Psychologische Aspekte von Dysgnathien und Fehlbildungen im Kiefer-Gesichtsbereich

2021 ◽  
Vol 53 (01) ◽  
pp. 19-24
Author(s):  
Jörg Handschel ◽  
Manuel Nienkemper

ZusammenfassungEs ist offenkundig, dass Menschen mit einem abweichenden Erscheinungsbild außerhalb der Norm stehen und entsprechende Reaktionen aus ihrer Umwelt erfahren oder sich zumindest als abnormal, nicht zugehörig empfinden können. Besonders Veränderungen im Kopf- und Halsbereich sind prädestiniert, die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Diese Veränderungen können angeboren oder erworben sein. Letztere resultieren oft aus einem Trauma oder den Folgen von chirurgischen Eingriffen nach Tumoroperationen (Head & Neck Cancer). Die psychologischen Auswirkungen zeigen sich oft in einem verminderten Selbstwertgefühl, einer erhöhten Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen und einer erhöhten Angst vor negativen Reaktionen der Mitmenschen. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen Patienten mit angeborenen und erworbenen Entstellungen gefunden.Das Gesicht ist für den Menschen von existenzieller Bedeutung. Mit seiner Form, Mimik und sprachlichen Ausdrucksfähigkeit repräsentiert es nicht nur die individuelle Persönlichkeit, sondern die Reaktionen der Mitmenschen auf das Gesicht beeinflussen auch die soziale Identität der Person. Als Spiegel der Identität ist das menschliche Gesicht ein Vermittler wesentlicher Aspekte des zwischenmenschlichen Zusammenlebens.Wer sich mit Dysgnathien, Gesichtsdeformationen/-krankheiten und -entstellungen befasst, muss auch die psychologische Bedeutung des Gesichts für den Patienten berücksichtigen und sich den mit der chirurgischen Behandlung verbundenen Konsequenzen stellen.

1998 ◽  
Vol 23 (4) ◽  
pp. 376-376
Author(s):  
Quak ◽  
Van Bokhorst ◽  
Klop ◽  
Van Leeuwen ◽  
Snow

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