Zusammenfassung. Säkulare Trends bezeichnen Zu- oder Abnahmen von psychischer Symptomatik über die Zeit. Für den deutschsprachigen Raum liegen kaum Befunde darüber vor, ob sich Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in der Schwere über Geburtskohorten hinweg verändern. In der vorliegenden Studie wurden Selbsteinschätzungen von Kindern und Jugendlichen im Angstfragebogen für Schüler (AFS; Wieczerkowski et al., 1974 , 2016 ) aus den Jahren 1974 und 2016 analysiert, um herauszustellen, ob sich die Ausprägungen auf den Skalen „Prüfungsangst“, „Manifeste Angst“, „Schulunlust“ und „Soziale Erwünschtheit“ unterscheiden. Als Datengrundlage dienten die Normstichprobe von 1974 (N = 2374, 9 – 17 Jahre) und von 2016 (N = 2267, 9 – 17 Jahre). Die Analyse der Skalenmittelwerte wies eine leichte Abnahme der Werte auf der Skala „Prüfungsangst“ und eine geringe bis mittelstarke Zunahme auf den Skalen „Schulunlust“ und „Soziale Erwünschtheit“ nach. Über den Zeitraum von 42 Jahren lassen sich keine oder nur leichte Veränderungen in den Angstwerten finden.