Klinischer Verlauf einer Granulomatose mit Polyangiitis mit frühem Beginn in der Kindheit

2017 ◽  
Vol 142 (12) ◽  
pp. 904-908
Author(s):  
Marco Krasselt ◽  
Matthias Pierer ◽  
Kerstin Amann ◽  
Anette Bachmann ◽  
Tom Lindner

Zusammenfassung Anamnese Ein 26-jähriger Patient stellte sich mit seit etwa 8 Wochen bestehenden Allgemeinsymptomen wie Fieber und Gewichtsverlust, aber auch frischblutigen Hämoptysen, Husten und Arthralgien vor. Bei ihm war bereits seit dem 12. Lebensjahr eine Granulomatose mit Polyangiitis (GPA, ehemals Morbus Wegener) bekannt, die im Alter von 20 Jahren eine Nierentransplantation erforderlich machte. Nur 4 Jahre nach Transplantation versagte das Transplantat irreversibel. Untersuchungen Klinisch bestand der Verdacht auf ein Rezidiv der Erkrankung, der sich CT-morphologisch im Sinne bilateraler pulmonaler Manifestationen bestätigte. Zusätzlich fanden sich hochpositive Proteinase-3-Antikörper. Therapie und Verlauf Nach einer Induktionstherapie mit Glukokortikoiden und Rituximab, begleitet von einem therapeutischen Plasmaaustausch, kam es zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik, sodass der Patient in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden konnte. Folgerung Eine GPA mit einem Beginn in der Kindheit ist eine lebensbedrohende Erkrankung, deren Verlauf nicht selten durch wiederholte Rezidive und eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität für den Patienten gekennzeichnet ist.

2017 ◽  
Vol 142 (15) ◽  
pp. 1133-1138
Author(s):  
Kirsten de Groot

Was ist neu? Stratifizierung ANCA-assoziierter Vaskulitiden (AAV) Da genetische Polymorphismen bei AAV stärker mit dem ANCA-Typ (Proteinase 3 [PR3], Myeloperoxidase [MPO]) als mit dem Krankheitsphänotyp (Granulomatose mit Polyangiitis [GPA] vs. Mikroskopische Polyangiitis [MPA)) assoziiert sind, tritt die phänotypische Unterscheidung zwischen GPA und MPA in den Hintergrund. PR3- und MPO-ANCA sind außerdem prädiktiv für therapeutisches Ansprechen und Rezidivwahrscheinlichkeit. ANCA-Immunfluoreszenztest (ANCA-IFT) Der ANCA-IFT ist zur Diagnostik von AAV zugunsten eines Festphasenimmunoassays auf die ANCA Zielantigene Proteinase 3 und Myeloperoxidase entbehrlich. Pathogenese Bestimmte Untergruppen neutrophiler Granulozyten verstärken und unterhalten die Immunreaktion bei AAV, indem sie extrazelluläre Chromatinnetze bilden (NETs), auf denen sie PR3 und MPO präsentieren. Management von AAV Es gibt eine aktuelle Leitlinie der europäischen rheumatologischen und nephrologischen Fachgesellschaften zum Management von Patienten mit AAV. Ein oraler Komplement-5a-Rezeptor-Inhibitor hat sich in einer Proof of Concept-Studie bei AAV als wirksam erwiesen. IL-5-Antikörper sind für die hypereosinophilen Syndrome zugelassen und damit ein neues Therapieprinzip für die refraktäre eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA). Biomarker Es sind Biomarker zur Ergänzung der bislang klinischen Einschätzung von Remission, Rezidiv und therapeutischem Ansprechen in der Entwicklung, wovon der lösliche CD163-Marker im Urin eine große Trennschärfe aufweist und Marktreife erlangen dürfte.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (1) ◽  
pp. 59-62
Author(s):  
Silvio Barandun ◽  
André Wyss ◽  
Armin Stucki

