soziale erwünschtheit
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(FIVE YEARS 3)

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7
(FIVE YEARS 1)

2020 ◽  
Vol 71 (2) ◽  
pp. 89-95 ◽  
Author(s):  
Tanja Burgard ◽  
Michael Bosnjak ◽  
Nadine Wedderhoff

Zusammenfassung. Paneldaten sind für die Untersuchung kausaler Zusammenhänge und die Beantwortung längsschnittlicher Fragestellungen unverzichtbar. Es ist allerdings umstritten, welchen Effekt die wiederholte Befragung von Panelteilnehmern auf die Qualität von Paneldaten hat. Der zu erwartende Lerneffekt der Teilnehmer bei wiederholter Teilnahme wird als Panelkonditionierung bezeichnet und kann sowohl positive als auch negative Folgen für die Validität der Paneldaten aufweisen. Insbesondere bei sensitiven Items werden Auswirkungen auf die soziale Erwünschtheit der gemachten Angaben erwartet. Die verfügbare Evidenz zu Konditionierungseffekten bei sensitiven Fragen legt unterschiedliche Effekte je nach Art der Frage nahe und wurde bisher lediglich in Form narrativer Reviews aufgearbeitet. In der vorliegenden Meta-Analyse werden anhand der verfügbaren experimentellen Evidenz (154 Effektstärken aus 19 Berichten) Konditionierungseffekte in Abhängigkeit von der Art der Frage, sowie der Häufigkeit und der Abstände zwischen den Erhebungen (Dosiseffekte) untersucht. Standardisierte Mittelwertunterschiede zwischen wiederholt teilnehmenden und erstmalig teilnehmenden Probanden werden mittels Mehrebenen-Meta-Regressionen analysiert. Dabei zeigen sich nur geringe Effekte vorheriger Befragungen auf das Antwortverhalten in Folgewellen. Nach aktuellem Stand kann daher davon ausgegangen werden, dass die Qualität von Paneldaten nicht in relevantem Maße von Konditionierungseffekten beeinflusst wird. Grenzen der vorliegenden Meta-Analyse und relevante Forschungslücken werden diskutiert.


2020 ◽  
Vol 69 (1) ◽  
pp. 64-79
Author(s):  
Anne Piper

Befragungsergebnisse können aufgrund einer Vielzahl von Effekten systematisch verzerrt sein. Gleichzeitig spielen sie häufig eine entscheidende Rolle in der politischen Entscheidungsfindung. Hieraus ergibt sich kein Problem, solange bei der Durchführung und Interpretation von Befragungen effektive Verzerrungsvermeidungsstrategien Anwendung finden. Im Falle der sozialen Erwünschtheit ist dies in der Regel nicht zu erkennen. Werden auf Basis sozial erwünscht verzerrter Befragungsergebnisse Politikentscheidungen getroffen, kommt es zu Fehlallokationen. Der vorliegende Beitrag zeigt anhand von Kontrollskalen für das Beispiel des Nutztierwohls, dass die „Citizen-Consumer-Gap“ auf Soziale Erwünschtheit in bisherigen Verbraucherstudien zurückgeführt werden kann. Deren Ergebnisse sollten demnach nicht vorbehaltlos als Grundlage für unternehmerische und politische Investitionsentscheidungen dienen. Ergänzend werden weitere Ursachen für die nutztierwohlbezogene Citizen-Consumer-Gap analysiert.


2020 ◽  
Vol 49 (11) ◽  
pp. 4-9
Author(s):  
Johannes Brunzel ◽  
Johannes Schmidt ◽  
Dietrich von der Oelsnitz

Der Beitrag analysiert die Charakteristika sog. nicht-reaktiver Messungen, die sich zunehmend in den Wirtschaftswissenschaften, insbesondere in der Managementforschung, durchsetzen. Diese Methode hat das Potenzial, grundlegende Probleme, wie z. B. ein schwieriger Zugang zu Probanden oder die offensichtliche soziale Erwünschtheit von Antworten, im Zeitalter großer Datenmengen zu mindern. Dabei zeigt der Beitrag eine Auswahl an aktuellen Beispielen aus der akademischen Managementliteratur.


2018 ◽  
Vol 47 (2) ◽  
pp. 21
Author(s):  
Julian Aichholzer

Der zunehmende Einsatz von Online-Befragungen (CAWI) ist begleitet von der Frage nach „Moduseffekten" bzw. Unterschieden in substanziellen Ergebnissen. Diese Studie fokussiert auf die mögliche Erklärung von Moduseffekten in der Wahlforschung am Beispiel der berichteten Wahlentscheidung für die FPÖ. Ziel der Analyse mit Daten der AUTNES 2013 und einer Gegenüberstellung von CAWI mit CAPI (face-to-face) ist die Zerlegung indirekter Effekte des Erhebungsmodus auf die Parteiwahl. Die Ergebnisse legen nahe, dass Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit der Wahl für die FPÖ zwischen CAWI und CAPI kaum auf soziodemografische Heterogenität zurückführen sind, sondern deuten auf die stärkere Inklusion politisch Entfremdeter und geringere Effekte sozialer Erwünschtheit in der generellen Äußerung ideologisch rechter Einstellungen im CAWI-Modus hin.


