psychische erkrankungen
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354
(FIVE YEARS 89)

H-INDEX

9
(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Barbara Schneider ◽  
Andreas Reif ◽  
Birgit Wagner ◽  
Manfred Wolfersdorf

ZusammenfassungTrotz der Relevanz des Themas Suizidalität und gut bekannter Risikofaktoren gibt es bisher keine deutsche Leitlinie zur Suizidalität im Erwachsenenalter. In diesem Beitrag werden zunächst die Geschichte und die Hintergründe der Arbeit mit Leitlinien beschrieben. Der aktuelle Stand der Leitlinien für psychische Erkrankungen in Deutschland wird dargestellt und auf suizidpräventive Inhalte hin untersucht. Die Notwendigkeit evidenzbasierter Suizidprävention und einer spezifischen Leitlinie zur Suizidprävention bei Erwachsenen wird diskutiert.Nur durch gezielte Suizidpräventionsstrategien und Interventionen für die jeweiligen Risikogruppen und unter Beachtung von Alters- und Geschlechtsspezifität kann für alle Betroffenen eine flächendeckende, gut erreichbare, bedarfs- und versorgungsgerechte, finanzierbare sowie nachhaltige medizinische Versorgung auf einem hohen Niveau sichergestellt werden. Dies gilt für den ambulanten und den stationären Bereich sowie für deren Schnittstellen. Bei Suizidalität handelt es sich um ein diagnoseübergreifendes, in unterschiedlichen Versorgungskontexten auftretendes Syndrom mit komplexem Behandlungsbedarf, weshalb intersektorale und multiprofessionelle Aspekte in einer entsprechenden Leitlinie besonders zu adressieren sind. Wissenschaftliche Evidenz und interdisziplinärer Konsens unter Expertinnen und Experten zum Umgang mit suizidalem Verhalten in der medizinischen Versorgung können dazu beitragen, Morbidität und Mortalität im Zusammenhang mit Suizidalität zu reduzieren. Im August 2021 wurde die Finanzierung einer S3-Leitlinie „Umgang mit Suizidalität“ vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses bewilligt.


2021 ◽  
Author(s):  
Adele Brucks ◽  
Daniela Blank ◽  
Monika Kohl ◽  
Lina Riedl ◽  
Anne Lang ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Psychische Erkrankungen sind inzwischen die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen und die häufigste Ursache für krankheitsbedingte Verrentungen. Um Jobverluste zu vermeiden sind besondere Interventionen zur Rückkehr an den Arbeitsplatz erforderlich. Ein erfolgreicher Rückkehrprozess kann eine erneute Krankschreibung sowie Erwerbsunfähigkeit verhindern. Zudem kann eine gelingende Rückkehr in den Berufsalltag positiv auf den Genesungsprozess zurückwirken. Internationale Erfahrungen zeigen, dass Return-to-Work-Programme eine wirksame Handlungsoption sind, um Patienten nach längerer Erkrankung nachhaltig wieder ins Arbeitsleben zurückzuführen. Return-to-Work-Programme bilden hinreichende Unterstützungsangebote, um mangelnde Ressourcen (z. B. fehlende Wertschätzung) und Belastungen (z. B. zu hohes Arbeitsvolumen) zu bewältigen. Methode Für die Studie RETURN wurde ein Return-to-Work Konzept für stationär-psychiatrisch behandelte Patienten entwickelt. Ergebnisse Die Intervention besteht aus dem Einsatz von Return-to-Work- Experten, die auf Basis eines Handbuches arbeiten. In klar definierten Modulen werden mit den Patienten während des stationären Aufenthaltes u. a. sozialrechtliche Grundlagen und Einzelheiten des Rückkehrprozesses besprochen sowie schwierige Situationen (z. B. Umgang mit der Offenlegung der Diagnose, Rückkehrgespräch) vorbereitet. Nach Entlassung erfolgt die Weiterbetreuung v. a. im Hinblick auf Erfahrungen am ersten Arbeitstag, Begleitung zu Gesprächen des BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) und Unterstützung bei etwaigen Schwierigkeiten. Schlussfolgerung Die Ergebnisse der noch laufenden Studie werden zeigen, ob der gewählte methodische Ansatz zu einer Verbesserung der Rückkehr an den Arbeitsplatz führt.


