Skalen der Einstellungsstruktur ehrenamtlicher Helfer (SEEH)

2007 ◽  
Vol 6 (1) ◽  
pp. 12-27 ◽  
Author(s):  
Hans-Werner Bierhoff ◽  
Theo Schülken ◽  
Matthias Hoof

Zusammenfassung. Die Skalen der Einstellungsstruktur ehrenamtlicher Helfer - ein Fragebogen zur Messung der Bereitschaft, freiwillige Beiträge in Nonprofit-Organisationen zu leisten - werden vorgestellt. Der Fragebogen erfasst acht Ziele, die entweder selbstdienliche oder altruistische Anreize für freiwillige Arbeit repräsentieren: Soziale Bindung, Selbsterfahrung, Selbstwert, soziale Beeinflussung, Berufsausgleich, Karriere, soziale Verantwortung und politische Verantwortung. Die Skalen wurden in drei Untersuchungen entwickelt, von denen zwei mit ehrenamtlichen Helfern und eine mit Studierenden durchgeführt wurden. Die theoretisch angenommenen Einstellungsdimensionen, die den acht Skalen zugrunde liegen, lassen sich faktorenanalytisch auf der Basis der Fragebogenitems bestätigen. Die acht Einstellungsdimensionen ihrerseits werden durch zwei übergeordnete Dimensionen repräsentiert, die sich als selbstdienliche und altruistische Orientierung bezeichnen lassen. Antworten auf dem Fragebogen werden nur geringfügig durch soziale Erwünschtheit beeinflusst. Weitere Ergebnisse sprechen für die Konstruktvalidität einzelner Einstellungsskalen. Anwendungsfelder des Fragebogens werden dargestellt.

2004 ◽  
Vol 25 (3) ◽  
pp. 123-139 ◽  
Author(s):  
Christine Altstötter-Gleich

Zusammenfassung: Es werden zwei Studien zur Testgüte eines Messinstruments (GTS+) berichtet, das auf der Basis der Items des BSRI und des EPAQ sowie eines Itempools zur Erfassung von Expressivität und Instrumentalität ( Altstötter-Gleich, 1996 , 1998 ) konstruiert wurde. Es enthält Adjektive, die einerseits gut zwischen Geschlechterstereotypen trennen und andererseits über eine hohe soziale Erwünschtheit verfügen. Explorative und konfirmatorische Faktorenanalysen verweisen auf die Separierbarkeit der Dimensionen Expressivität und Instrumentalität, die interne Konsistenz der Skalen ist hoch. Am Beispiel von Konstrukten der psychischen Gesundheit, erhoben mittels des Trierer Persönlichkeitsfragebogens ( Becker, 1989 ) und des NEO-FFI ( Borkenau & Ostendorf, 1993 ), werden erste Belege für die Konstruktvalidität der Skala erbracht, indem aus dem Androgyniekonzept ableitbare Annahmen zum Zusammenhang zwischen Expressivität, Instrumentalität und Facetten psychischer Gesundheit überprüft werden.


Diagnostica ◽  
2001 ◽  
Vol 47 (3) ◽  
pp. 153-162 ◽  
Author(s):  
Andreas Maercker ◽  
Robert Langner

Zusammenfassung. Die deutschsprachigen Versionen der Selbstbeurteilungsfragebögen “Persönliche Reifung nach Belastungen“ (PRB) und “Posttraumatische Persönliche Reifung“ (PPR) werden vorgestellt und teststatistisch überprüft. Der PRB-Fragebogen ist eindimensional, während der PPR-Fragebogen fünf Subskalen umfaßt: Neue Möglichkeiten, Beziehungen zu Anderen, Persönliche Stärken, Wertschätzung des Lebens und Religiöse Veränderungen. Die untersuchte Stichprobe (N = 141; MAlter = 37.5 Jahre, SD = 17.8, Altersbereich 19-78 Jahre; 63.8% weiblich) setzt sich aus Teilstichproben älterer Studenten mit schweren Lebensereignissen sowie Patienten aus internistischen Kliniken zusammen. Es werden Angaben zur Reliabilität, faktoriellen und diskriminanten Validität der beiden Fragebögenversionen gemacht, die die Faktorenstruktur der englischsprachigen Originalversionen weitgehend bestätigen. Beide Fragebögen korrelieren sehr hoch miteinander. Zur externen Validierung der Fragebögen wurden Bewältigungsstrategien, wahrgenommene soziale Unterstützung, Symptome der Posttraumatischen Belastungsreaktion sowie die soziale Erwünschtheit untersucht. Aufgrund von theoretischen und faktorstrukturellen Gesichtspunkten wird die Verwendung des fünf Dimensionen erfassenden PPR-Fragebogens empfohlen. Offene Probleme der Validierung werden abschließend diskutiert.


