scholarly journals Leistungsoptimierung von Schülerinnen und Schülern durch schulbezogene Erklärvideonutzung auf YouTube

Author(s):  
Karsten D. Wolf ◽  
Ilona Andrea Cwielong ◽  
Sven Kommer ◽  
Katrin Ellen Klieme

Die schulbezogene Nutzung von Erklärvideos insbesondere auf YouTube hat sich zunehmend im Medienrepertoire von Schülerinnen und Schülern etabliert. Gegenstand des Beitrags ist die Beschreibung und Analyse der ausserschulischen Nutzung von Erklärvideos in verschiedenen Schulfächern als Form schulbezogener Leistungsoptimierungsstrategien. Von Interesse ist, welche Fächer geschaut werden, welche Nutzungsanlässe und motivationalen Gründe es zur Rezeption gibt sowie welche Lernstrategien dabei genutzt werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse, wie sich die schulbezogene Erklärvideonutzung von Schülerinnen und Schülern auf unterschiedlichen Notenniveaus unterscheiden. Die Datenbasis bildet eine standardisierte Befragung (n = 1.392) von Schülerinnen und Schülern der 8. bis 13. Klasse in den Regionen Bremen und Aachen an allgemeinbildenden Schulen. Als Ergebnis zeigt sich, dass insbesondere Erklärvideos für die Schulfächer Mathematik, Geschichte sowie Biologie rezipiert werden. Schülerinnen und Schüler mit schlechteren Noten schauen überproportional viele Erklärvideos in den Nachhilfe relevanten Fächern Mathematik, Deutsch sowie Englisch und geben mehr fremdbestimmte Gründe für das Schauen von Erklärvideos an. Schülerinnen und Schüler mit besseren Noten nutzen Erklärvideos eher selbstbestimmt und nutzen verstärkt verstehensorientierte Lernstrategien. Abschliessend wird herausgearbeitet, dass die Nutzung durch die Schülerinnen und Schüler als eine leistungs- bzw. effizienzoptimierende Selbsthilfestrategie zu verstehen ist. Obwohl die Bereitstellung und breite Rezeption von Erklärvideos ein Indiz für eine zunehmende Entschulungsstrategie darstellt, zeigt die Analyse, dass das curriculare Hegemonial der Schule in Bezug auf die Inhalte schulbezogener Erklärvideos weiter besteht.

2007 ◽  
Vol 53 (2) ◽  
pp. 191-216 ◽  
Author(s):  
Jonas Gräuel ◽  
Annette Speilerberg

Zusammenfassung In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer Pilotstudie zur Akzeptanz von Assisted-Living- Technik für Altere vorgestellt. Für 18 Wohntechniken und sechs Internetanwendungen werden die Nutzungsbereitschaft beschrieben und Einflüsse von sozialstrukturellen Merkmalen, Technikkompetenz und Technikeinstellungen zur Erklärung der Akzeptanz neuer Wohntechniken untersucht. Datenbasis ist eine standardisierte Befragung von Mietern aus Mainz die älter als 60 Jahre sind (n=383). Die wichtigsten Befunde sind: Erstens variiert die Akzeptanz in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen nach einzelnen Techniken und Anwendungen. Zweitens ist die Nutzungsbereitschaft für neue Wohntechnik innerhalb der Gruppe der Über-60-Jährigen bei älteren Kohorten nicht geringer als bei jüngeren Kohorten. Drittens ist die tatsächliche Technikkompetenz besonders im Umgang mit Computer und Internet, für die Akzeptanz mindestens so bedeutsam wie die soziale Lage.