Zusammenfassung. Ein Patient mit bekannter hereditärer hämorrhagischer Telangiektasie stellt sich aufgrund einer transienten rechtsseitigen Armschwäche und Schwindel vor. Aufgrund der Klinik und der Risikofaktoren wird die Diagnose einer transienten ischämischen Attacke gestellt. Im Verlauf erleidet der Patient ein Krampfereignis und fiebert zweimalig auf, ohne dass sich ein klarer Infektfokus zeigt. Die initiale Schädel-MRT zeigt eine zentroparietale Läsion links mit Zeichen eines Begleitödems. Aufgrund dieses ungewöhnlichen Begleitödems muss differenzialdiagnostisch auch an ein neoplastisches Geschehen gedacht werden. Die weiteren Untersuchungen zeigen jedoch keine Hinweise auf eine Neoplasie, die Verlaufs-MRT des Schädels dann jedoch das Bild septischer Embolien mit einem Hirnabszess. Nach neurochirurgischer Sanierung und entsprechender antibiotischer Behandlung zeigt sich ein erfreulicher klinischer Verlauf. Als Ursache der septischen Embolien fand sich eine pulmonale arteriovenöse Malformation im Rahmen der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie, die komplikationsfrei gecoilt werden konnte.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (7) ◽  
pp. 509-512
Author(s):  
Elvira Gloor ◽  
Anna Henzi ◽  
Thomas Langenegger ◽  
Michael Bodmer

Zusammenfassung. Die eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA, ehemals Churg-Strauss-Syndrom) ist eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Aufgrund der variablen Gefäss- und Organbeteiligung kann sich EPGA klinisch sehr unterschiedlich manifestieren. Wir berichten über einen 60-jährigen Patienten mit bekanntem Asthma bronchiale, Pansinusitis und neu einer ausgeprägten Bluteosinophilie sowie einer akuten, rasch progredienten Mononeuritis multiplex. Die Diagnose konnte schliesslich histologisch gesichert werden. Nach Beginn der Therapie kann der Patient wieder mit Gehilfen selbstständig gehen.


Pneumologie ◽  
2012 ◽  
Vol 66 (S 01) ◽  
Author(s):  
T Balli ◽  
P Gerke ◽  
S Fetscher ◽  
V Butting ◽  
M Bahr
Keyword(s):  

Pneumologie ◽  
2016 ◽  
Vol 70 (S 01) ◽  
Author(s):  
J Behr ◽  
H Wirtz ◽  
A Prasse ◽  
D Pittrow ◽  
J Klotsche ◽  
...  
Keyword(s):  

2016 ◽  
Vol 04 (02) ◽  
pp. 4-14
Keyword(s):  

ZusammenfassungKrebserkrankungen nach Transplantation rücken klinisch mehr und mehr in den Vordergrund, seit die Patienten durch Fortschritte in der Transplantationsmedizin länger mit dem transplantierten Organ leben. Ein Expertenmeeting (s. Kasten) arbeitete dieses Thema, das für die Langzeitnachsorge Organtransplantierter eine große Bedeutung hat, in wesentlichen Aspekten auf: Häufigkeit und Risikofaktoren maligner Tumore nach Transplantation, ihre Prävention, Früherkennung und Behandlung.


1994 ◽  
Vol 33 (03) ◽  
pp. 106-112 ◽  
Author(s):  
H. Klepzig ◽  
S. Lelbach ◽  
B. J. Krause ◽  
A. Hartmann ◽  
F. D. Maul ◽  
...  

ZusammenfassungZum Nachweis der sympathischen Reinnervation wurden 15 Patienten 2 bis 69 Monate nach Herztransplantation im Rahmen einer Doppelnuklidstudie mit 123|-MIBG und 201TI untersucht. Da MIBG eine sich dem Noradrenalin analog verhaltende Substanz ist, gestattet es Rückschlüsse auf die Integrität und Funktion des sympathischen Nervensystems. Zum Landmarking der Myokardregion diente 201TI. Planare anteriore Aufnahmen wurden 15 min und 4 h p. i. von 220 MBq 123|-MIBG und 37 MBq 201TI angefertigt. Der kardiale MIBG-Uptake wurde aus dem Quotienten der kardialen und mediastinalen Aktivität errechnet. Acht Patienten zeigten 2 bis 34 Monate nach Transplantation keinen Hinweis auf Sympathikus-Reinnervation. Ein deutlicher anterobasaler MIBG-Uptake konnte bei 6 Langzeit-transplantierten mit einem Organalter von 37 bis 69 Monaten nachgewiesen werden. Ein Patient mit einem 59 Monate alten Herzen zeigte keinen MIBG-Uptake. Ein vermehrter MIBG-Uptake der antero-basalen Region war bei 40% der untersuchten Patienten mit einem mittleren Organalter von 51 Monaten als Zeichen partieller sympathischer Reinnervation nachweisbar.


2019 ◽  
Author(s):  
K Schultz ◽  
M Wittmann ◽  
R Wagner ◽  
N Lehbert ◽  
B Szentes ◽  
...  
Keyword(s):  

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