Kurzzeiteffekte des indizierten Präventionsprogramms für Expansives Problemverhalten (PEP) auf das elterliche Erziehungsverhalten und auf das kindliche Problemverhalten
Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Verhaltenstherapeutisch orientierte Elterntrainings haben sich bei der Behandlung von Kinder mit ausgeprägten expansiven Verhaltensauffälligkeiten bewährt. Das Präventionsprogramm für Expansives Problemverhalten (PEP) wurde vor dem Hintergrund entwickelt, eine Verminderung des kindlichen Verhaltensauffälligkeiten in der Familie und im Kindergarten über eine Verbesserung der Erziehungskompetenzen der Eltern und der Erzieherinnen zu erreichen. PEP richtet sich schwerpunktmäßig an die Eltern und Erzieherinnen drei- bis sechsjähriger als expansiv auffällig indizierter Kinder. Fragestellung: Verbessert eine Teilnahme an PEP das elterliche Erziehungsverhalten und werden expansive Verhaltensauffälligkeiten der Kinder reduziert? Methode: Von 60 drei- bis sechsjährigen Kindern nahmen sowohl die Erzieherinnen als auch die Mütter am PEP-Training teil. 65 Kinder dienten als nicht-behandelte Kontrollgruppe. Erhoben wurden das Erziehungsverhalten der Mütter und das kindliche Problemverhalten aus Sicht der Mütter und der Erzieherinnen. Ergebnisse: Nach der Intervention zeigten sich in der Interventionsgruppe eine Verminderung des Problemverhaltens und eine Verbesserung des elterlichen Erziehungsverhaltens. In der Interventions- nicht aber in der Kontrollgruppe nahm aber der Anteil an Familien deutlich ab, die zu Beginn der Studie über unterdurchschnittlich gute Erziehungskompetenzen verfügten. Veränderungen von Erziehungs- und Problemverhalten wiesen eine signifikante Korrelation auf. Schlussfolgerungen: PEP ist somit geeignet, die elterliche Erziehungskompetenz zu steigern und darüber eine Reduktion kindlicher Verhaltensauffälligkeiten zu erreichen.