Zur Bestimmung von Alters- effekten bei der subjektiven Beurteilung des Schlafes

2003 ◽  
Vol 16 (2) ◽  
pp. 63-75
Author(s):  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz ◽  
Juliane Hellhammer
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Selbstauskunftsdaten zum Schlaf älterer Menschen werden von altersabhängigen, altersassoziierten und altersunabhängigen Faktoren beeinflusst. Diese Faktoren werden einleitend hinsichtlich ihrer Relevanz zur Bestimmung von Alterseffekten auf den Schlaf diskutiert. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Effekte der altersunabhängigen Faktoren chronischer Stress, Persönlichkeit und Gesundheitsverhalten auf den Zusammenhang zwischen Alter und subjektiver Beurteilung des Schlafes, d.h. Schlafqualität (SQ) und Gefühl des Erholtseins durch den Schlaf (GES), zu prüfen. In einer ersten Analyse wird für vier Stichproben (N = 958) geprüft, wie stark SQ und GES zusammenhängen und ob die Alterseffekte bei der SQ bzw. dem GES unterschiedlich ausfallen. Es zeigt sich, dass die berichtete SQ bei älteren Menschen zwar niedriger ist, sie sich dennoch am Morgen erholter fühlen. In einer zweiten Analyse (N = 277) werden Variablen identifiziert und ausgewählt, die zur Bestimmung von Alterseffekten auf die SQ kontrolliert werden sollten. In einer dritten Analyse wird abschließend die Beziehung zwischen Alter und Schlafparametern unter Kontrolle dieser Faktoren geprüft. Ohne Berücksichtigung konfundierender Faktoren wird der Alterseffekt auf die SQ stichprobenbedingt erheblich unterschätzt und auf das GES überschätzt. Die positive Korrelation zwischen Alter und GES nimmt bei Kontrolle konfundierender Variablen stark ab. Die Ergebnisse dieser Analysen werden ausführlich diskutiert.

2017 ◽  
Vol 65 (4) ◽  
pp. 207-208
Author(s):  
Franz Petermann

Zusammenfassung. In vielfältiger Weise können Stressoren (z.B. Arbeitsbelastungen, kritische und traumatisierende Ereignisse, Mobbing, psychische Erkrankungen der Eltern), unterschiedlich gut bewältigbare Anforderungen darstellen. Das Stressempfinden hängt entscheidend davon ab, wie man die eigenen Bewältigungskompetenzen einschätzt. Misslingt eine angemessene Stressbewältigung, dann führt chronischer Stress zu einem körperlichen, kognitiven und emotionalen Erschöpfungszustand, Depression und psychosomatischen Reaktionen.


Diagnostica ◽  
1999 ◽  
Vol 45 (1) ◽  
pp. 8-19 ◽  
Author(s):  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz

Zusammenfassung. Angeregt durch Befunde der Streßforschung, wonach chronischer Streß und nicht akute Belastungen mit klinisch relevanten Beeinträchtigungen der Gesundheit in Zusammenhang steht, wurde das Trierer Inventar zur Erfassung von chronischem Streß (TICS) entwickelt. Der Fragebogen erfaßt sechs Aspekte von chronischem Streß: Arbeitsüberlastung, Arbeitsunzufriedenheit, soziale Belastung, Fehlen sozialer Anerkennung, Sorgen/Besorgnis und belastende Erinnerungen. Die Chronizität der Belastung wird durch die Häufigkeit retrospektiv erfragter Streßerfahrungen erhoben. Zur Beantwortung der Items stehen fünfstufige Ratingskalen zur Verfügung. In der hier vorgestellten Untersuchung mit N = 157 Probanden konnten die in Vorstudien ermittelten Skalen des TICS faktorenanalytisch bestätigt werden. Die sechs Skalen zeigen zufriedenstellende Reliabilitätskoeffizienten. Es können erste Ergebnisse zur Validierung des Fragebogens berichtet werden. In zwei Studien ergaben sich signifikante Korrelationen zwischen der Skala Arbeitsüberlastung und (a) verschiedenen Skalen des Gießener Beschwerdebogens (GBB) sowie (b) der Konzentration des Streßhormons Cortisol. Die Skala differenziert zwischen 19 Tinnituspatienten und 16 gesunden Kontrollpersonen.