2021 ◽  
Author(s):  
Thea Rau ◽  
Sophia Mayer ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Marc Allroggen

Zusammenfassung Hintergrund Um extremistische Gewalttaten zu verhindern, wurde in der Vergangenheit immer wieder diskutiert, inwieweit eine allgemeine Aufhebung der ärztlichen Schweigepflicht und der Verschwiegenheitspflichten bei psychologischen Psychotherapeut:innen und Ärzt:innen im Zusammenhang mit extremistischen Einstellungen bei Patient:innen ein sinnvolles Mittel zur Gefahrenabwehr sei. Bislang gibt es keine Untersuchung darüber, ob dies im politischen Diskurs ein mehrheitsfähiges Argument ist, da es keine Befragung zur Einstellung der Allgemeinbevölkerung im Zusammenhang mit religiösem oder politischem Extremismus und Verschwiegenheitspflichten gibt. Material und Methoden Anhand einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung (n = 2503) wurde die Einstellung der Allgemeinbevölkerung untersucht. Ergebnisse Es zeigt sich, dass über die Hälfte der Befragten (58 %) den Schutz vor möglicher Gefährdung durch extremistische Gewalt als wichtiger ansehen als die Einhaltung der Schweigepflicht bei Psychiater:innen und Psychotherapeut:innen. Über die Hälfte (54 %) stimmen dem zu, dass die Möglichkeit zum Bruch der Schweigepflicht grundsätzlich bestehen sollte, wenn Psychotherapeut:innen oder Psychiater:innen von extremistischen Einstellungen bei Patient:innen erfahren. Die Zustimmung war insbesondere dann höher, wenn die Befragten Terrorismus grundsätzlich in einen Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen brachten. Schlussfolgerung Die Ergebnisse zeigen einerseits die Notwendigkeit, über die Bedeutung der Schweigepflicht als zentrale Grundlage einer Heilbehandlung stärker aufzuklären, andererseits aber auch sehr kritisch Stellung zu beziehen, welche Rolle psychische Erkrankungen tatsächlich bei der Entstehung von extremistischer Gewalt spielen, um eine Stigmatisierung von Betroffenen zu vermeiden.


2021 ◽  
Vol 10 (06) ◽  
pp. 526-530
Author(s):  
Manfred Beutel ◽  
Tobias Möhler

ZusammenfassungImmer mehr Studien belegen die Einflüsse von Lärm und Luftverschmutzung als bedeutsame Umweltrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. Weniger gut geklärt ist, wie diese Faktoren die psychische Gesundheit beeinflussen. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Umgebungslärm (vor allem Verkehrslärm) und verschiedene Bestandteile von Luftverschmutzung (vor allem Feinstaub) das Risiko für psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen, erhöhen können. Pathophysiologische Mechanismen umfassen das enge Zusammenspiel von biologischen (wie oxidativem Stress und Inflammation) und psychosozialen Faktoren (wie mentalem Stress, subjektive Lärmbelästigung und -sensitivität). Umweltrisikofaktoren wie Lärm- und Luftverschmutzung können einen signifikanten Einfluss auf die psychische Gesundheit ausüben. Aufgrund der teils heterogenen Studienergebnisse und der limitierten Verfügbarkeit von methodisch hochwertigen Längsschnittstudien sind zwingend weitere Untersuchungen notwendig, um die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen und präventive Maßnahmen abzuleiten.


2021 ◽  
Vol 13 (06) ◽  
pp. 26-29
Author(s):  
Oliver Somburg

SummaryPsychische Erkrankungen verändern das Wahrnehmen, Fühlen und Denken sowie die zwischenmenschliche Beziehungswirklichkeit. Wenn das Miteinander ungewohnt verändert und belastet ist, entsteht Leidensdruck. Kompensatorische Motive führen zu Überforderungen und stressassoziierten Symptomen. Nicht nur bei psychischen Erkrankungen können erlerntes Schweigen und Fasten sowie praktizierte Dankbarkeit und Demut seelisches Gleichgewicht wiederbeleben.


