Systemischer Lupus erythematodes und primäres Sjögren-Syndrom

2021 ◽  
Vol 41 (02) ◽  
pp. 94-104
Author(s):  
Johanna Mucke ◽  
Peter Korsten

ZUSAMMENFASSUNGDie Therapie des systemischen Lupus erythematodes (SLE) und des primären Sjögren-Syndroms (pSS) stellt eine Herausforderung dar. Dies liegt nicht nur an der Heterogenität der Ausprägung beider Erkrankungen, sondern auch an den wenigen erprobten und zugelassenen Therapiemöglichkeiten. Für die Behandlung des SLE zugelassen sind Hydroxychloroquin, Azathioprin, Belimumab und, zur Therapie der schweren Lupus-Nephritis, Cyclophosphamid; durch den gemeinsamen Bundesausschuss wurde zudem Mycophenolat-Mofetil zur Behandlung der Lupus-Nephritis genehmigt, während das bewährte Medikament Methotrexat zwar nicht zugelassen ist, jedoch standardmäßig verwendet wird. Für das pSS gibt es wenige zugelassene Optionen zur Therapie der glandulären Beteiligung. Die Behandlung extraglandulärer, systemischer Manifestationen richtet sich nach dem Organbefall. Hierfür existieren keine zugelassenen Therapieoptionen und wir bewegen uns stets im Off-Label-Bereich. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die möglichen Therapieoptionen des SLE und pSS zu erläutern und ihren Stellenwert in der Behandlung einzelner Manifestationen darzulegen. Zudem wollen wir dem behandelnden Rheumatologen Hinweise geben, wann ein Off-Label-Use für beide Erkrankungen sinnvoll sein kann.

2018 ◽  
Vol 143 (11) ◽  
pp. 811-814 ◽  
Author(s):  
Martin Aringer ◽  
Thomas Dörner

Was ist neu? Suchtest Anti-nukleäre Antikörper (ANA) Fast alle SLE-Patienten sind ANA-positiv. Anti-DFS70-Antikörper sprechen gegen das Vorliegen einer Kollagenose. Neue Klassifikationskriterien fast am Ziel EULAR (European League Against Rheumatism) und ACR (American College of Rheumatology) haben ein Projekt zur Überarbeitung der Klassifikation gefördert: ANA-Positivität gilt nun als Eingangskriterium, die Gewichtung der Kriterien hat sich verändert. Kardiovaskuläres Risiko SLE-Patientinnen haben ein 10-fach erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Neben einer Reduktion klassischer Risikofaktoren sind Eindämmung der Entzündung und Glukokortikoidreduktion entscheidend. ASS und mäßiger Alkoholkonsum wirken sich positiv aus. Remission und niedrige Krankheitsaktivität Die Definitionen beinhalten fehlende klinische Aktivität und sehr niedrige Glukokortikoiddosen. Niedrige Krankheitsaktivität ist erreichbar und geht mit weniger Schüben einher. Hydroxychloroquin Hydroxychloroquin gilt heute beim kutanen Lupus erythematodes als Mittel der Wahl. Das Erblindungsrisiko wird als extrem niedrig eingeschätzt. Belimumab Das einzige zugelassene SLE-Biologikum ist ab sofort als wöchentliche Subkutan-Injektion verfügbar. Mycophenolat Seit September 2017 sind Mycophenolat-Mofetil (MMF) und Mycophenolensäure (MPA) für die Induktions- und Erhaltungstherapie der schweren Lupus-Nephritis gestattet. Für die Off-label-Therapie des nicht-renalen SLE gibt es eine neue kontrollierte Studie.


2019 ◽  
Vol 14 (04) ◽  
pp. 361-371
Author(s):  
Karl Peter Ittner ◽  
Joachim Koppenberg ◽  
Ute Walter
Keyword(s):  

ZusammenfassungWenn zugelassene Arzneimittel außerhalb der in der entsprechenden Fachinformation dargelegten Beschreibungen angewendet werden, dann spricht man von einer nicht zulassungskonformen Anwendung oder von einem Off-Label-Use. Wie in fast allen medizinischen Fachgebieten gibt es auch im Rettungsdienst sogenannte Off-Label-Use-Pharmakotherapien. Sofern evidenzbasierte Informationen zu einer nicht zulassungskonformen Anwendung vorliegen, und insbesondere im konkreten Notfall keine zulassungskonforme Möglichkeit besteht, dann ist diese gerechtfertigt. Verwendet ein Notarzt aber ein Medizinprodukt außerhalb der Zulassung, dann stellt er ein neues Produkt her und haftet persönlich bei einem Patientenschaden.


2010 ◽  
Vol 29 (09) ◽  
pp. 551-555
Author(s):  
W. N. Vance ◽  
J. Wissel

ZusammenfassungAlle Indikationen zur Anwendung von Botulinumtoxin A (BoNT A) in der Urologie befinden sich im Status des sogenannten off label use, entsprechend sind Kernfragen wie z. B. die Kostenübernahme nicht geklärt. Erst 20 Jahre nach der ersten Anwendung in der Urologie werden Zulassungsstudien durchgeführt. Andererseits sind insbesondere die Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der neurogenen Harnblase so etabliert, dass sie bereits in die urologischen Leitlinien Einzug gefunden haben. Hinsichtlich der Dosierung von BoNT A und der optimalen Anwendungstechnik bestehen weder allgemein anerkannte Handlungsanweisungen noch offizielle Empfehlungen. Dies gilt auch im Bereich der Anästhesie zur Injektion von BoNT A im urologischen Gebiet. Nicht wenige Patienten schrecken davor zurück, sich regelmäßig, zum Teil jährlich, einer Allgemeinanästhesie zu unterziehen. Ein besonderer Hoffnungsschimmer stellt für multimorbide Patienten mit hohem OP-Risiko die sich entwickelnde Behandlung der Prostatahyperplasie mittels BoNT A dar, insbesondere da in allen Studien die Lokalanästhesie angewandt wurde und nur wenige Nebenwirkungen auftraten.


Pneumologie ◽  
2008 ◽  
Vol 62 (S 2) ◽  
Author(s):  
W Hohenforst-Schmidt ◽  
K Lorenz ◽  
C Axthelm ◽  
H Altmannsberger
Keyword(s):  

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document