2004 ◽  
Vol 12 (1) ◽  
pp. 11-23 ◽  
Author(s):  
Peter Becker ◽  
Peter Schulz ◽  
Wolff Schlotz

Zusammenfassung. Die prospektive Studie dient der Überprüfung eines systemischen Anforderungs-Ressourcen-Modells der körperlichen Gesundheit. Untersucht wurden 276 nach Zufall ausgewählte Erwachsene im Alter von 17 bis 70 Jahren. Sie beantworteten das Trierer Integrierte Persönlichkeitsinventar (TIPI) und zwei Jahre später das Trierer Inventar zum chronischen Stress (TICS), den Fragebogen zur habituellen körperlichen Gesundheit (FHKG) sowie einen Fragebogen zum aktuellen Gesundheitszustand (FGZ). Die theoretischen Annahmen wurden als Strukturgleichungsmodell formuliert und mit dem Programm LISREL 8.5 überprüft. Modellkonform zeigte sich, dass sich beträchtliche Varianzanteile in zwei Facetten der körperlichen Gesundheit (“habituelle körperliche Gesundheit“ und “akute Beschwerden und Erkrankungen“) mit Hilfe von personalen Ressourcen (bzw. Ressourcendefiziten) und chronischem Stress (vor allem “Mangel an Bedürfnisbefriedigung“) aufklären lassen. Die Ergebnisse werden unter anderem bezüglich ihrer Relevanz für die Gesundheitsförderung und Prävention diskutiert.


2011 ◽  
Vol 19 (3) ◽  
pp. 20-22 ◽  
Author(s):  
Harald Gündel ◽  
Heribert Limm ◽  
Mechthild Heinmüller ◽  
Birgitt Marten-Mittag ◽  
Peter Angerer

EinleitungChronischer Stress am Arbeitsplatz erhöht das Risiko gravierender Gesundheitsstörungen. Nach Implementierung eines speziellen Stressbewältigungstrainings in einem Betrieb wurde der Langzeiteffekt untersucht. 174 Teilnehmer, randomisiert in Interventions- (IG) oder Warte-Kontrollgruppe (KG), nahmen teil. Eine zweifaktorielle Varianzanalyse belegte signifikant bessere Effekte bzgl. Stressreaktivität in der IG. α-Amylase, als Marker für die Sympathikusaktivierung, nahm in der IG stärker ab. Die Stressmanagement-Intervention erwies sich 1 Jahr nach Beginn der Intervention als wirksam.


2017 ◽  
Vol 11 (04) ◽  
pp. 198-202
Author(s):  
F. U. Jung ◽  
N.-A. Weinberger ◽  
M. Bernard ◽  
C. Luck-Sikorski

ZusammenfassungStress ist eine normale Reaktion auf unterschiedliche Belastungen und Reize. Er wird immer dann als Belastung erlebt, wenn die Anforderungen subjektiv die Bewältigungsmöglichkeiten des Individuums übersteigen. Die physiologische Wirkweise insbesondere chronischer Stressoren steht in engem Zusammenhang mit der auch bei einer Adipositaserkrankung bedeutsamen Regulation von Appetit und Energieaufnahme. Es gibt Hinweise darauf, dass die Abweichungen in der Kortisolausschüttung sowohl Ursache als auch Folge der Adipositas sind. Chronische Stressoren bei Adipositas sind vielfältig und beinhalten psychosoziale Folgen. So zeigt sich, dass Menschen mit Adipositas nicht nur mit Stigmatisierung und Diskriminierung durch ihre Umwelt konfrontiert sind, sondern auch über innere Stressoren, wie ein negatives Körperbild verfügen können. Zusätzlich können auch die Lebensbedingungen, wie z.B. im Rahmen von niedrigem sozioökonomischen Status, als Form chronischen Stress betrachtet werden. Diese chronischen Stressoren stellen nicht nur auslösende, sondern auch aufrechterhaltende Bedingungen dar. Im Rahmen der individualisierten Behandlung von Adipositas sind diese daher zu beachten.


2018 ◽  
Vol 10 (05) ◽  
pp. 30-34
Author(s):  
Kerstin Khattab

SummaryEs ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, was wir als Stress empfinden, auf welche Stressoren und wie stark wir reagieren. Das Erleben von Stress ist subjektiv, die Auswirkungen auf den Körper sind jedoch objektiv messbar. Chronischer Stress kann sich negativ auf Herz und Gefäße auswirken. Stress gilt als eigenständiger Risikofaktor für die Entstehung einer koronaren Herzerkrankung und Myokardinfarkt. Er kann zudem das vegetative Nervensystem aus seiner Balance bringen und wie ein zentraler Dreh- und Angelpunkt kardiale Risikofaktoren negativ verstärken. Die Folge können Bluthochdruck, Übergewicht, erhöhte Blutzuckerwerte sein sowie negative Einflüsse auf Nikotinkonsum und Fettstoffwechsel. Chronischer Stress kann Ängste verstärken und in einer Erschöpfungsdepression münden. Deshalb sind neben Ausdauer- und Krafttraining mittlerweile auch Entspannungstraining und Stressmanagement fester Bestandteil der kardialen Rehabilitation. Lesen Sie hier, wie Stress auf den Körper wirkt, wie er gemessen werden kann, welche Bedeutung Stress für Herzpatienten hat und wie man die heilende Wirkung von Entspannungstraining erklären kann.


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