Zur Bestimmung von Alters- effekten bei der subjektiven Beurteilung des Schlafes
Zusammenfassung: Selbstauskunftsdaten zum Schlaf älterer Menschen werden von altersabhängigen, altersassoziierten und altersunabhängigen Faktoren beeinflusst. Diese Faktoren werden einleitend hinsichtlich ihrer Relevanz zur Bestimmung von Alterseffekten auf den Schlaf diskutiert. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Effekte der altersunabhängigen Faktoren chronischer Stress, Persönlichkeit und Gesundheitsverhalten auf den Zusammenhang zwischen Alter und subjektiver Beurteilung des Schlafes, d.h. Schlafqualität (SQ) und Gefühl des Erholtseins durch den Schlaf (GES), zu prüfen. In einer ersten Analyse wird für vier Stichproben (N = 958) geprüft, wie stark SQ und GES zusammenhängen und ob die Alterseffekte bei der SQ bzw. dem GES unterschiedlich ausfallen. Es zeigt sich, dass die berichtete SQ bei älteren Menschen zwar niedriger ist, sie sich dennoch am Morgen erholter fühlen. In einer zweiten Analyse (N = 277) werden Variablen identifiziert und ausgewählt, die zur Bestimmung von Alterseffekten auf die SQ kontrolliert werden sollten. In einer dritten Analyse wird abschließend die Beziehung zwischen Alter und Schlafparametern unter Kontrolle dieser Faktoren geprüft. Ohne Berücksichtigung konfundierender Faktoren wird der Alterseffekt auf die SQ stichprobenbedingt erheblich unterschätzt und auf das GES überschätzt. Die positive Korrelation zwischen Alter und GES nimmt bei Kontrolle konfundierender Variablen stark ab. Die Ergebnisse dieser Analysen werden ausführlich diskutiert.