2021 ◽  
Vol 70 (06) ◽  
pp. 316-320
Author(s):  
Rainer Wander

ZusammenfassungDas vegetative Nervensystem wird in das sympathische und das parasympathische System eingeteilt, deren Funktionen sich ergänzen. Eine Dauerbelastung egal welcher Art führt dazu, dass sich „Störfelder“ ergeben, die sich wie eine chronische Entzündung verhalten. Sind einzelne Anteile der neuronalen Systeme über- oder untererregt, gibt es Dissonanzen der Regulation und der Funktion. Dabei spielen die Störfelder als neuronale Trigger, die für den Patienten stumm sind, eine bedeutende Rolle. Diese sind mit diagnostisch-therapeutischer Neuraltherapie identifizierbar und korrigierbar. Die Neuraltherapie und die Akupunktur sind nicht primär für psychische Erkrankungen vorgesehen, aber es lassen sich erstaunliche Effekte erreichen und erklären.


2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 1001-1006
Author(s):  
Friederike Schröck ◽  
Kai-Uwe Kühn ◽  
Birgitta Sträter

ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund Sexualität spielt auch im höheren Lebensalter eine wichtige Rolle und ist mit der Lebensqualität verknüpft, doch wird dieser Zusammenhang weiterhin tabuisiert. Methoden Selektive Literaturübersicht ergänzt durch eigene klinische Erfahrungen zu Bedeutung, Einflussfaktoren und Stigmatisierung von Sexualität im Alter. Ergebnisse Körperliche und psychische Erkrankungen sowie Medikation haben Einfluss auf die Sexualität. Während die sexuelle Aktivität im hohen Lebensalter abnimmt, bleibt die sexuelle Zufriedenheit weiterhin bestehen. Doch haben sich aus objektiven, altersbedingt zunehmenden Einschränkungen Stigmata entwickelt, die das Bild von sexueller Gesundheit im Alter prägen. Neben der öffentlichen Stigmatisierung spielt auch die institutionelle Stigmatisierung eine wichtige Rolle; so fehlt meist ein offenes Ansprechen des sexuellen Erlebens im Arzt-Patienten-Kontakt. Fazit Die medizinischen Bedingungen für eine erfüllte Alterssexualität sind besser denn je. Medizinisches Personal sollte nicht nur mögliche Erkrankungen sowie Polypharmazie als Risikofaktoren für Beeinträchtigung im Blick haben, sondern auch die sexuelle Gesundheit ihrer Patienten in jedem Lebensalter unterstützen.


2021 ◽  
Vol 71 (11) ◽  
pp. 435-436
Author(s):  
Anne Karow

Die Aufgabe der digitalen Transformation wird mit allen Chancen und Risiken als eine der größten Herausforderungen für unsere künftige gesellschaftliche Entwicklung benannt und beeinflusst auch beschleunigt und intensiviert durch die Pandemieerfahrungen alle Bereiche der Medizin. Insofern ist es nur konsequent, dass das Leitthema der diesjährigen DGPPN vom 24.–27. November 2021 „Digitale Transformation und psychische Gesundheit“ heißt. Der DGPPN Vorstand stellt in den Mittelpunkt des Kongresses zentrale Fragen nach einem direkten Einfluss der Digitalisierung und den Auswirkungen technischer Innovationen auf psychische Erkrankungen, als auch auf die Diagnostik und Behandlung von psychischen Erkrankungen und auf die Menschen, die jetzt oder künftig mit Hilfe digitaler Anwendungen ihre Patienten in ihrem Krankheitsprozess behandeln und bei ihrer Genesung begleiten. Es werden wichtige Themenfelder wie die Rolle der therapeutischen Beziehung im digitalen Raum oder die Vorteile und Risiken einer frühen Vorhersage von Krankheitsentwicklungen durch große Datenanalysen mit Konsequenzen für die Betroffenen und ihre Familien und datenschutzrechtlichen und ethischen Fragestellungen benannt.


Author(s):  
Monika Mller ◽  
Catrina Mugglin ◽  
Peter Castelino ◽  
Livia Winzeler ◽  
Thomas Mller ◽  
...  

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