streß (TICS) entwickelt. Der Fragebogen erfaßt sechs Aspekte von chronischem Streß: Arbeitsüberlastung, Arbeitsunzufriedenheit, soziale Belastung, Fehlen sozialer Anerkennung, Sorgen/Besorgnis und belastende Erinnerungen. Die Chronizität der Belastung wird durch die Häufigkeit retrospektiv erfragter Streßerfahrungen erhoben. Zur Beantwortung der Items stehen fünfstufige Ratingskalen zur Verfügung. In der hier vorgestellten Untersuchung mit N = 157 Probanden konnten die in Vorstudien ermittelten Skalen des TICS faktorenanalytisch bestätigt werden. Die sechs Skalen zeigen zufriedenstellende Reliabilitätskoeffizienten. Es können erste Ergebnisse zur Validierung des Fragebogens berichtet werden. In zwei Studien ergaben sich signifikante Korrelationen zwischen der Skala Arbeitsüberlastung und (a) verschiedenen Skalen des Gießener Beschwerdebogens (GBB) sowie (b) der Konzentration des Streßhormons Cortisol. Die Skala differenziert zwischen 19 Tinnituspatienten und 16 gesunden Kontrollpersonen.


2009 ◽  
Vol 47 (06) ◽  
Author(s):  
T Kratt ◽  
I Bühler ◽  
D Stüker ◽  
T Maier ◽  
T Meile ◽  
...  
Keyword(s):  

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