Zusammenfassung. Krebsbetroffene Menschen erleiden Auswirkungen sowohl durch die Krebserkrankung wie auch durch die operativen, radioonkologischen und medikamentösen Krebstherapien. Diese Auswirkungen können zu körperlichen, emotionalen, sozialen, intellektuellen oder existentiellen Funktionsdefiziten führen. Indikationen für Onkologische Rehabilitation bestehen in Situationen vor, während, zwischen und nach Krebstherapien in kurativer und nicht-kurativer Intention. Onkologische Rehabilitation definiert konkrete Ziele, um möglichst die Funktionen vor dem Auftreten der Auswirkungen wieder zu erreichen, dies für eine optimale Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Dabei ist ein profundes Verständnis der onkologischen Situation notwendig um realistische Ziele zu vereinbaren. Basierend auf – und gesteuert durch – diese Ziele, setzt die Onkologische Rehabilitation spezifische Reha-Interventionen ein, getragen durch ein transprofessionell koordiniertes Team von Bewegungs-, Physio-, Ergo-, Logo-, Kunst- und Musiktherapeuten, Ernährungs-, Sozial- und Psychoonkologischer Beratung, sowie aktivierender, therapiebegleitender Pflege und Ärzten. Kompetenz in Onkologie ist relevant für die Zielformulierung, rehabilitative Behandlungssteuerung sowie Verabreichung von systemischen Krebstherapien während der Onkologischen Rehabilitation. In den Behandlungspfaden der modernen Onkologie steigt die Zahl krebsbetroffener Menschen, die sowohl substantielle Funktionsdefizite erleiden und gleichzeitig langdauernde systemische Krebstherapien benötigen. Neue Formen der Rehabilitation wie die «Integrierte Onkologische Rehabilitation» integrieren Rehabilitation in die Realitäten und Bedürfnisse der modernen Onkologie.