2013 ◽  
Vol 42 (3) ◽  
Author(s):  
Heiko Beyer ◽  
Ulf Liebe

ZusammenfassungIn der empirischen Antisemitismusforschung ist die standardisierte Befragung die populärste Methode der Datenerhebung. Ihre Verwendung kann jedoch weder die von Befragten wahrgenommene Normativität des Themas noch die situative Kontextabhängigkeit antisemitischer Kommunikation angemessen berücksichtigen. Die Methode des faktoriellen Surveys (auch „Vignettenexperiment“) bietet die Möglichkeit, solche situativen Merkmale systematisch zu variieren und so ihren Einfluss zu ermitteln. Damit wird eine bessere Operationalisierung von Kommunikationslatenz möglich, einem einflussreichen Konzept in der Antisemitismusforschung, dessen empirische Plausibilität unsere Studie zeigt. Sowohl Konsensgruppen- als auch Umwegkommunikation sind in der vorliegenden Stichprobe von Bedeutung: Stimmt die Mehrheit der Anwesenden antisemitischen Vorurteilen zu, steigt der Grad der Zustimmung zu antisemitischen Aussagen ebenso, wie wenn bei einer antisemitischen Aussage der Begriff „Juden“ durch den Begriff „Israelis“ ersetzt wird. Wird auf die deutsche Vergangenheit Bezug genommen, steigt die Zustimmung zu antisemitischen Aussagen ebenfalls (sekundärer Antisemitismus). Konsensgruppenkommunikation ist besonders bei eher links eingestellten Befragten, Umwegkommunikation besonders bei Personen mit niedrigem sozialen Status zu beobachten.


2017 ◽  
Vol 38 (04) ◽  
pp. 243-250
Author(s):  
S. Feiten ◽  
J. Dünnebacke ◽  
V. Friesenhahn ◽  
J. Heymanns ◽  
H. Köppler ◽  
...  

Rechtsmedizin ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Sibylle Nold ◽  
Steffen Heide ◽  
Thomas Bajanowski ◽  
Sven Anders

ZusammenfassungSeit der Umsetzung der Approbationsordnung für Ärzte 2002 haben sich erhebliche Veränderungen in den Bereichen Lehre, Prüfungen und Evaluation ergeben. Zur Erfassung der aktuellen Situation im Fach Rechtsmedizin erfolgte eine standardisierte Befragung unter den rechtsmedizinischen Instituten in Deutschland mittels eines Online-Fragebogens. Der Rücklauf betrug 80 %. Die Ergebnisse der Befragung weisen auf ein Überwiegen faktenbasierter Prüfungen hin. Anpassungen an die häufig praktisch ausgerichteten Unterrichtsformate erscheinen hier erforderlich. Die Evaluationsergebnisse zeigen überwiegend eine hohe studentische Zufriedenheit mit der Lehre im Fach Rechtsmedizin. Famulaturen und praktisches Jahr können aktuell von etwa 90 % der Institute angeboten werden. Die für die Lehre zur Verfügung stehende Stundenzahl wird von einem relevanten Teil der befragten Institute als nicht ausreichend bewertet.


Author(s):  
Katja Thane ◽  
Christian Wickert ◽  
Uwe Verthein

Fragestellung: Welche städteübergreifenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede existieren bezüglich Konsummustern, Risikoverhalten sowie Hilfebedarf und -Inanspruchnahme von Konsumenten der offenen Drogenszenen? Methodik: Eine standardisierte Befragung wurde im Sommer 2008 in 13 deutschen Städten mit Konsumraum unter Konsumenten der offenen Szene durchgeführt. Ergebnisse: Es wurden 791 Fragebögen eingeschlossen. Multipler Substanzkonsum ist die Regel, wobei Heroin am häufigsten konsumiert wird (24-Stunden-Prävalenz: 68,3 %). Risikoverhalten in Form von Mehrfachverwendung der Spritze (45,5 %) und gemeinsamer Nutzung von Spritze/Spritzbesteck (13,8 %) und Crackpfeife (60,2 %) lässt sich feststellen. Die Konsumenten nutzen Hilfeangebote regelmäßig (72,6 % mindestens mehrmals wöchentlich), insbesondere Kontaktcafés, Konsumräume und Spritzentausch. Suchtberatung wird von rund zwei Dritteln als wichtig eingeschätzt. Schlussfolgerungen: Die Konsumenten der offenen Drogenszene werden durch niedrigschwellige Angebote gut erreicht. Safer-Use-Botschaften stellen auf Grund des nach wie vor vorhandenen Risikoverhaltens einen wichtigen Bestandteil dar. Aufenthalts- und Beschäftigungsmöglichkeiten für diejenigen mit geringem Konsum und Substituierte erscheinen notwendig.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document