2020 ◽  
Vol 17 (6) ◽  
pp. 385-393
Author(s):  
Holger Flick
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie Schwere einer SARS-CoV-2-Pneumonie, ihr Verlauf, die Letalität und Mortalität werden multifaktoriell durch den unmittelbaren Parenchymschaden im Bereich der Lungen (inklusive der Pulmonalgefäße), vorbestehende Komorbiditäten, extrapulmonale Komplikationen, sekundäre Infektionen und die Qualität der verfügbaren medizinischen Versorgung bedingt. Diesbezüglich ist COVID-19 vergleichbar mit anderen schweren ambulant erworbenen Pneumonien durch konventionelle Erreger, auch wenn sich die Pathogenese unterscheidet. Die Letalität von hospitalisierten COVID-19-Patienten beträgt näherungsweise 20 % (damit höher als bei anderen Pneumonieerregern), bei intensivpflichtigen Patienten 30–40 % und von invasiv beatmeten Patienten ca. 50 %. Für die Letalität ausschlaggebende Risikofaktoren sind hohes Alter, Übergewicht, männliches Geschlecht und typische altersabhängige kardiopulmonale Grunderkrankungen. Die klinische Risikoeinschätzung im Krankenhaus sollte im Wesentlichen entsprechend den gültigen Pneumonieleitlinien erfolgen. Die Wertigkeit von COVID-19-spezifischen laborchemischen Surrogatmarkern zur Risikoeinschätzung und Behandlungsoptimierung ist noch nicht ausreichend beurteilbar.


2019 ◽  
Vol 82 (04) ◽  
pp. 354-360 ◽  
Author(s):  
Georg Illing ◽  
Rüdiger Lessig ◽  
Andreas Stang

Zusammenfassung Hintergrund Die Leichenschau als der letzte Dienst des Arztes am Patienten ist in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik geraten. Das Ziel dieser Arbeit ist es anhand der Daten aus Chemnitz zu untersuchen, welchen Einfluss der Sterbeort, der leichenschauende Arzt, das Alter und Geschlecht der Verstorbenen auf die Kodierungsvollständigkeit und Kodierungsqualität der Todesursachen in den Todesbescheinigungen hat. Methoden Es wurden insgesamt 15 612 Todesbescheinigungen und 353 Obduktionsscheine des Gesundheitsamts Chemnitz aus den Sterbebuchjahren 2010–2013 ausgewertet. Es wurden die Merkmale Alter, Geschlecht, Todesursache nach Erstleichenschau sowie nach evtl. erfolgter Obduktion, Todesart und eventuelle Komplikationen im Rahmen der zweiten Leichenschau erfasst. Zusätzlich wurde die Sterbeort- und Leichenschauarzt-Kategorie erhoben. Außerdem wurden mangelhaft oder falsch kodierte Todesbescheinigungen berichtigt und eine Übereinstimmungsanalyse durchgeführt. Die Auswertung erfolgte hierbei gemäß den formalen Kriterien des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information für das grundsätzliche Ausfüllen von Todesbescheinigungen. Ergebnisse Die Obduktionsrate betrug 2,3%. Das Grundleiden wurde in 34,1% nicht dokumentiert. Die Übereinstimmung zwischen qualitätsgesicherter Nachkodierung und der primären 3-stelligen ICD-10 Kodierung war hoch (96,5%). Hohes Alter und Sterben außerhalb des Krankenhauses sowie die Durchführung der Leichenschau durch einen Arzt, der nicht im Krankenhaus die Leichenschau durchführt, waren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einer ICD-10 Fehlkodierung assoziiert. Die beobachtete Übereinstimmung des 3-stelligen ICD-10 kodierten Grundleidens des Leichenschauscheins und Obduktionsscheins betrug 26,3%. In 24,2% enthielt das Grundleiden sogenannte Garbage Codes, die für eine Todesursachenstatistik ungeeignet sind. Schlussfolgerungen Ärzte müssen dafür sensibilisiert werden, Leichenschauscheine ordnungsgemäß auszufüllen. Die Obduktion führt sehr häufig zu einer Änderung des Grundleidens, weswegen die Obduktion eine wichtige Qualitätskontrolle der Todesursachenfeststellung bleibt. Das ICD-10 Kodieren ist keine primär ärztliche Tätigkeit und sollte nicht gesetzlich von Ärzten eingefordert werden.


CME ◽  
2011 ◽  
Vol 8 (2) ◽  
pp. 26-26
Author(s):  
Christopher Heidt
Keyword(s):  

2021 ◽  
Vol 58 ◽  
pp. 77-87
Author(s):  
Antje Angeli ◽  
Jürgen Fiebig XXXMLAUTOR Andreas Bick

Galápagos-Riesenschildkröten sind ausschließlich auf dem Galápagos-Archipel im Pazifischen Ozean zu finden. Dort leben sie sowohl in regennassen Regionen als auch in Gebieten mit spärlicher Vegetation. Sie sind tagaktiv und wandern vom Hochland zu ihren Eiablageplätzen in wärmeren Küstengebieten. Sie können ein sehr hohes Alter erreichen, in der Regel werden sie 50–80 Jahre alt. Im Jahr 2020 verzeichnete das Europäische Zuchtbuch für Galápagos-Riesenschildkröten 108 Tiere in 23 Zoos und Einrichtungen. In Europa wird diese Art in 12 Zoos gezeigt, darunter in Rostock und Hoyerswerda. Im Jahr 2012 wurden im Rostocker Zoo fünf Tiere gehalten, die alle aus dem Zoo Zürich kamen. Im Juni 2019 wurde eine der fünf Schildkröten, Elvida, tot in ihrem Gehege aufgefunden. Elvida wurde zur Sektion an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin übergeben. Danach wurde sie im Museum für Naturkunde Berlin präpariert. Die Präparation erfolgte mit einem Imprägnierverfahren, bei dem das Wasser der Zellen durch Polyethylenglykol (PEG) ersetzt wird. Seit Dezember 2020 ist das Exponat der Galápagos-Riesenschildkröte Elvida Teil der Zoologischen Sammlung der Universität Rostock, wo es den Studierenden für Lehrzwecke zur Verfügung steht und Teil der Ausstellung ist. Relocation of a Galapagos giant tortoise from the Zoological Garden to the Zoological Collection Abstract: Galápagos giant tortoises are found exclusively on the Galápagos archipelago in the Pacific Ocean. There they live both in rain-wet regions and in areas with sparse vegetation. They are diurnal and migrate from the highlands to their egg-laying sites in warmer coastal areas. They can reach a very old age, usually they live 50–80 years. In 2020, the European Studbook for Galápagos giant tortoises listed 108 animals in 23 zoos and institutions. In Europe, this species is kept in 12 zoos, including Rostock and Hoyerswerda. Five individuals were kept at Rostock Zoo in 2012, all of which came from Zurich Zoo. In June 2019, one of the five tortoises, Elvida, was found dead in her enclosure. Elvida was handed over to the Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research in Berlin for dissection. After finishing the dissection, it was prepared at the Museum für Naturkunde Berlin. The preparation was carried out with an impregnation procedure in which the water of the cells is replaced by polyethylene glycol (PEG). Since December 2020, the exhibit of the Galápagos giant tortoise Elvida has been part of the Zoological Collection of the University of Rostock, where it is available to students for teaching purposes and is part of the exhibition.


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