MedienJournal ◽  
2017 ◽  
Vol 41 (3) ◽  
pp. 49-63 ◽  
Author(s):  
Dimitri Prandner ◽  
Andreas Röser

Der vorliegende Beitrag greift die aktuelle Debatte zu Survey-Mode-Effekten auf (bzgl. Stichprobe, Datengüte, Item-Non-response, soziale Erwünschtheit und die Beantwortung von offenen Fragen). Grundlage für die Diskussion sind Daten aus einer 2017 in Oberösterreich durchgeführten Befragung zu Migration und Flucht, die mittels Mixed- Mode-Design und nicht-probabilistischen Zufallsstichproben online und in Face-to- Face Befragungen erhoben wurden. Die durchgeführten Analysen zeigen deutlich, dass die in der Literatur beschriebenen Methodeneffekte, die oftmals auf Experimental daten beruhen auch in den Forschungsdaten reproduziert werden können. Die Anwendung von Mixed-Mode Erhebungstechniken, die online Komponenten inkludieren, ist daher weiterhin nur unter explizierter Kontrolle auf Mode-Effekte zu empfehlen.


2017 ◽  
Vol 26 (2) ◽  
pp. 110-117 ◽  
Author(s):  
Dennis Nitkowski ◽  
Annette Lohbeck ◽  
Ulrike Petermann ◽  
Franz Petermann

Zusammenfassung. Säkulare Trends bezeichnen Zu- oder Abnahmen von psychischer Symptomatik über die Zeit. Für den deutschsprachigen Raum liegen kaum Befunde darüber vor, ob sich Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen in der Schwere über Geburtskohorten hinweg verändern. In der vorliegenden Studie wurden Selbsteinschätzungen von Kindern und Jugendlichen im Angstfragebogen für Schüler (AFS; Wieczerkowski et al., 1974 , 2016 ) aus den Jahren 1974 und 2016 analysiert, um herauszustellen, ob sich die Ausprägungen auf den Skalen „Prüfungsangst“, „Manifeste Angst“, „Schulunlust“ und „Soziale Erwünschtheit“ unterscheiden. Als Datengrundlage dienten die Normstichprobe von 1974 (N = 2374, 9 – 17 Jahre) und von 2016 (N = 2267, 9 – 17 Jahre). Die Analyse der Skalenmittelwerte wies eine leichte Abnahme der Werte auf der Skala „Prüfungsangst“ und eine geringe bis mittelstarke Zunahme auf den Skalen „Schulunlust“ und „Soziale Erwünschtheit“ nach. Über den Zeitraum von 42 Jahren lassen sich keine oder nur leichte Veränderungen in den Angstwerten finden.


Pflege ◽  
2014 ◽  
Vol 27 (3) ◽  
pp. 191-199 ◽  
Author(s):  
Eva-Maria Panfil ◽  
Karoline Zima ◽  
Sabine Lins ◽  
Sascha Köpke ◽  
Gero Langer ◽  
...  

Hintergrund: Pflegende werden zunehmend von der Industrie umworben. Ziel: Erfassung der Einstellungen und des Verhaltens von pflegerischen Wundexpert(inn)en gegenüber der Industrie. Methode: Auf Basis bestehender Instrumente wurde ein standardisierter Fragebogen (39 Items; 5-stufige Likert-Skala) entwickelt, der elektronisch und postalisch an alle pflegerischen Mitglieder der Österreichischen Gesellschaft für vaskuläre Pflege (ÖGvP), der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. (DGfW e. V.) und der Swiss Association for Wound Care (SAfW) versandt wurde. Ergebnisse: Die Stichprobe umfasste 178 Pflegende (75 % Frauen; Alter 27 – 70 Jahre [Median 45]; 0 – 40 Jahre [Median 9] tätig im Wundbereich). Nur etwa jeder vierte der Befragten (23,0 %) hat im vergangenen Jahr nicht am Pharmamarketing teilgenommen. Allgemein wurden kleine Geschenke häufiger angenommen als teure Geschenke. Mehrheitlich werden preiswerte Geschenke, Geschenke zu Ausbildungszwecken und solche, die den Patienten nutzen können, als positiv bewertet. Die Befragten betrachten sich, im Vergleich zu Ärzt(inn)en, mehrheitlich als eher weniger beeinflussbar in ihrem Entscheidungsvermögen. Schlussfolgerungen: Das Verhalten und die Einstellung der Pflegenden sind ambivalent. Das Auftreten von Interessenkonflikten wird teilweise mit dem Wohl der Patient(inn)en begründet. Mangelhafte Kenntnisse über diese Thematik und soziale Erwünschtheit könnten die Ursache für eine unkritische Haltung sein. Für einen kritischeren Umgang mit der Industrie sind Bildungsmaßnahmen und berufsethische Standards notwendig.


Der Schmerz ◽  
2014 ◽  
Vol 28 (4) ◽  
pp. 384-390 ◽  
Author(s):  
N. Nestler ◽  
C. Maier ◽  
J. Osterbrink

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