2020 ◽  
Vol 71 (2) ◽  
pp. 89-95 ◽  
Author(s):  
Tanja Burgard ◽  
Michael Bosnjak ◽  
Nadine Wedderhoff

Zusammenfassung. Paneldaten sind für die Untersuchung kausaler Zusammenhänge und die Beantwortung längsschnittlicher Fragestellungen unverzichtbar. Es ist allerdings umstritten, welchen Effekt die wiederholte Befragung von Panelteilnehmern auf die Qualität von Paneldaten hat. Der zu erwartende Lerneffekt der Teilnehmer bei wiederholter Teilnahme wird als Panelkonditionierung bezeichnet und kann sowohl positive als auch negative Folgen für die Validität der Paneldaten aufweisen. Insbesondere bei sensitiven Items werden Auswirkungen auf die soziale Erwünschtheit der gemachten Angaben erwartet. Die verfügbare Evidenz zu Konditionierungseffekten bei sensitiven Fragen legt unterschiedliche Effekte je nach Art der Frage nahe und wurde bisher lediglich in Form narrativer Reviews aufgearbeitet. In der vorliegenden Meta-Analyse werden anhand der verfügbaren experimentellen Evidenz (154 Effektstärken aus 19 Berichten) Konditionierungseffekte in Abhängigkeit von der Art der Frage, sowie der Häufigkeit und der Abstände zwischen den Erhebungen (Dosiseffekte) untersucht. Standardisierte Mittelwertunterschiede zwischen wiederholt teilnehmenden und erstmalig teilnehmenden Probanden werden mittels Mehrebenen-Meta-Regressionen analysiert. Dabei zeigen sich nur geringe Effekte vorheriger Befragungen auf das Antwortverhalten in Folgewellen. Nach aktuellem Stand kann daher davon ausgegangen werden, dass die Qualität von Paneldaten nicht in relevantem Maße von Konditionierungseffekten beeinflusst wird. Grenzen der vorliegenden Meta-Analyse und relevante Forschungslücken werden diskutiert.


2017 ◽  
Vol 304 (1) ◽  
Author(s):  
Anne Friedrichs

ZusammenfassungSeit einigen Jahren nimmt das Interesse an einer Zusammenführung der geschichtswissenschaftlichen Traditionen unter Berücksichtigung konkurrierender Richtungen und ihrer diskursiven, institutionellen und politischen Zusammenhänge deutlich zu. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen nicht zuletzt in den laufenden Bemühungen um eine Neukonzeption der akademischen Geschichtsschreibung in Verbindung mit den viel debattierten Prozessen der „Globalisierung“ und „Europäisierung“. In diesem Zusammenhang divergieren die Positionen über die Bedeutung der Nation und des Nationalstaats als Bezugspunkte für die europäischen Geschichtswissenschaften insbesondere für die Zeit vor 1945. Vor dem Hintergrund dieser Auseinandersetzungen, aber auch im Hinblick auf die fortwährende Präsenz geschichtlicher „Meistererzählungen“ soll der vorliegende Aufsatz zu einem Verständnis der Konstruktionsprinzipien der leitenden Erzählungen der britischen und der französischen Historiographie sowie zur Reflexion einer von einigen Fachvertretern wahrgenommenen und beanspruchten Funktion beitragen. Im britischen wie im französischen Fall boten Historiker in den rund fünfzehn bis zwanzig Jahren nach dem Ersten Weltkrieg Sinnkonstruktionen an, die sich keineswegs ausschließlich auf die Nation und den Nationalstaat richteten. Vielmehr lagen ihren Erzählungen Prinzipien, Normen und Verfahren wie Freiheit, Partizipation, soziale Verantwortung, Ausgleich der Interessen oder Erziehung zum Bürger zugrunde, die sie teils als partikulares, teils als universalistisches Wissen konturierten. So zeigt sich nicht nur, dass die Traditionsbildung in größerem Maßstab eine Rolle in manchen europäischen Historiographien schon vor 1945 spielte. Auch lassen sich in beiden Fällen mehrere nebeneinander bestehende Richtungen erkennen, deren Vertreter sich immer auch zu imperialen Fragen und Prozessen in Übersee positionierten und Kompetenzen von außen zum Teil einbezogen.


2019 ◽  
pp. 147-176
Author(s):  
Eva Nadai ◽  
Alan Canonica ◽  
Anna Gonon ◽  
Fabienne Rotzetter ◽  
Martin Lengwiler

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